Donnerstag, 23. August 2012

Ecuador - Peru

17. Reisebericht

Salango -Guayaquil - Arenillas - Grenze Peru - Tumbes - Los Organos - Sullana - Lambayeque - Hunachaco - Chimbote - Huaraz - Barranca - Chancay - Lima - Nasca - Cusco - Yucay - Ollantaytambo - Cusco - Juliaca -
Arequipa


4262km




Noch von den gewaltigen Eindrücken unserer Walwatching Tour verlassen wir diesen schönen Ort Salango.          

Dem Meer entlang können wir immer wieder den Fischern zuschauen. Es muss eine Knochenarbeit sein, diese schweren Netze einzuziehen. Wenn die starken Männer dann noch versuchen ein grosses Boot auf einen kleinen Lastwagen zu hieven, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.

In Guayaquil möchten wir an dem Jahrestag der Stadtgründung mitfeiern. Wir wissen, dass ein Stellplatz zu finden in einer Großstadt so gut wie unmöglich ist. Nicht für uns. Auf der  Karte sehen wir, dass der Flugplatz mitten in der Stadt ist. Die haben doch Parkplätze, nichts wie los und siehe da es klappt. Wir können über Nacht stehen bleiben. Die Parkgebühr können wir noch verkraften.

Nun aber ab in die Stadt. Wir nehmen ein Taxi, der bringt uns an den Ort des Geschehens. Das Fest ist im Gang, im Moment für die Kinder. Für die Erwachsenen beginnt die Fete erst um 22.00h, d.h. für uns überhaupt nicht, denn dann sind wir in Bett! Nun wir schlendern der schönen Uferpromenade entlang und suchen ein schönes Restaurant. Dabei kommen wir an der Kathedrale und dem Parque Seminario vorbei. In diesem Park leben schon viele Jahre ca. 300 Leguanen und erfreuen die Besucher. Nun ein anständiges Restaurant finden wir in  dieser Gegend nicht. Ein Taxifahrer bringt uns zu einem "Italiener" und wir können unseren Hunger stillen.


Die letzte Etappe in Ecuador bringt uns an einigen Kuriositäten vorbei. So finden wir eine Kirche mit einem Baseballplatz als Vorplatz. An der Strasse werden Lastwagenweise Bananen hingekippt, man kann sie dort per 50kg kaufen.
Schlussendlich finden wir noch eine "Waschanlage" für unseren DALANUMA. Diese Wäsche hat er sich redlich verdient und ist auch notwendig.                Nun kann auch das Fahrzeug im alten Glanz an der Grenze brillieren, schade es hat niemand interessiert.

Ecuador haben wir nur 2 Wochen bereist. Nach Kolumbien doch etwas anders. Zwar sind sie landschaftlich ähnlich. Zuerst das Hochland mit seinen Indios und dem traditionellen Leben.  Die Vulkane, mit dem Cotopaxi und dem Äquator als Höhepunkt haben uns schon beeindruckt. Dann natürlich der Pazifik mit den Walen.  Die Leute sind zwar freundlich und hilfsbereit, aber nicht so offen, wie das im Lande vorher war. Die Strassen sind hervorragend, wenn man auf den "normalen" Strecken bleibt.
Von Kriminalität haben wir nichts bemerkt auch mussten wir nur eine einzige Polizeikontrolle passieren.    Fazit: ein weiteres schönes Reiseland.

Peru

Flagge Perus       1.285.220 km2               29'546'963 Einwohner



Bereits 4km vor der Grenze muss man das Fahrzeug aus Ecuador abmelden. Nochmals zum billigen Preis von Fr. 0.28/lt  Diesel auftanken und schon sind wir an der Grenze. Alles geht eigentlich sehr schnell, wenn nicht bei der Personen Migration ein Computer ausgefallen wäre. Das ist zwar für die diensthabende Dame ein Segen, so kann sie endlich wieder einmal ihre Wimpern neu biegen, ihre Fingernägel lackieren und was man alles so an einem Frauenkörper machen kann. Jetzt geht es zur Fahrzeugeinführung, kein Problem dachten wir, aber der Beamte mit seinen Wurstfinger brachte es nicht über 10 Anschläge in der Minute. So konnten wir immerhin nach 2 Stunden in Peru einfahren. Das Fahrzeug wurde auch hier nicht untersucht.

Die erste Strecke in Peru ist von riesigen Reisfeldern umsäumt. Die Landarbeiter stecken knöcheltief im Wasser um diese Plantagen zu bearbeiten.



Wir erreichen Tumbes und geraten in ein Verkehrschaos. Was wir nicht wissen ist, dass heute der Unabhängigkeitstag gefeiert wird und deshalb ein Defilee durch das Städtchen stattfindet. Nun wir finden sogar einen Parkplatz und nehmen am Geschehen teil. Vorallem Schulen sind an der Parada beteiligt und nehmen die Angelegenheit sehr ernst.
Während ich mich nach einer SIM Karte umsehe und Peruanisches Geld aus dem Automaten hole, macht Elsbeth schöne Bilder von dem Ereignis.
Aber auch fröhliche und aufgestellte junge Frauen und Männer haben Freude am Geschehen. Die Fröhlichkeit übeträgt sich auch auf die Zuschauer.





Nun wir fahren noch eine Weile südwärts dem Meer entlang an langen menschenleeren Sandstränden vorbei. Auf der anderen Strassenseite beginnt die Wüste. In Los Organos übernachten wir am Strand und erleben dabei wieder einen schönen Sonnenuntergang.




Wir verlassen das Meer und fahren ins Landesinnere in die
Höhe. Innerhalb von 10 Minuten ist man mitten in einer eindrücklichen Bergwelt. Die Panamericana, super ausgebaut führt uns in dieses herrliche Panorama.                                      



Wir staunen nicht schlecht. Sind wir hier in Afrika oder in Saudi Arabien, nein wir sind im Norden von Peru in der Desierto de Sechura. Wir haben zwar gewusst, dass dieses Gebiet wüstenähnlich ist, dass wir aber mit Sanddünen und Sandebenen konfrontiert werden,hat uns doch überrascht.



Wir erreichen am Abend Lambayeque. Von einem Campground keine Spur, also versuchen wir es beim Museum Tumbas Reales de Sipan. Siehe da, es klappt, wir können auf dem grossen Parkplatz, gratis übernachten und haben sogar noch Wasser zu Verfügung.
Natürlich besuchen wir am Morgen das interessante Museum der Königsgräber von Sipan. Eine Führung bringt uns die Kultur aus der Zeit von 300 v. Chr. näher.

Wieder fahren wir durch die Wüste. In diesem Streckenabschnitt wird aber der Boden bewässert und wir treffen riesige Felder von allen möglichen Bepflanzungen. So herrscht vorallem Zuckerrohr vor. Auch Zwiebeln werden angebaut. Wie das geerntete transportiert werden kann sieht man auf dem Foto.
Nun nicht alles was wir zu sehen bekommen ist so schön. Neben dem Raubbau am Boden und am Wasser, finden Umweltverschmutzung im grösseren Stil statt. So kann es durchaus sein, dass Fahrzeugreifen Stapelweise verbrannt werden oder der Müll irgendwo in der Wüste am Rand der Strasse deponiert wird. Da nutzt auch die schönste Strasse nichts, wenn links und rechts so gesündigt wird.

Wir treffen in Huanchaco ein, nicht ganz ohne Zwischenfall. Erstmals teste ich die Sandtauglichkeit vom DALANUMA. Die ist, gelinde gesagt, ganz schlecht. Ich musste das Fahrzeug ausgraben. Aber immerhin konnte ich unsere Schaufel erstmals testen. Nun irgendwie brachten wir das Fahrzeug frei und wir konnten einen Uebernachtungsplatz suchen. Huanchaco ist ein Touristenort, wo vorallem die Surfer sich treffen.     

Ganz speziell sind die  schmalen Schilfboote. Die Cabalittos de torra (Schilfpferdchen), wie sie genannt werden. Diese werden nur hier gebaut und halten nur wenige Monate. Sie laufen voll Wasser und müssen immer wieder an der Sonne getrocknet werden.

Heute haben wir eine beachtliche Strecke vor uns. Unser heutiges Ziel ist Huaraz auf 3400m in Cordillera Negro. Also wird es schon noch etwas steigen. Zuerst das gewohnte Bild. An riesigen Plantagen von Zuckerrohr und Spargeln vorbei. Mächtige Sanddünen an der Strecke. In Casma verlassen wir die Panamericana. Die ersten 30km sind etwas holprig, viele Löcher, aber immerhin geteert. Jetzt wird die Strasse besser, ja sogar sehr gut und wir beginnen zu steigen. Vorbei an einfachen Häuser. Die Berghänge werden mit allem Möglichen bepflanzt.  

                                                                     
Wir steigen und steigen. Eine wunderschöne Bergwelt öffnet sich uns. Plötzlich stehen sie vor uns, schneebedeckte Berge, weit über 6000m Hoch. Wir steigen immer noch, was wir nicht wussten ist dass wir um zu unserem Ziel  Huaraz zu gelangen einen Pass überqueren müssen. Nun auf der Passhöhe nehmen wir mal den iPad hervor und sind erstaunt, dass wir auf 4235m Höhe sind.

Wir vertragen die Höhe gut. Ebenfalls DALANUMA hat keinProblem. Nun geht es bergab. Schon bald sehen wir Huaraz weit unten. Wir finden unsere Übernachtungsmöglichkeit in einem Hotelparkplatz schnell. Müde, die Höhe hat uns doch etwas geschafft, ist früh Lichterlöschen.

Am Morgen erwachen wir bei traumhaftem, klaren Wetter.  Wir sind am Fusse des 6768m hohen Huascaran, der sich wunderschön vor uns präsentiert.
Ein emsiges Treiben herrscht schon früh auf der Strasse. Die Leute sind hier meist traditionell gekleidet. Vorallem die Frauen sehen lustig aus in ihren Trachten.        Das Schaf ist nicht ganz einverstanden mit der Absicht des Besitzers zum Metzger zu gehen. Vielleicht aber auch mit der ungewöhnlichen Art an der Leine genommen zu werden (rechtes Vorderbein)

Nun wir fahren weiter. Um aus dem Kessel rauszukommen, muss man aber zuerst wieder hoch fahren und zwar auf 4100m. Nun was soll's. die Strasse ist schön, die Gegend interessant. Immer wieder können wir spezielle Sachen sehen, wie zum Beispiel die Dresch Art von Hafer mit den Esel. 


Bald erreichen wir den höchsten Punkt. Erfreuen uns an den schönen Kurven die abwärts führen und geniessen nochmals das Rückseiten Panorama.
Jetzt geht es zügig abwärts. Die Blumenpracht auf 3700m setzt uns in Erstaunen. Das Lupinen auf dieser Höhe wachsen können wir uns noch vorstellen. Das aber Geranien diese Höhe vertragen ist doch für uns  speziell.
Bei einem Halt werden wir von hungrigen Schweinen besucht. Da wir auf der Reise schon soviel "Schwein" gehabt haben, bekommen diese ordentliches Futter von uns.



Bereits sind wir wieder fast auf Meereshöhe. Am Strassenrand werden Blumenköpfe und Peperonchini in allen Farben getrocknet. Der Talboden in diesem doch eher kargen Tal ist sehr fruchtbar und wird dementsprechend angebaut.
In Barranca können wir auf einem bewachten Hotelparkplatz übernachten. In der Musikhall neben unserem Stellplatz findet ein Konzert statt. Da wir sowieso nicht schlafen können, gehen wir das Konzert besuchen. Wir werden innig begrüsst und erleben einen eindrücklichen Abend. Dass es eine Veranstaltung von der Kirche ist,erfahren wir während des Abend. Es wird wunderschön gesungen, aber auch emotionale Reden gehalten. Nun es war für einmal was anderes.

Wieder dem Meer entlang fahren wir Richtung Lima. Da wir keine Lust haben in der Großstadt einen Stellplatz zu suchen, fahren wir nach Chancay und fragen am Centralplatz die Polizei. Dies löst einen Grosseinsatz der Polizei aus.  Alle Polizeibeamte und dies sind nicht wenige, besuchten unser Fahrzeug. Viele Chef's wurden uns vorgestellt. Vom höchsten Polizeichef bekam ich eine Polizeikappe und bin somit für Peru geschützt. Natürlich mussten wir am Abend nochmals unsere Türen für die Angehörigen öffnen.      
                                                                                                                                                                       Selbst das Militär dreht noch ein paar Runden, singend um den Centralplatz und somit um unser Standplatz.  Wir verbrachten jedenfalls eine ruhige Nacht vor dem Polizeiquartier, dass unsere Gummimatte trotzdem geklaut wurde ist nur am Rande bemerkt. 
Wir fahren zum NP Lomas de Lachay, vielleicht sind unsere Walenstädter noch da. Sie sind es nicht, aber eine Mitteilung haben sie beim Gate hinterlegt. "Wir sind in Nasca und warten auf euch",steht auf dem Zettel.

Also nichts wie los. Dummerweise muss man dabei die Grossstadt Lima durchqueren und dies um die Mittagszeit. Erstaunlicherweise ging es recht zügig voran und wir konnten uns ohne einmal zu verfahren, auf die Strecke Richtung Nasca konzentrieren. Wiederum die bekannte Wüstenlandschaften. Wiederum schöne Strassen. Schaffen wir es heute noch? Nein, um 17h suchen wir eine Uebernachtungsgelgenheit bei einer Tankstelle. Das ist kein Problem, haben die Oft eine Gelände in der grösse eines Fussballfeldes.

Am Morgen einkaufen, Auto waschen und die letzten 2 Stunden in Angriff nehmen. Wir sind gespannt auf den mysteriösen Ort. Die Nasca Lines sind Weltbekannt. Unzählige Theorien herrschen über die Entstehung. So hat natürlich auch Erich von Däniken seine aufgestellt, nämlich dass diese von Außerirdischen herrühren müssen. Neuste Erkenntnisse sind, dass dies alles mit der Paracas Kultur mit Beginn vor 800 vor Christus zu tun hat. Nun seltsam ist es auf jedenfall. Eine gute Besichtigung ist nur mit dem Flugzeug möglich. Da aber ein halbstündiger Flug schweineteuer ist, lassen wir diesen Luxus und begnügen uns mit ein paar Fremdfotos.

Nun gilt es unsere irdischen Freunde Ulla und Kari zu finden. Heute ist 1. August und wir möchten gerne das Wiedersehen mit dem Nationalfeiertag verbinden.

Auf dem Parkplatz des Hotel Maison Suisse finden wir die beiden. Die Freude ist gross. Wir haben uns viel zu erzählen. Mit einem Apero feiern wir das Wiedersehen.
Am Abend steigt dann unser Fest mit feinem Schweizer Weisswein! und einem Schweizer Käsefondue! Die Festansprache haben wir uns geschenkt, haben wir doch in Zukunft  genügend Zeit um zu diskutieren und Reden zu halten.






Wir verlassen den mystischen Ort und fahren nordwestlich in die Berge. Die Landschaft ist zuerst sehr wild, steinig und ohne Vegetation. Was sind das wohl wieder für komische Striche in den Hügeln? Wir einigen und, dass dies nichts Außerirdisches ist, sondern von Tieren stammen muss.                         


Wir steigen und steigen. steppenartiges Gras bewegt sich im leichten Wind. Ein toller Kontrast zum stahlblauen Himmel.      


Die ersten Guillamas weiden zu Hunderden auf den Hochebenen. Später gesellen sich Lamas und Alpacas dazu.


Ein Blick auf den Höhenmesser zeigt uns der Grund der abnehmenden Kraft unseres DALANUMA an. Aber auch unsere Lungen sprechen auf die Höhe an. Wir befinden uns auf 4562m, ist dies wohl der höchste Punkt unserer Reise?













Aber die fantastische Aussicht, die Ruhe und der Höhepunkt des heutigen Tages, ein Kondor der seine Kreise über uns zieht, entschädigen uns für den Sauerstoffmangel. Der Riesenvogel ist eher selten zu sehen. Mit seiner Spannweite von über 3m und einem Gewicht von bis zu 15kg ist er einer der grössten Greifvogel auf der Erde.



Gerne hätten wir hier übernachtet, aber auf dieser Höhe, ohne akklimatisieren ist nicht sehr vernünftig, also geniessen wir nochmals die schönen Bergseelein und die tolle Aussicht. Und fahren etwas in tiefere Regionen.
Ziemlich genau in der Mitte von der Strecke Nasca - Cusco übernachten wir auf "nur" 3500m. Leichte Kopfschmerzen begleiten uns durch die Nacht. Am Morgen fahren wir das Tal Richtung  Abancy runter. Die kurze Zeit auf 2000m lässt uns etwas erholen, den schon steigt es wieder kräftig an und wir erreichen wieder eine Höhe von fast 4000m. Unterwegs treffen wir kleine Dörfer und interessante Menschen.















Wir überqueren den Rio Apurimac, welcher im Moment sehr wenig Wasser führt. In den Monaten Juli und August gibt es fast keine Niederschläge. Immer blauen Himmel, für uns eine optimale Reisezeit. Es ist nicht auszudenken, die selben Strecken bei starkem Regen zu befahren.
Bald erreichen wir unser Etappenziel Cusco. Ulla und Kari lotsen uns mitten durch die Stadt und finden den schönen Campingplatz etwas oberhalb der Stadt auf Anhieb. Nun richten wir uns ein. Wir befinden uns auf 3587m, was sich wieder mit etwas Kopfschmerzen bemerkbar macht. Mit Mate de Coca Tee und mit langsamen Bewegen werden wir die Zeit bis wir uns akklimatisiert haben überbrücken. Die Nächte sind sehr kalt (-2°) also lohnt es sich die Heizung, die in der Höhe Probleme hat in Gang zu bringen. Tatsächlich schaffe ich das Kunststück, mit zu klemmen des Dieselschlauchs, damit weniger Brennstoff in die Heizung läuft und das Diesel - Luftgemisch einigermassen im Lot ist,in Gang zu bringen. Nun die Heizung funktioniert und wir können unser "Stübchen" wärmen.

Ganz in der Nähe von unserem Stellplatz befinden sich die gewaltigen Ruinen von Sacsayhuaman. Die im 14Jh und 15Jh gebauten Anlagen dienten zur religiösen und Militärischen Zwecken. Uns imponierten die riesigen Steinblöcke, die bis zu 600 Tonnen schwer sind und millimetergenau zugeschnitten sind. Es ist ein Rätsel wie solche Kolosse transportiert wurden. Auch die Steinhauerkunst beweist grosse Klasse, passt doch jeder Stein haargenau auf den Anderen.


 


Von diesem Ort hat man auch einen imposanten Blick auf die Stadt Cusco mit seinen 320'000 Einwohnern. Die Stadt liegt auf ca. 3500m in einem breiten Talkessel und hatte im 15Jh schon 200'000 Einwohner.
In der Winterzeit, speziell im Juli, August ist es hier sehr trocken. Die Sommerzeit ist zugleich Regenzeit mit sehr starkem Regen. Dafür ist dann  alles schön grün und üppig.


Wir steigen in die Stadt hinunter. Unser Ziel ist der Plaza de Armas, das Zentrum von Cusco mit wunderschönen Bauten. Beim Passieren der engen Gassen bekommen wir durch die Tore immer wieder gepflegte Hinterhöfe zu sehen.
Bald erreichen wir das Zentrum und staunen über die schöne Anlage mit den stolzen Bauten ringsherum.



Aber noch mehr staunen wir beim an  der Sonne sitzen vor der Kathedrale, dass wir 3 Rünenberger antreffen. Wir wussten zwar, dass in nächster Zeit die Hochzeit von Frak in der Nähe stattfindet. Dass wir aber bei so vielen Leuten auf dem Platz, einander treffen, ist ein grosser Glücksfall. Nun die Freude ist gross, wir haben uns natürlich viel zu erzählen. Dass wir dann noch zur Hochzeit von Noemi und Frank eingeladen werden, hat die Freude noch vervielfacht.

Also fahren wir am Samstagmorgen in der Früh von Cusco weg. Pünktlich treffen wir in Yucay ein und finden auf Anhieb den Festplatz. Eine grosse Wiese mitten im Dorf, umgeben von einer Berglandschaft, ist der Ort der Hochzeit. Mitten auf dem Platz steht ein in rot/weiss dekoriertes Festzelt. Das das zugleich die Farben von Peru und der Schweiz sind ist ein schöner Zufall.

                                   Die Hochzeitsgesellschaft trifft langsam ein. Der Bräutigam , leicht nervös, aber gut aussehend,wartet gespannt auf seine Braut. Eine schöne Braut, mit einem entzückenden Brautkleid, trifft mit dem Brautvater unter Applaus ein.

Nun kann die Zeremonie, in dem eigens für diese Hochzeit herrgerichtete, improvisierten "Kirche", beginnen.
Eine feierliche Hochzeit, mit Eheversprechen auf Spanisch und Deutsch, sowie dem Ringtausch, dürfen wir mit erleben. Die anschließende zivile Trauung ist ebenfalls interessant. Unterschreiben doch das Ehepaar und die Trauzeugen wie bei uns, aber das ganze wird auch noch mit Fingerabdruck besiegelt. Nun können sich die frisch vermählten ordentlich Küssen und den anwesenden Gästen stellen.

Nun geht es zu den schön hergerichteten Tischen ins Festzelt. Es fehlt an nichts. Es wird getrunken, gegessen, getanzt und geplaudert.





Schon bald treffen wir uns zum Schlussfoto bei unserem Fahrzeug. Wir möchten uns ganz herzlich für die spontane Einladung bei Noemi und Frank bedanken. Es hat uns sehr gefreut, dass wir bei der Rünenberger/Yucayanischer Hochzeit dabei sein durften.                            
Schon am nächsten Tag erleben wir weitere Höhepunkte. Als erstes fahren wir zu der Salinas. Das ist eine Salzpfanne die von den Inkas gebaut wurde und heute noch in Betrieb ist. Eine Warmwasserquelle spült im salzhaltigen Gestein die Salzkristalle heraus und eine Sole kommt aus dem Berg heraus und fliesst in die über 3000 Becken.

Ein faszinierender Anblick bekommen wir beim Herunterfahren zu der Salinas.

Ueber 460 Leute werde hier beschäftigt und stellen in mühsamer Arbeit drei Qualitäten von Salz her. Das weisse Salz ist für den Export (1.Qualität), das etwas dunklere Salz ist für Peruaner (2.Qualität) und das braune Salz, ist für die Tiere. Die Salzgewinnung kann nur in der Trockenzeit (Mai - Oktober) betrieben werden, da in der Regenzeit zuwenig salzhaltiges Wasser aus dem Berg kommt.





Schon stehen wir vor dem nächsten Phänomen der Inkas. Wir treffen in Moray ein und erleben ein faszinierendes Spektakel. Unterschiedliche Ebenen von kreisförmigen Terrassen sind in eine Erdmulde geschnitten, wobei jede Lage scheinbar ein eigenes Mikroklima hat. Das ganze gleicht einem riesigen Amphitheater und wurde als eine Art Laboratorium betrieben. Noch heute wird die Anlage in der Regenzeit genutzt.





Gibt es noch etwas, was uns noch mehr in Erstaunen versetzt? Nun wir werden sehen.  Am nächsten Morgen sitzen wir bereits im Zug nach Aguas Calientes. Es ist trüb und regnet leicht, was die Pessimisten nachdenklich stimmt. Da es aber mehr Optimisten hat, sind wir sicher dass sich das Wetter bessert. So war es auch. Was zum Geier treibt uns denn schon so früh aus den Federn?
Des Rätsels Lösung, es ist Machu Picchu (verlorene Stadt). Das Welt Kulturerbe wurde erst im 20.Jh entdeckt und ist wohl das bekannteste Ziel aller Peru Reisenden. In Agus Calientes heisst es umsteigen in einen Bus. Dieser führt uns ca. 600m höher zum Eingang der sagenumworbenen Inkastätten.




Wir stehen am Eingang mit etwas Herzklopfen, nicht nur von der Höhe, nein was wir zu sehen bekommen überdeckt uns mit Bibelihaut (Ausdruck von Kari). Wir steigen hoch, um noch einen besseren Ueberblick zu bekommen. Ah...Ah,...Ah ....es haut einem schier aus den Schuhen.







 

Eigentlich wollten Kari und ich den Wayna Picchu , den Berg im Hintergrund besteigen, aber wir haben uns zu spät auf den Weg gemacht, denn ab 11.00h lassen sie niemanden mehr rauf. Nun geniessen wir die Aussicht in vollen Zügen. Erfreuen uns an Blumen, Tieren und an dem schönen Ort. Drei Kondore ziehen ihre Kreise vor uns und gebe dem Ort eine zusätzliche Note.

Es hat viele Touristen was natürlich nicht verwunderlich ist. Der Zufall will es, dass plötzlich eine Reisegruppe aus dem Baselbiet  auftaucht. Darunter befindet sich Andreas Kohlreuter, der wohl einigen bekannt ist. Der Reiseleiter, René Meier, haben wir bereits in Rio Dulce, in Guatemala getroffen. Die Welt ist klein. Nun diese Gruppe treffen wir dann nochmals an einem anderen Ort.

Wir geniessen Machu Picchu in vollen Zügen und bis zur Schliessung. Vorher statten wir aber noch dem Intihuatana, übersetzt: dem Ort, an dem die Sonne angebunden ist, einen Besuch ab. Die Inka-Astronomen nutzten die Winkel dieser Säule um die Sonnenwende  vorherzusagen.
Wir verlassen den eindrücklichen Ort. Obwohl sehr touristisch und nicht gerade billig, aber ein Muss für jeden Perureisenden. Eine perfekte Organisation durften wir erleben. Die Züge fuhren auf die Sekunde genau ab. Busse hatte es immer genügend, somit bemerkt man gar nicht, dass so viele Leute da sind.




Den heutigen Tag schliessen wir mit einem Nachtessen in Aguas Caliente ab. Ich wage mich erstmals an ein Cuy (Meerschweinchen). Nun ich habe schon besseres unter meinen Kiemen gehabt. Vielleicht war auch die Zubereitung nicht so optimal.
Wir fahren zurück nach Ollantaytambo, wo unsere Camper stehen. Sinken Müde in unsere Betten und lassen nochmals die Eindrücke vorbeiziehen.

Bereits am nächsten Morgen stehen wir wieder in einer Inkastätte in den Ruinen von Ollantaytambo. Der Ort und natürlich auch die Ruinen sind noch gut erhalten und zeigen die Stadtplanung der Inkas.              
Auch hier sind wir erstaunt, mit welcher Genauigkeit die Blöcke gehauen wurden und wie die wohl  nach oben transportiert wurden.

Im Dorf können wir die traditionell gekleideten Frauen beobachten und ab und zu sogar fotografieren.




        
  
Die Dorfmusik spielt uns zum Abschied noch ein Ständchen und wir verlassen das heilige Tal.



Die Fahrt zurück nach Cusco führt uns beim Andendorf Chinchero vorbei. Dieser Ort ist bekannt für die koloniale Kirche und dem örtlichen Markt, der aber am Sonntag stattfindet. Nun wir kommen dennoch in den Genuss der Handwerkskunst der Frauen von diesem Ort. Sie zeigen uns wie Schafwolle verarbeitet wird. Vom Waschen, Spinnen und Stricken kann man alle Phasen sehen. Am Eindrücklichsten ist aber die Färbung der Wolle, die allesamt mit Naturfarben gefärbt werden. Sie haben 18 verschiedene Farbtöne in ihrem "Programm".



Zurück in Cusco schalten wir ein paar Gänge zurück und verdauen zuerst mal die vier ereignisreichen Tage. Urs Leutenegger, ein Aescher, der schon einige Zeit in Peru und in Südamerika herumreist kann uns viele Tipps für die Weiterreise geben. Er kennt diesen Kontinent sehr gut und weiss welche Strassen wir mit unseren "Luxus" Fahrzeugen fahren können und welche nicht. Auch kennt er fast jede Ecke von Südamerika und macht uns richtig "giggerig" auf die Weiterfahrt. Besten Dank Urs!


Der Besuch einer Lamaherde auf unserem Campground erfreut uns an einem Nachmittag. so ist die Tierwelt mit 5 Hunden, 10 Hühnern, 1 Hahn komplett. Damit uns nichts passiert, wachen zwei Stiere über uns.
Nocheinmal besuchen wir Cusco mit seinen schönen Gässchen und tollen Plätzen. In den schönen Gebäuden sind mehrheitlich Hotel, Reisebüro oder Internetcafé anzutreffen. Die Stadt hat vieles unternommen um dem Touristenstrom zu bewältigen.



Selbst um die Touristen auf die Fussgängerstreifen hinzuweisen, haben sie sympatische "Polizisten"  hingestellt.
Bereits sind wir bei der nächsten Inka Stätte. Tipon besteht aus einigen exzellenten Terrassen und vor allem hat es ein geniales Bewässerungssystem. Damit wir diese, vermutlich letzte Inka Stätte erleben können, müssen wir einen sehr,sehr steilen Weg hinauf klettern. Unsere miese Kondition und die Höhe von 3400m ringt uns einiges ab und wir sind froh, die Plattform ohne Schaden zu erreichen.
Vorbei an Coca Felder aus dem Tee und andere Sachen gemacht werden, treffen wir auf trainierende Soldaten. Nicht nur dass sie während dem Laufschritt singen müssen, dürfen, wollen - schleppen sie auch noch abgefahrene Autoreifen mit, damit sie auch wirklich am Abend auf dem Hund sind.

Auf über 4000müM. begegnen wir einer Hochzeit. In der ersten Gruppe befindet sich die Braut, in der
zweiten der Bräutigam. Alle sind sehr fröhlich bis betrunken. Einige müssen sogar getragen werden. Nun das Maisbier hat es in sich und viele Abwechslungen haben die Leute sonst wohl kaum.





Wir fahren durch eine traumhaft schöne Landschaft. Immer stahlblauem Himmel und tollen Strassen.  Man stelle sich vor über 500km auf der Höhe des Matterhorns zu fahren.


Bald finden wir einen Uebernachtungsplatz auf dieser Höhe. In der Nacht wird es - 9° kalt. Wir rücken etwas näher zusammen. Am Morgen ist das Wasser eingefroren. Also zuerst heizen und siehe da, sie funktioniert auch auf dieser Höhe. Bald kommt die wärmende Sonne und schon ist es wieder über 25°C warm.
Ab und zu sehen wir auch Fahrzeuge, welche vom Weg abgekommen sind. Viele Kreuze am Strassenrand zeugen von den unglaublichen Unglücksfällen die hier passieren. Wir fragen uns weshalb? Die Strassen sind super, also an diesen kann es nicht liegen. Vermutlich sind die Fahrer oft übermüdet oder die Fahrzeuge sind in einem schlechten Zustand.

Nun wir geniessen die Bergwelt mit den blühenden Kakteen.






Durch eine kurvenreiche Abfahrt erreichen wir bald unser nächstes Ziel  Arequipa. Hier werden wir wieder ein paar Tage bleiben.


Arequipa liegt auf "nur" 2350m Höhe und ist mit    760 000 Einwohner die zweit grösste Stadt von Peru. 
Das Klima ist hier natürlich viel milder, vorallem die Nächte sind nicht mehr so kalt.
Beim Besuch des Plaza de Armas können wir viele Kolonialbauten bestaunen. Diese sind aus weisslich, in der Sonne glitzerndem Vulkangestein sillar errichtet worden, deshalb wird Arequipa auch die "weisse Stadt" genannt. Eine andere Version ist, dass in der Stadt nur weisshäutige Leute leben durften,






Der Vulkan Misti und die Bergkette sind mit ewigem Schnee bedeckt, welches zum tiefblauen Himmel einen herrlichen Kontrast ergibt . Angeblich soll es hier jeden Tag Erdbeben geben, wir haben allerdings noch nichts davon bemerkt.


Ein wichtiges Ereignis findet Heute statt, der 19. August, Paul hat seinen Geburtstag, diesen feiern wir zusammen mit Ulla und Kari. Ein feines Essen und ein guter Tropfen rundet diesen gemütlichen Abend ab.
Das Geschenk, der traditionelle peruanische Stier, soll uns weiterhin Glück bringen und beschützen.




An dieser Stelle möchte ich mich für die vielen Mails, Skypes, Anrufe, Telefonate, Netlog und Facebook Einträge recht herzlich bedanken. Es ist schön, dass wir von unseren Freunden nicht in Vergessenheit geraten sind.                                                  









Der nächste Geburtstag werden wir wohl wieder zu Hause in der Schweiz feiern, bis dann gilt:  ... mit 66 Jahren, da fängt das Leben an ...   Ich werde versuchen nach diesem Motto zu leben. Bitte verzeiht mir, wenn ich nicht jede Gratulation einzel verdanke.


Nun schon bald steuern wir den nächsten Abendteuer entgegen. Dem tiefsten Canon der Welt, den Titicaca See, La Paz etc.  Aber davon mehr im nächsten Bericht.


Hasta Luego

Pablo y Elsbeth