Mittwoch, 25. Mai 2016

Brasilien 6. Teil Santa Caterina

9. Reisebericht

Curitiba - Balneario - Camboriu - Blumenau - Pomerode - Curitiba - Rio Negro - Lages - Gravatal - Torres - Gramado


km 1587

Curitiba ist bei uns eine Zwischenstation um Besorgungen zu machen. Wir sind auf 930m Höhe, die Temperatur fällt nachts auf 3°C !!, auch tagsüber will es nicht richtig warm werden, was unsere sonnenverwöhnten Körper nicht gewohnt sind. Also weg von hier, wir werden aber nochmals hierher kommen.


Die Weiterfahrt führt uns durch riesige Bananen- felder, auf eine herrliche Pass- strasse.









Unser DALANUMA ist froh wieder einmal Höchstleistungen bringen zu können..

















Balneario Camboriu






Wir kommen in Balneario Camboriu an. Wer kennt schon diesen Ort ? Deshalb sind wir erstaunt ,eine absolut moderne super Stadt vorzufinden.

 
 
 
Auch der Campingplatz ist gut, der Strand und die Campingbewohner (alles Brasilianer) ebenso.
 

Wir machen es uns bequem und verrichten die notwendigen Arbeiten. Auch sind natürlich wieder Strandspaziergänge angesagt.

 
 




Einen Abend verbringen wir mit den Brasilianer an einem Portugiesen Event. Dabei tritt, Celio, unser Campingnachbar mit seiner Partnerin sogar als Sänger auf.









 
Am Sonntag werden wir zu einem Assada auf dem Campingplatz eingeladen. Celio ist in Form und singt uns einige Lieder.
 
 
 
Es ist schon schön, wie wir bei den Brasilianer aufgenommen werden. Dabei ist es nicht notwendig, dass wir portugiesisch reden. Die neuen Freunde strahlen eine Herzlichkeit aus die man nicht beschreiben kann, einfach toll. 
 
 
 
Selbst dem Hund (mit Pircing!) gefällt der Nachmittag.











Reisen ist Abschiednehmen. Einmal mehr erfahren wir diese Tatsache und wir verabschieden uns von der Campingfamilie, dabei fliesst das einte oder andere Tränchen.











Blumenau

Schon oft werden wir auf Blumenau angesprochen. Diesen Ort müsst ihr unbedingt besuchen. Also nichts wie hin.

 
 Schöne Häuser, saubere Strassen, man hat den Eindruck in Deutschland zu sein. Alles ist auf den Tourismus ausgerichtet. Da aber keine Saison ist, ist auch im Städtchen nicht allzu viel los. Der Grossanlass, das Oktoberfest, welches das 2.Grösste neben München sein soll ist noch in weiter Ferne.
Nach einem typisch deutschen Nachtessen, Eisbein mit Sauerkraut und Kasseler, sowie einigen Bieren verbringen wir den Abend. Unseren Freunden Iris und Stefan, die wir hier wieder getroffen haben, sind dabei. Leider war die Livemusik alles andere als volkstümlich, wir sind jedenfalls ein bisschen Endtäuscht von diesem hochgepriesenen Ort.
 
Pomerode
 
Pomerode hat den ähnlichen Ruf wie Blumenau, deshalb hoffen wir hier das deutscheste aller Brasilianischen Städte zu  treffen.
 
 

 

 
Wieder kommen wir zu einem sauber, schönen Städtchen. Wunderschöne Häuser mit gepflegten Gärten. Unser Stellplatz ist auf dem Gemeindeareal, welcher auch als Festareal und Sportplatz benutzt wird.
 
 
Der Zufall will es, dass wir am Nachmittag in der Festhalle einen Seniorennachmittag erleben dürfen. Zwar sind wir eher die jüngeren Besucher !!!, aber den  mehrheitlich deutschsprachigen SeniorenInnen  gefällt es und es wird getanzt was das Zeug hält.
Wir wagen uns nochmals etwas tiefer in den Staat Santa Caterina. Auf dem Weg über Mafra sehen wir schönen Teichen mit Seerosen.
 
 
Nun geht es nochmals zurück nach Curitiba. Wir haben in dieser Stadt nämlich eine neue Mitarbeiterin bestellt und diese sollte nun abholbereit sein.
 
Wir nehmen die Wohnmobil -Waschmaschine (3kg) gerne entgegen und bauen sie sogleich in unser Fahrzeug ein. Wie man doch plötzlich genügend Platz findet, wenn man etwas will!                                                                


Nun sind wir ebenfalls stolzer Besitzer dieser neuen Haushalthilfe, was  fast alle Brasilianer in ihrem Wohnmobil montiert haben.

Kari wird sagen, geht in die Kategorie "Dinge die die Welt nicht braucht".
Praktisch ist es trotzdem.
 

 
 
Pinaho

Die Bäume haben meistens eine Tellerförmige Krone. In den immergrünen grossen Nadeln wachsen kinderkopfgrosse, kugelförmige Früchte.
 
 
 
Wenn man diese Früchte öffnet kommen hunderte Samen hervor, welche mit unseren Kastanien vergleichbar sind, die Pinhao.
 

Diese werden an den Strassenränder verkauft, gekocht oder ungekocht. Wir kochen diese Samen ca. 1 Stunde lang.
 
Nun geht es ans öffnen. Man löst die äussere Schale von dem Kern, eine mühsame Arbeit.
 

Nun hat man die essbaren Samen. Wir brauchen sie als Apéro etwas gesalzen oder zu Rotkraut karamellisiert. Sie werden aber auch zu Paste verarbeitet (Vermiselle). Die Pinhao schmecken ganz ähnlich wie Kastanien.

 
 

Für einmal ist unser Stellplatz eine Alp Weide mit schönen Seelein.
 

Heute ist Muttertag, auf unserem Weg wieder zum Meer finden wir eine schöne Churrascoria und leisten uns ein Rodizio. Sehr gut und für Fr. 14.00 pro Person sehr günstig. Ueberhaupt kann man in Brasilien sehr billig Essen gehen. Zwar sind es fast immer Buffet, aber bereits ab Fr. 3.50 bekommt man ein Essen à Diskretion.

 
Das schöne Restaurant gibt den Blick auf einen interessanten Wasserfall frei.

Durch stockdicken Nebel suchen wir den Weg nach Gravatal. In dieser Gegend hat der Herbst eindeutig Einzug gehalten, die
Bäume werden immer bunter.    


An diesem Ort hat es warme Thermen, genau das Richtige zum sich aufzuwärmen. Auch hier lernen wir ein Brasilianisches Paar aus Rio kennen. (Maria und Ronaldo)


 

In Torres ist der Campingplatz geschlossen, kein Problem, bei einer Fischerhütte dürfen wir
 
übernachten. Zwar ein wenig uneben, aber dafür hat man Unterlagen!











Die Fischer sind dabei ihr Netz zu flicken, welche sie noch diese Nacht auslegen. Am frühen Morgen ziehen sie es mit Hilfe des Mulis aus dem Meer.






Ein grosser Fang ist der Lohn für die harte Arbeit.  Der Chef ist so erfreut, dass er vergisst, dass es nur 10° warm ist, er hat auch das Netz im Meer höchst persönlich am Zugseil befestigt.







 





















Gramado
Bereits vor 3 Jahren besuchten wir den bekannten Touristenort Gramado. Damals bei schönstem Wetter, diesmal bei dichtem Nebel.    





In Gramado gibt es viel zu sehen. Wir besuchen die Schokoladen Factury Lugano.
 
Wir staunen, was alles aus Schokoladen gemacht wird. Da sind wahre Künstler am Werk.
 
 
 
 Natürlich dürfen wir das feine Produkt auch degustieren.
 

Wir schlendern durch den Nebel und durch Gramado. Dabei entdecken wir einiges Neues. Die neue Einkaufshalle beeindruckt uns, aber gemütlich ist es bei diesem Wetter nicht,                                                   









deshalb nehmen wir das Nachtessen „zu Hause“ ein.

 









Strecke 2.Teil

Gramado - Lajeado - Porto Alegre - Tramandei - Rio Grande - Chui (Grenze nach Uruguay) - Punta del Diabolo - Aguas Dulces - La Paloma - José Ignacio - Punta del Este - Paraiso Suizo


km 1495


Die Weiterfahrt über Rota Synfonia da Natureza, Rota Romantica bringt uns nach Nova Petropolis mit seinem
 


wunderschönen Park, zur Rota da Uva da Vinho.

 














Wir überraschen Sergio in seinem Weingut „La Cantina“ mit einem Besuch. Hocherfreut bewirtet er uns mit einem „Zvieriblättli“ und natürlich gutem Wein.

Auch hier waren wir vor drei Jahren mit Kari und Ulla. Der Aufenthalt ist Sergio noch sehr präsent.



 













Nun nehmen wir entgültig Abschied von den Bergen und steuern Porto Alegre zu.

In Tramandai, bei schönstem Sonnenschein, aber starkem Wind geniessen wir den ersten Tag. Immer wieder fällt uns ein Verbesserungswunsch ein, welcher wir in der Regel sofort erfüllen. Diesmal ist es die Abänderung eines Tablars.


Die nächsten zwei Tage werden wir von starkem Regen beglückt. Da eine Weiterfahrt bei solchem Wetter keinen Sinn macht, bleiben wir hier und machen es uns in der „Stube" gemütlich!!!




 










 
 
 
Wir entschliessen uns die letzte Strecke durch Brasilien auf der schmalen Landzunge zu fahren. Dabei entdecken wir, dass viele Föhren angeschnitten sind. Wir erfahren, dass dies zur Harzgewinnung gemacht wird. Was sagen wohl die Bäume dazu?


 





Im NP da Lagoa de Peixe finden wir einen einfachen Stellplatz mit aufgestellten Brasilianer.



 



Wieder einmal erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Ganz speziell ist natürlich für uns, dass die Sonne im Osten untergeht.





























In Sào José do Norte  müssen wir mit der Balsa (Fähre) nach Rio Grande übersetzen. Eine kurze Fahrt durch die schöne Altstadt bringt uns zur nächsten Uebernachtungsgelegenheit.
Wir fahren durch einen weiteren NP den NP de Taim und erleben wieder einmal eine vielfältige Tierwelt. Das haben wir in Brasilien vermisst, ausser im Pantanal haben wir kaum Tiere gesehen.
Hier leben unzählige Carpincho Kolonien. Die wie grosse Meerschweinchen aussehende Tiere, sind sehr träge und bewegen sich kaum. Es sind Pflanzenfresser und werden bis 70kg schwer.
Was unschön und unerfreulich ist, ist die Tatsache, dass diese Tiere in grosser Menge von den Autos überfahren werden. Vermutlich werden diese von den Scheinwerfer geblendet und laufen vor die Fahrzeuge.
 
Für die Caranches (einer Falkenart) ist dies sicher egal ,haben sie doch einen grossen Nahrungsvorrat vor sich.














Jedenfalls sind wir fasziniert von der Vielfallt dieser Tier- und Vogelwelt.










In Barra del Chuy sind wir am südlichsten Punkt von Brasilien angelangt und zugleich an der Grenze nach Uruguay.
 
 
Grenzübertritt
Wir sind natürlich gespannt, was mit uns, für das 3 Monatige illegale Verweilen in Brasilien passiert. Werden wir eingesperrt? Bekommen wir eine saftige Busse? Müssen wir die Schweizerbotschaft einschalten? Werden sie uns und das Fahrzeug auseinander nehmen? Eigentlich hatten wir nie eine schlaflose Nacht deswegen und tatsächlich werden wir wie immer freundlich empfangen. Zwar stellen sie fest, dass wir 85 Tage zu lange in ihrem Land waren, aber bezahlen müssen wir vielleicht eine Busse, wenn wir wieder einmal in Brasilien einreisen. Genau so haben wir Brasilien erlebt !
 
Brasilien
Bildergebnis für brasilienWir haben Brasilien nun 6 Monate genossen.. Sind ca. 25‘000km in diesem Land herumgereist. Unser Fazit ist, ein schönes, von der Landwirtschaft geprägtes Land. Sehr zugängliche, hilfsbereite Leute. Wir hatten nie den Eindruck in einem gefährlichen Land zu sein. Die Brasilianer haben viel mehr Angst in ihrem eigenen Land als wir das gehabt haben. Die ca. 4000km Strände im Norden und Osten bis hinunter in den Süden sind einzigartig. Das Überziehen der Aufenthaltsbewilligung um 3 Monate, war bei der Ausreise ebenfalls kein Problem. Wir hatten nie eine Polizeikontrolle. Einkaufen ist kein Problem, es ist alles vorhanden.  Einzig das Internet ist fast in ganz Brasilien schlecht.
Brasilien ist eine Reise wert!
 
Uruguay


Bildergebnis für uruguay
 
 
Wir reisen in Uruguay ein und werden sehr freundlich am Zoll aufgenommen.
Unsere erste Station ist Punta del Diabolo. Was hier teuflisch sein sollte, haben wir nicht herausgefunden. Was wir aber feststellen mussten, ist das fast alles geschlossen ist.
Also weiter nach Aguas Dulces. Dieser Name komme von den Schaumkronen auf dem Wasser, welche wie Zuckerguss aussehen. Diese stammen nicht etwa von Waschmittel oder dergleichen, sondern von einer natürlichen, chemischen Reaktion im Meer.





 
José Ignacio, ein hübsches Touristenstädtchen, ist ein Besuch wert. Der Farol (Leuchtturm) ist besonders herausgeputzt.























In Punta del Este kommen wir an den südlichsten Punkt von Uruguay. Die Stadt ist vor allem bekannt durch die „schräge Brücke“, welche beim ersten Hinsehen den Eindruck macht, dass sie am Einstürzen ist.

















Auch die aus dem Sand ragenden Finger ist ein beliebtes Fotosujet.









Montevideo




Montevideo hat 1.3 Millionen Einwohner und ist die Hauptstadt von Uruguay.                  



Es gibt viel zu sehen u.a. ein alter Buchladen mit einem Café im 1. Stock. Auch das Café Brasileiro, als älteste Gaststätte von Montevideo ist ein Besuch wert.






Mit dem City Tour Bus durchqueren wir die Grossstadt.


Wir können einer Militärparade zu Ehren des Nationalhelden José G. Artigas beiwohnen.



Sein Mausoleum wird jeden Tag 2x aufgesucht und ist eine beliebte Touristenattraktion auf dem  .Plaza de la Constitucion.

Um bessere Fotos zu schiessen nehmen wir den offenen Teil des Buses. Es ist 10° und sehr windig. Hier eine Auswahl von Fotos, als die Finger noch bewegt werden konnten.



 







 














 







In den Hallen des Hafens wärmen wir uns in einem schönen Restaurant bei einem saftigen Steak auf.









Jetzt kommen die letzten Kilometer unsere Reise und wir kommen „zu Hause“ im Paraiso Suizo bei Silvia und Heinz an.
Hier werden wir noch ein wenig herunterfahren, den Bericht zu Ende schreiben, das Fahrzeug schiffstauglich machen und hoffentlich noch ein paar schöne Herbsttage geniessen.




 
 
 
Heinz und Silvia verwöhnen uns nach Strich und Faden.

 






Diese Adresse wird auch von vielen Wohnmobilreisenden als Stellplatz verwendet. In Uruguay darf man das Fahrzeug 1 Jahr im Land lassen, was einzigartig in Südamerika ist.
 


Unsere Reise
Damit ist unsere Reise und die Berichterstattung vom riesigen Kontinent Amerika zu Ende. Ob es eine Fortsetzung gibt, steht in den Sternen.

 

Wir habe über 1000 Tage auf dieser Reise in unserem DALANUMA verbracht. Er hat uns über 120‘000km sicher und unfallfrei durch 25 Länder geführt. Wir hatten nie grössere Probleme zu bewältigen und vor allem keine Kriminalität erlebt. In allen Länder waren die Leute sehr freundlich und hilfsbereit. Vorteilhaft ist, wenn man die Sprache einigermassen kann, das haben wir in Brasilien erlebt, wo wir mit den Nicht - Portugiesisch – Kenntnissen doch etwas mehr Mühe hatten.
Wir sind froh, diese Reise gemacht zu haben.

Wenn es die Gesundheit erlaubt, werden wir wieder auf Reisen gehen.

Nun freuen wir uns auf zu Hause und auf die vielen Einladungen unserer Blogleserinnen und Leser. Gerne sind wir bereit, noch ein wenig mehr von dieser Art zu reisen zu erzählen.


 
 
 
Hasta Luego

Pablo y Elsbeth
 
 
 
 
 

 





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