Samstag, 26. März 2016

Brasilien Bahia und Rio 4.Teil


Reisebericht Nr. 7

Strecke: Aracaju - Salvador - Itaparica - Sao Felix - Lençois - Parna da Chapada Diamantina - Mucugê - Porto Seguro




km  1920



Auf dem Camping Trilha do Mar sind wir noch zwei Tage geblieben. Junge Leute, welche Musik machen, singen und vor allem sehr freundlich und hilfsbereit uns "Alten" gegenüber.
Sie wollten unbedingt ein Interview mit uns machen, welches jetzt auf dem Facebook "OLHO DA RU4" zu sehen ist (angeblich). 




Die Weiterfahrt bringt uns eine Ueberraschung. Wollten wir doch die Fähre nehmen, um eine Strecke abzukürzen, fehlt doch plötzlich die Strasse. Ein Hinweis darauf ist natürlich nicht vorhanden.

 
Also ab, durch die Berge. Die Fahrt ist angenehm kein Verkehr, schöne kleine Dörfer und immer wieder treffen wir auf ein Monumente welches die Amerikanische und Brasilianische Zusammenarbeit symbolisiert.
 
 
Salvador da Bahia
 
Auf die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia freuen wir uns schon lange. Ist es noch gleich wie vor 36 Jahren? Es ist fast gleich. Ein bisschen mehr touristisch und mit 3.2 Millionen Einwohner viel grösser.
Nachdem wir an der Praia de Itapoa den  Camping Ecologico de Itapoa gefunden haben, können wir uns auf den Besuch der Stadt konzentrieren.
 
 
 
 
 
 
 
 
Mit dem Taxi geht es Stadteinwärts. Ein Taxi für ca. 25km und eine Stunde Fahrzeit (Stau) kostet ca. Fr. 12.00, der Bus ist etwas billiger.
 
Wir steigen beim Mercado Modelo aus und stürzen uns sogleich in die erste Touristen Attraktion.  DasEinkaufszentrum war früher das Zollhaus. Heute werden hier Souvenirs, Kunsthandwerks- und Folkloreprodukte, Kleidung und sonstigen Krims- Krams verkauft.
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 










Vorbei an der modernen Skulptur, welche die Einheimischen
Bunda (hintern) nennen,
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besteigen wir den bequemen Aufzug Lacerda in die Altstadt. Für 15 Reais (Fr. 0.05) benutzt man die bequeme Beförderungsart und hat erst noch eine tolle Aussicht auf den Hafen.












 

Eine wunderschöne Altstadt, mit vielen farbigen Motiven. Wir spazieren über den Praça da Sé Richtung Pelourinho.  Die traditionell gekleideten Baiana Frauen locken in die Restaurant oder in Edelsteingeschäfte. Sie lassen sich gerne fotografieren, aber nicht ohne ein Trinkgeld zu erwarten.




Vorbei an eifrigen Dominospieler, welche sich auch beim fotografieren nicht aus der Ruhe bringen lassen





Die berühmte blaue Kirche N.S. do Rosario dos Pretos ist unser nächster Besuch. Dabei schlendern wir an wunderschönen Hausfassaden vorbei. Vieles wurde in den letzten Jahren neu renoviert und gehört heute zu den Weltkulturerben.

 
 
 
Um 18.00h beginnt es zu Dämmern und eine halbe Stunde später ist es bereits Stockdunkel. Nun haben die Strassenhändler Hochkonjunktur, dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen geboten. Auf dem Bild rechts wird Käse gebraten, in Oregano getunkt und mit Honig verfeinert.
 
 
 
Jeden Dienstagabend findet in Salvador ab 20.00h ein besonderes Spektakel statt. Die Trommlergruppen Swing do Pelo Olodum, trommeln sich an diesem Abend in Extase. Die Mischung aus Samba und Reggamusik reisst Jeden mit. Die Trommeln und Pauken sind alle selbst, aus Fässer angefertigt.
 
 
 
 
Der Dirigent animiert seine Trommler immer wieder zu noch spektakuläreren Showteilen, wann werden wir wohl so eine Gruppe am Basler Tattoo sehen?
                                                                              Jung und Alt, Schwarze und Weisse sind begeistert von den Vorführungen, welche eine lange Zeit zu geniessen sind.
 
Als Abschluss genehmigen wir uns noch einen Drink in einem Strassenrestaurant. Ein eifriger Palmblätter Knüpfer, der dreht uns eine gefaltete Blume an.  10 Rias (Fr. 3.00) sollen wir dafür bezahlen. Ich gebe ihm 50 und weg ist er!!! Auf das Retourgeld muss ich verzichten. Mein Fehler, lass dir das Retourgeld immer vorher auszahlen.   Die am nächsten Tag eingeleitete Suchaktion von uns blieb natürlich erfolglos.
 
 

 
 
 
 
Eine Stadtrundfahrt ist heute angesagt, da die Sehenswürdigkeiten teilweise weit  auseinander liegen, ist dies die beste Lösung eine Stadt kennen zu lernen. Zudem sind wir als Pensionario Halbtax-Berechtigt. Wir starten in der Nähe des Campingplatzes und fahren der Praia Ipitanga entlang Richtung Zentrum.
Der Leuchtturm  Farol da Barra   ist unser nächstes Ziel. Wie so oft bei Touren hat man zu wenig Zeit um etwas anzusehen, also besuchen wir das Innere des Farros nicht.                                           Es ist sehr heiss und die Sonne brennt auf die Köpfe des offenen Busses. Ein Hut für Elsbeth muss her, schützt und sieht doch chic aus.
 
 
Vorbei ein malerischen Häuser fahren wir zum Hafen.
 


 
Eine der Wichtigsten der 350 Kirchen von Salvador ist die barocke Franziskanerkirche aus dem 18.Jh. Igreja da Bonfim.
 
 

Vor der Kirche werden bunte Stoffbänder, Fitinas, verkauft und werden mit drei Knoten am Handgelenk befestigt. Die drei Knoten symbolisieren  drei Wünsche die in Erfüllung gehen, wenn das Band von selbst vom Handgelenk fällt! Man kann es aber auch an der Wand mit tausenden von solchen Bänder anknüpfen.



 
 
Der Festung São Felipe de Monte Serrat aus den Jahren 1583 - 1742 gilt unser nächster Besuch. Sie erinnert uns ein wenig an Alcatraz in San Francisco.
 
 
 
Die Fahrt geht weiter Richtung Ciudad Historico, vorbei an an den Berg "geklebten" Häuser.
 


 

Auf der Fahrt kommen wir doch tatsächlich an einem grossen Park mit einem See vorbei. Der Künstler Tati Moreno hat hier Figuren aus der Orixa-Gottheit geschaffen.

 


 
 
Das WM Stadion Fonte Nova, darf natürlich auch nicht fehlen.
 

Nun geht es zurück zum Campingplatz, vorbei an modernen Häuser, erreichen wir müde,
aber mit vielen Eindrücken reicher unser "Zuhause". Salvador hat uns sehr gut gefallen. Es ist eine lebendige, schöne Stadt, mit vielen Ueberraschungen.
 
 
 
 
 
 
 
12 Tage sind wir in Salvador geblieben, nicht nur wegen der schönen Stadt. Ein Darmproblem hat uns etwas zurückgebunden.
 
Mit der Fähre setzen wir nach Vera Cruz auf die Halbinsel Itaparica über. Nochmals ein Blick auf die Skyline von Salvador
 
 
und schon taucht die nächste Stadt auf.
 
 
 
Im Moment haben wir genug von Stränden, Palmen, Wellen und weissem Sand. Es zieht uns in das Landesinnere.
 


 

 

 


 
Sao Felix ist das nächste Ziel. Das kleine Städtchen mit 16000 Einwohner  wurde nicht wegen der  Architektur bekannt, sondern wegen der Zigarrenfabrik Dannemann.   
 
Zuerst müssen wir uns aber um die Unterkunft kümmern. Bei einer Pausada mit einem grossen, öffentlichen Schwimmbad (geschlossen) finden wir ein Plätzchen. Zudem hat dieser Ort auch Naturschwimmbecken inkl. Douchen.


 
 







 

Für heute haben wir uns die Zigarrenfabrik Dannemann vorgenommen. Die Firma wurde 1872 von Gerhard Dannemann einem Bremer Kaufmann gegründet. Seit 1976 ist sie in den Händen der Schweizer Holdinggesellschaft Burger & Söhne.
 
 
 
Wir bekommen eine aufschlussreiche Führung und erst noch in Deutscher Sprache.
 
Die ganze Produktion für nach Europa kommt aus Sao Felix, also aus diesem Standort. Alle Arbeiten werden noch von Hand gemacht, inkl. Säen, Pflegen und Ernten der Tabakblätter.
 
 
 


Jede Cigarre wird mit einem Luftdruckmessgerät auf die Durchlässigkeit geprüft und nur diejenigen welche die Normen erfüllen, kommen in den Handel.



Mit dem Verpacken und Lagern wird die Produktion abgeschlossen. Eine gute Cigarre kann ohne weiteres 10 Jahre gelagert werden. Nun wissen wir auch, dass ein gute Cigarre nicht billig sein kann.


Auf der Weiterfahrt stehen wir plötzlich vor einem Arm des riesigen Stausees Represa de Sobradinho. Eine Fähre wie wir sie vor 36 Jahren schon benutzt haben, bringt uns auf die andere Seite.
 
 
 
 

 
 
 
 
Schön rote Früchte des Kaktus Madacari zwingen uns zu einem Halt. Die Frucht ist so gross wie eine Mangofrucht. Sieht wunderschön aus, ist aber ungeniessbar.

 
Schon treffen wir in Lençois ein. Von hier aus machen wir verschiedene Touren im Nationalpark. Der Campingplatz und das Städtchen sind herrlich. Wir verlieben uns blitzartig in den schönen Dorfkern.
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 









 

Heute besuchen wir den Rio Mucugzinho, eine wilde Gegend mit einem Flussbett welches uns an das Maggiatal erinnert.
Zwischendurch hat es immer wieder grössere und kleiner Wasserbecken, welche zum Baden einladen.
 
 
Flora und Fauna ist natürlich auch zahlreich vorhanden.
 
                                 
 



Wandern macht müde, deshalb ist auch mal eine Rast angesagt. Wenn man dann noch einen schönen Wasserfall im Hintergrund hat ist doch alles perfekt.
 
                                                                                                                    
Auf dem Weg zum nächsten Ereignis werden wir von einer grandiosen Landschaft und vielen Blumen überrascht.
 
 
 
 
 
 
                       
               

 
 






 
Unser Guide Levis kennt alle Blumen und weiss sehr viel über "sein" Land. Er erklärt uns hier, wie man aus einer Blume eine Maus sehen kann.
 
 
 
Die Tropfsteinhöhle Gruta da Fumaca ist unser nächstes Ziel. Wir fassen Helm und Taschenlampe, bezahlen den Eintritt und lassen uns von einem Guide die Höhle zeigen.
 
Vor dem Eingang entdecken wir eine Landschildkröte, ein Loch zum Eingang einer Spinnenwohnung und dann auch noch der Bewohner.
 
 
 

Jetzt geht es in die Unterwelt der Stalagtiten und Stalagmiten. Der Guide erklärt uns, dass in dieser Gegend über 300 Tropfsteinhöhlen sind. Diese Höhle erstreckt sich über 42km.
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In einem typischen bahianischen Restaurant kehren wir ein. Hier wird noch mit Holz gekocht. Endlich können wir eine Feijoada, das Nationalgericht der Brasilianer geniessen. Ein paar Hühnerbeine und zähes Kuhfleisch rundet die Nahrungsaufnahme ab.
Das Essen ist OK, wir sind natürlich etwas verwöhnt, aber die Einheimischen essen dies jeden Tag.
 
 
 
 
Als Verdauungsspaziergang besuchen wir den schönen Garten des Restaurants.
 
 
 
Weiter geht unsere Expedition zu einem unterirdischen See Gruta Azul. Klares Wasser spiegelt sich an der Sonne.  Paul rüstet sich aus mit Flossen, Schnorchel Lampe und Schwimmweste. Mit einem Guide geht es in die Höhle. Stockdunkel im erfrischend kühlen Wasser gleiten wir durch
die Höhle.


Ein paar Fische bekommen wir doch noch zu sehen und die Sonne strahlt ins saubere Wasser.
 
Nach einem kurzen Abstecher zu einer Kaffeeplantage, nehmen wir den mühsamsten Teil unserer Tour in Angriff.
 
 
Der Morro do Pai Inacio, ein 1200m hoher Tafelberg ist das Wahrzeichen der Chapada Diamantina.
 
 
 
Der Auf- und Abstieg ist etwas mühsam für unser Semester, aber die Aussicht oben macht alles wett. Auch werden wir von schönen Orchideen überrascht. Der spontane Applaus während des Abstieges, der Brasilianer an Elsbeth für Ihre Leistung, lassen die Müdigkeit kurz vergessen.
 
 
 
 


 
 
 
Müde, aber glücklich kehren wir zum DALANUMA zurück. Das wohlverdiente Nachtessen nehmen wir im inzwischen sehr lebhaften Städtchen ein.
 
 
 
Nochmals geniessen wir einen Abend hier in Lençois und besuchen noch eine Tanzveranstaltung.
 
 
Wir erfahren, dass man im Diamantina NP noch vieles sehen kann. Es wird uns empfohlen Mugucê zu besuchen. Ein Einheimischer bringt uns zu der Pousada Refugio na Serra. Dies ist wieder einmal ein Glücksfall. Cecilia und Zé, lassen uns das Fahrzeug vor der Pousada parkieren, versorgen uns mit Wasser und Strom und bieten uns ihre vorzügliche Küche an. Unsere Küche bleibt für diese Tage geschlossen!
 
Unter Email: refugionaserra@gmail.com und die Koordinate ist: 13°00'15"S 41°22'08"W ist dieser schöne Ort zu finden. 
 
 
Heute machen wir eine Wanderung zum Wasserfall und Naturbad Tiburitino.  Vorbei an prächtigen Blumen erreichen wir diesen schönen Ort. Durch den eher niedrigen Wasserstand ist der Wasserfall eher bescheiden. Die Farbe des Wassers ist durch das Tamin rötlich gefärbt, man könnte Ostereier darin färben.
Das Bad ist erfrischend und erholsam.













 
 
 
 
 

 
 

 
 
 
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wir besuchen den byzantinischen Friedhof von Mugucê.  Wir haben schon einige letzte Ruhestätte gesehen, aber dieser ist, einer der Schönsten, wenn man dies von einem Friedhof sagen kann.
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 

 
 
 










Am nächsten Tag nehmen wir einen Guide, um die Gegend zu erkundigen. Er führt uns zuerst zum Poco Encantando, einem unterirdischen See.

 
 
 





 




230 Treppen hinunter und dann wieder hinauf ist unser Einlaufen für diesen Tag.


Unser Führer und Fahrer, stellten wir fest, muss mit Ayatona Senna verwandt sein. Mit seinem kleinen Ford Fiesta raste er doch über die Löcher und Wellen wie ein Irrer. Als ich dann noch feststelle, dass die Bremsen vorne "kratzen", also kein Belag mehr auf den Bremsklötzen ist, musste ich ihn zum normalen und vorsichtigen Fahren bringen. Was er dann auch tat.
 
 
Ueber einen Fluss müssen wir mit einem Boot übersetzen um zu unserem nächsten Ereignis zu kommen.
 
 
 
So erreichten wir bald unser nächstes Ziel die Poco Azul. welche wieder zum Baden und schnorcheln einladet,
 
 
 
 
Die Fahrt zu den Diamantminen ist kaum mit Worten zu beschreiben. Es ist keine Strasse vorhanden sondern eher eine Gröllhalde. Unser "Rennfahrer" notabene mit einer defekten Bremsanlage steuert seinen Fiesta wild über diese Steine. 
Jedenfalls erreichen wir Igatu und können die alten Minen mit einem anderen Guide anschauen. 

 
Ueber diese Minen werden wir im nächsten Bericht noch ein paar Bilder nachliefern. Im Moment ist das Internet an diesem Ort sehr schlecht.
 
 
Wir wünschen Euch schöne Ostertage und einen angenehmen Frühling.
 
 
 
Pablo y Elsbeth