Montag, 23. Juli 2012

Kolumbien - Ecuador

16. Reisebericht


Cartagena - Volcan de Lodo El Totumo - Santa Marta - Bucaramanga - Barbosa - Villa de Leyva - Tunja - Zipaquira - La Vega - Manizales - Lago Colima - Cali - El Bordo - Pasto - Laguna La Cocha - Ipiales - Grenze Ecuador - Otavalo - Quito - Cotopaxi - Quito - Mitad del Mundo (Äquator) - Crater Pululahua - Mindo - Montecristi - Manta - Salango


gefahrene Strecke  3695km




warten - warten - warten, man glaubt es nicht, obwohl am Samstag ein Agent bei uns vorbeikommt und uns mitteilt, dass das Schiff eingetroffen sei und wir am Montag unser DALANUMA abholen können, sieht es am
Montag tatsächlich wieder anders aus. Das Schiff habe keinen Anlegeplatz bekommen ! Das Schiff sei immer noch in Colon ! Glauben tun wir schon gar nichts mehr, sondern eben warten - warten - warten.

Auf einer Taxifahrt entdecken wir die Stierkampfarena mitten in der Stadt. Ein wunder schönes Stadion, das aber im Moment nicht gebraucht wird. Zudem beglückt uns der heutige Tag mit einem prächtigen Sonnenuntergang.

Da wir mittlerweile die Stadt sehr gut kennen, die Straßenhändler uns kennen und nicht mehr belästigen, denn sie wissen,dass wir nichts kaufen, können wir den Ort etwas ruhiger angehen.



Wir fahren zum Botanischen Garten, welcher etwas außerhalb der Stadt liegt. Na ja, aus den Socken hat er uns nicht gehoben. Aber wiedereinmal viel grün, kein Verkehr, ruhig und gemütlich.

Wir sind alleine im Park und können uns richtig Zeit nehmen.


Am Abend treffen wir Petra und Klaus. Bis jetzt haben wir sie nur über ihren Blog und per Email gekannt. Unter www.abendteuertour.de kann man interessante Sachen von ihrer Reise erfahren. Wir verbringen zusammen einen tollen Abend und können so manche Erfahrungen untereinander austauschen.                            Natürlich sind wir gespannt, ob wir die beiden irgendwo auf dieser Welt wieder einmal treffen.      Wir hoffen es. Aber vorläufig haben sie das gleiche Hobby wie wir, nämlich warten.




Endlich bekommen wir eine gute Nachricht. Nach 14 Tagen warten, notabene für eine Überfahrt von einem Tag, sei das Schiff eingetroffen. Nun gilt es das Fahrzeug auszulösen. Ohne unsere Agenten Sonja und Luis Ernesto (www.enlacecaribe.com) wären wir wohl heute noch auf der Suche nach den verschiedenen Büros.
Nun nach 2 Tagen haben wir auch diese Prozedur geschafft und können glücklich aus dem Hafen fahren. Nicht einmal der kleine Schaden an der Stoßstange kann unsere Freude trüben, dass wir  unseren DALANUMA wieder haben.
Nun gilt es das Fahrzeug um zubauen, dh die Trennwand wieder auszubauen, Kleber zu entfernen, alles wieder aufzufüllen, all dies machen wir noch im grausam heissen Cartagena.

Jetzt, nach 17 Tagen können wir unsere Reise endlich fortsetzen. Das Motörli schnurrt wie eine zufriedene Katze und bringt uns zum Volcan de Lodo El Totumo. Der 15m hohe Vulkan, wurde angeblich durch einen Priester entdeckt. Dieser hat Weihwasser in den Kratern geschüttet,  seither  kann er als warmes Schlammbad benutzt werden.
Wir geniessen das Bad, welches zudem eine heilende Wirkung haben soll.









Der Zufall will es, dass wir noch ein Schweizer Paar treffen, welche uns trotz Schlammüberzug als Landsleute erkennen.  Von Fabienne und David, welche ihr Reise leider beenden, können wir noch einige wertvolle Tipps entgegen nehmen, denn sie sind vom Süden hoch gekommen. Unter www.mauriceontour.jimdo.com kann man viele interessante Erlebnisse von ihnen erfahren.
Nach der gründlichen Wäsche , unter der eifrigen Mithilfe einer Kolumbianerin,in den nahen Lagunen, fühlen wir uns natürlich wie neu geboren. Unsere Haut ist straff wie ein Trommelfell. Keine Rückenschmerzen, keine "Bräschten" mehr.                                                

Wir schlafen am Fusse des Vulkanes, keine Touristen und keine Händler sind in der Nacht hier. Also steht dem tiefen Schlaf nichts im Wege, wenn nicht da noch ca. 20 Hunde wären. Die haben nichts anderes zu tun, als so alle Stunde einmal ihre Stimmbänder zu aktivieren. Schade dass man das Gebellte nicht verstehen kann.                                                                      

Am Morgen stecken wir uns nochmals in das Schlammbad, wir sind ganz alleine und geniessen die Ruhe und die zähe Masse (dopplet gneiht hebt besser)

Weiter geht die Fahrt Richtung Süden nach Bosconia und Aguachica. Es ist immer noch sehr heiss. In Bosconia kümmern sich 20 Polizisten um unser Wohlergehen und unsere Nachtruhe.                     

Spezielle Transportfahrzeuge kommen uns immer wieder vor die Linse, hier für einmal ein modernes Vehikel.
Die Gegend ist sehr fruchtbar, es wechseln sich Fruchtanlagen und grüne, saftige Felder ab. Hier wird neben Frucht und Gemüseanbau, viel Viehwirtschaft betrieben.                                  Die Strasse beginnt zu steigen, wird kurviger und gebirgiger. Auf unsere Straßenkarte ist die Strecke zwar als fast schnurgerade aufgeführt. Doch wir fahren richtige Pässe hoch und wieder herunter. Entsprechend langsam kommen wir voran.
Auf der Passhöhe, auf 1800m, kurz vor San Gil, finden wir einen Stellplatz, in der Hoffnung in der Nacht etwas kühlere Temperaturen zu erleben. Eine tolle Aussicht ins Canon del Chicamocha können wir von unserem Womo geniessen. Auch die Temperatur in der Nacht war hervorragend, sie ist auf wohltuende 18°C gesunken (in der Schweiz werdet ihr denken, Probleme haben die). Nun es hat gut getan war es doch in den letzten 4 Monate niemals mehr unter 26° (in der Nacht)

Unterwegs, wenn wir einen Halt machen kommen immer wieder neugierige Leute zu uns und bestaunen unser Fahrzeug und unser weites Reisen. Da wird geföttelt was das Zeugs hält. Kinder kommen und schreiben die Länder auf, die Frauen interessieren sich mehr für das Innenleben vom DALANUMA und die Männer für die Technik. Am Schluss bedanken sich alle, dass wir ihr Land Kolumbien besuchen.                                                                                                                                                                              Wieder über eine schöne Gebirgsstrecken peilen wir Villa de Leyva an. Im Norden dieses schönen Ortes finden wir einen ruhigen Campground, San Jorge, mit allen nötigen Einrichtungen. Wir können hier die Wäsche zum Waschen geben, ich kann unsere Stoßstange wiedereinmal reparieren und vieles mehr.
Die Campingplätze sind zwar mehrheitlich zum Zelten ausgerichtet, aber die paar wenigen Camper sind immer willkommen. Wir sind hier auf 2200m und mitten in einer schönen Bergwelt. Der Camp ist sehr sauber, was wir hier in Kolumbien schon oft festgestellt haben. Neben der Freundlichkeit der Leuten, fällt uns auch die Sauberkeit von Anlagen, Strassenränder etc. auf. Zudem sind die Leute zugänglich und hilfsbereit.

Nun geht es natürlich noch die Umgebung und das Städtchen Villa de Leyva zu erkundigen. Wir finden schöne, blumengeschmückte Häuser im Kolonialstil und grosszügige Plätze.



Ueber einen 3040m hohen Pass geht es Richtung Tunja. Wir stecken im Hochland von Kolumbien, es ist ein stetiges auf und ab. Kurvenreiche, steile Strassen bringen uns immer wieder zur nächsten Destination. Die Strassen sind mehrheitlich sehr gut, aber vollgestopft mit Lastwagen, die sich zum Teil im Schneckentempo bewegen. So hat man für 50km oft über 2 Stunden Fahrzeit.
Elsbeth geniesst die langsame Fahrerei, so kann sie die Agaven, Yukas, Ekalyptusbäume und vieles mehr genauer unter die Lupe nehmen.

Unsere Propangasflasche ist leer, normalerweise eine kurze Angelegenheit. Nichts so in Kolumbien. Zuerst musst du eine Station finden. Nancy, eine Einheimische von Tunja, nimmt sich unserem Problem an. Nancy hat 6 Kinderim Alter von 15 Jahren bis 7 Monate und nimmt sich tatsächlich Zeit um unseren Gastank zu füllen. Nach 4 verschiedenen Gasfüllstationen und 2 Stunden, finden wir jemand,der uns die Flasche mit dem amerikanischen Anschluss füllt. Zum Glück müssen wir dieses Prozetere nur so alle 3 Monate machen.

Wir erreichen unser heutiges Ziel, Zapaquira doch noch gegen Abend. Vor dem Museum Arqueologico können wir unser Fahrzeug gratis stehen lassen. Zum Nachtessen gehen wir in die nahe Altstadt. Dort haben wir beim Vorbeifahren so gluschtige Grillstände gesehen, also nichts wie rein. Nun wir haben riesen Portionen bekommen, dass Fleisch, na ja, zum Glück haben wir gute Zähne!

Die Salzkathedrale ist der Grund weshalb wir hier sind. Diese gehen wir besuchen. Diese Kathedrale wurde 1995 fertig gestellt und ist aus der Salzmine gemeisselt worden. Durch ein Labyrinth von 14 Stationen wird der Kreuzweg Jesus dargestellt. Bei jeder Station ist ein Kreuz und eine Gebetsnische in den Salzstein gehauen. Nach 1600m erreicht man die dreischiffige, 120m lange Hauptkathedrale. Engel und religiöse Bilder sind aus dem Salzkristall geformt worden.  Alles ist verschiedenfarbig beleuchtet und gibt dem 180m unter der Erde liegende Monument, einen faszinierenden Eindruck.











Wenn wir schon mal unter der Erde sind, möchten wir natürlich das Mineurfeeling nicht verpassen. Wir lösen die Ruta del Minero und lassen uns entsprechend einkleiden. Der Gide lässt uns zuerst völlig in der Dunkelheit durch die Stollen gehen und zeigt uns nachher die harte Bergwerksarbeit, inkl. Sprengung.
Der abschließende 3D Film in einem Stollen, kann man ruhig auslassen. Eigentlich weiss man nicht so recht, was sie mit dem Mix aus Comic und Wirklichkeit aussagen wollen.

Die Fahrt über Bogota nach La Vega ist insofern erwähnenswert, dass wir die Hauptstadt durchqueren  und entsprechend im "Puff" landen. Was da gedrängt, gehupt und geknorzt wird geht auf keine Kuhhaut. Wie vorallem die Bussfahrer es schaffen, mit teilweise 2-3cm Abstand von unserem DALANUM sich hereinzudrücken, ist schon erstaunlich und zeigt vom grossen Fahrkönnen dieser Burschen. Aber nie gibt es ein gefluche oder gar ein Vogel zeigen kennen die Kolumbianer nicht, selbst wenn sich ein Pferdekarren  in den Verkehr einfädelt.
Es ist Sonntag, wieder haben wir eine Bergstrecke vor uns. Wir hoffen auf weniger LKW's, aber dies ist ein Irrtum. Zwar werden an jeder möglichen Ausbuchtung die Riesenlaster gewaschen, zwar sind alle Parkplätze total voll, so hat es immer noch hunderte auf dem gleichen Weg. Für 72km brauchen wir diesmal 4 Stunden bevor es dann doch noch etwas zügiger weiter geht. Dafür steigt die Strasse unaufhörlich, wir erreichen bald den bis jetzt höchsten Punkt unserer Reise, nämlich 3689m. Das hier noch Kartoffel angepflanzt werden ist zudem etwas ganz besonderes.

Müde und verschwitzt erreichen wir Manziales. Wo der Geier sollten wir hier in der steilen, engen Stadt schlafen? Wir fahren herum, fragen, landen im wohl schäbigstem Stadtteil. Wohl ist es uns nicht mehr dabei und es wird bald Nacht. Da kommt ein Polizist, Eslbeth hält ihn auf und erklärt ihm unser Anliegen. Jetzt geht alles wie geschmiert, ein paar Telefonate und das Polizeifahrzeug bringt uns zu einer Polizeistation mitten im Zentrum. Eine Abschrankung wird weggenommen und hier könnt wir bleiben. Wir richten uns ein und möchten noch kurz den Placa Centrale und die Kathedrale besuchen. Der umtriebige Polizist, sagt uns, dass ich mit dem Bart nicht herum laufen darf !!! Warum? Das sei hier so, er werde uns begleiten und dann ist es OK. Also kommt der Bulle mit auf die kurze Citytour.

Nun wir haben wunderbar geschlafen. Die Nacht war erstaunlich ruhig. Am Morgen verabschieden wir uns von den Polizisten, notabene ohne Bart, ich habe ihn abgeschnitten, damit ich am Morgen Brötchen kaufen konnte! Der Polizist bedankt sich bei uns, dass wir Kolumbien und seine Stadt besucht haben ! Sache gits!                                                                                                                                                                   

Mehr oder weniger einfach finden wir aus der Stadt heraus. Nochmals ein paar kurvige Strecken, durch kleine Dörfer. An den Hängen sehen wir Kaffee, Bananen, Trauben, Zuckerrohr, Ananas Kulturen, wahrlich ein üppiges Land.

Auf der Strasse beobachten wir Transportmöglichkeiten von Tieren.
Wir sind wieder auf der Panamerikana, hier eine super ausgebaute Autobahn mit allen Vor und Nachteilen. Da überqueren schon mal Kühe die Fahrbahnen oder aus einem Feldweg kommt ein Riesenlastzug mit bis zu 5 Anhänger!
Am Lago Calima spannen wir uns von den letzten Tagen aus. Wir finden einen schönen Campground am See mit dem nicht ganz Kolumbianischen Namen Berlin. Wir haben hier alles, sind wieder einmal ganz alleine und  fühlen uns wie an einem Schweizer Bergsee.  Danke Ulla und Kari für den Tipp.



Ueber Cali und Popayan, erreichen wir El Bordo. Dass wir Cali ausgelassen ist aus Solitarität zu unserem Freund Kari. Cali ist die Stadt in Kolumbien der heissen Rhytmen und heissen Frauen, sinnlicher Lebensfreude, also alles, was sich für einem Besuch lohnt. Wiso die Solitarität zum Tragen kommt, könnt Ihr im letzten Bericht von Kari unter www.friieda.com nachlesen.   














Die Strecke, auf unserer Autokarte ist fast wieder schnurrgerade, in Wirklichkeit geht es bergauf und  bergab, unaufhörlich, kaum  ein Abschnitt der länger als 100m  gerade ist.  Nun wir befinden uns in den Cordillera Occidenta,somit ist dies ganz normal.                                                                                                                
In El Bordo finden wir einen speziellen Stellplatz. Wir dürfen bei der Feuerwehr übernachten. Einen Stromanschluss wird für uns bereitgestellt, Douche und WC können wir von Ihnen benutzen und bewacht ist die ganze Anlage erst noch. Natürlich kann der Feuerwehrmann es nicht verklemmen seiner ganzen Verwandtschaft mitzuteilen, was er  für eine Sensation aufgegabelt hat.  Das Fazit davon sind alle paar Minuten eine Führung durch unser Fahrzeug, was uns ja schon so oft passiert ist.  Jedenfalls haben wir wunderbar geschlafen und als ein kurzes Gewitter in der Nacht etwas Regen brachte, hat der wachhabende Bomberos, Elsbeth seine Schuhe gekehrt, damit sie innen nicht nass werden, Sache gits!                                                                                      

Noch eine letzte Etappe haben wir zu bewältigen. In wie bereits vorhin beschrieben, Kurve um Kurve, hoch, tief in regelmässigen Rhytmus.  Wir sind immer wieder erstaunt, wie fruchtbar das Land ist und wie weit über 3000m alles mögliche gepflanzt wird. In Pasto entschliessen wir uns noch zur Laguna La Cocha hochzufahren. Hochzufahren heisst hier in diesen Länder nochmals kurz über 3000m hoch. Unser Ziel, das Chalet Guarez, von einem Schweizer gebaut, aber ist jetzt unter Kolumbianischer Führung.

Zu unserem Erstaunen ist alles noch so eingerichtet wie der damalige Erbauer es vorgesehen hat. Eine prächtige Umgebung. Ein Paradis für Kinder. Ein wunderschöner Gemüse und Blumengarten präsentiert sich uns und das auf 2830m Höhe. Man wähnt sich in einem Gasthaus in den Alpen.
                                                                                           





Auf dem Areal entdecken wir eine noch nie gesehene Bauweise. Säcke werden mit einem Sand/Zement Gemisch gefüllt, zu grossen Bausteine geformt und so aufgeschichtet. Das ganze wird verputzt und fertig ist das Haus.
Ein weitere Besonderheit in diesem Land sind die Fahrzeuge. So sind alle, moderne, heutige Fahrzeuge anzutreffen. Das aber am meist gesehen Fahrzeug ist der Renault R4, gefolgt vom R6, R12, R9, R11 und etwas wenige R18. Da werden bei mir natürlich Erinnerungen an meine lange Renault Karriere wach.
Der Stellplatz bei dieser Anlage ist gratis, es wird aber eine Kosumation im Restaurant erwartet. Also los, es ist unser letzter Abend in Kolumbien. In der gemütlichen Gaststube brennt das Chemineefeuer. Wir setzen uns daran und bestellen ein Fondue Bourginon. Ein wunderbarer Schmaus können wir geniessen. Draussen wird es kälter und kälter. Die umsichtige Servierdüse bittet uns für die Nacht Bettflaschen an!  So was !  Nun wir haben das Angebot trotzdem abgelehnt, da ich diesen Part immer noch übernehmen kann.
Bereits um 06.00h ist Tagwache,draussen ist es 6°C kalt also weg von hier, wir möchten um  spätestens 10h an der Grenze sein, denn sie schliessen die Grenze von 12.00h - 14.00h!. Auf einer schönen Strasse geht es nach Ipiales, der Grenzstadt von Kolumbien.
Ein paar Worte zu Kolumbien. Das einzige Land wo wir mit gemischten Gefühlen eingereist sind, hat sich als wahre Perle entpuppt. Vergessen wir die Warterei, für das kann wohl Kolumbien nichts dafür. Das Land hat eine fantastische Natur. Ist fruchtbar bis weit über 3000m. Die Leute sind arbeitsam und sehr hilfsbereit. Sie bedanken sich für Sachen die wir selbstverständlich finden. Für uns ein tolles, noch nicht vom Tourismus verdorbenes Land.  Allerdings mussten wir im Nachhinein erfahren, dass im Südwesten, nur 15km von unserer Durchfahrt entfernt, wieder einmal heftige Gefechte zwischen den Soldaten und den Guerillos statt gefunden haben. Die Indigenas der Provinz Cauca erlauben dies nicht mehr und fordern den Präsidenten Juan Manuel Santos auf sowohl Soldaten wie Guerillos aus dem Gebiet abzuziehen. Ein vermutlich fast unlösbare Situation. Wir haben von alldem nichts mitbekommen sind natürlich froh, heil durch dieses schöne Land gekommen zu sein.



 Ecuador
 Datei:Flag of Ecuador.svg     Fläche 258 238km2        15'007'343 Einwohner


Unser 12. Land bringt uns die erste Ueberraschung. Noch an keinem Grenzübergang wurden wir so zügig abgefertigt. Alles passierte innerhalb einer Stunde und erst noch gratis. Auch hier wurden wir sehr freundlich behandelt. An der Grenze sind wir zwei Franzosenfamilien begegnet, welche wir bereits zum 7.mal antreffen.

Nun die Fahrt geht weiter. Streckenmässig nichts Neues. Das Auf und Ab geht weiter, aber wir bewegen uns ja auch zwischen den Cordillera Taisan und Pimapero. Auch hier sehen die Berge zum Teil aus wie eine Patchworkdecke. Gepflanzt wird auch hier bis an die Bergspitze.







Zwischendurch Dörfer mit vielen Monumenten und schönen Gebäuden.
Unser 1. Ziel in Ecuador ist Otavalo ein nicht allzu grosser Ort (ca. 25000 Ew) und ist bekannt durch seinen Samstagmarkt. Dieser lockt viele Touristen an und ist in zwei Teilen gegliedert. Der Tiermarkt beginnt am Samstagmorgen in der Früh. Der grösste Kunsthandwerksmarkt in Ecuador ist nicht nur mit  der riesigen Auswahl von Webarbeiten bekannt, sondern auch durch die Farbenpracht der Otavalenos und Salascas mit ihren traditionellen Kleidungen.   Der Markt mit allen möglichen Sachen ist der ganze Tag und auch in etwas kleinerem Umfang die ganze Woche. Wir geniessen das emsige Treiben, staunen über die kleinwüchsigen, aber zähen Leute. Obwohl diese sehr arm sind, sind sie fröhlich und freundlich.







Einen Tag spannen wir noch aus. Auf dem Campground befindet sich noch ein Schweizer Ehepaar, welche vom Süden kommen und unheimlich viel Zeit haben. Franziska und Felix unter www.fandf.ch haben in Rheinfelden gelebt und sind auf unbestimmte Zeit unterwegs. Wir geben uns gegenseitig nützliche Tipps für die Weiterfahrt.
Wir trauen unseren Ohren nicht, Felix holt seine elektronische Hamendorgel hervor ! und macht Musik auf dem Campground. So was verrücktes kann nur ein Schweizer machen. Nun gefallen hat es uns und wenn Du solange auf Reisen bist schadet Musik sowieso nichts, im Gegenteil.

Andere Wohnmobil Reisende, mit dem gleichen Ziel wie wir, treffen wir immer wieder. So sind 3 Ehepaare aus Frankreich mit ihren Kinder unterwegs. Frederic und Sandra haben wir bereits 8mal getroffen. Wir staunen immer wieder, wie sie das machen. Sie haben ein kaum grösseres Wohnmobil als wir. Haben 3 Knaben von ca. 8 - 15 Jahren, eine Katze etc. etc.  Sie müssen ein bisschen mehr Gas geben, denn Ende Jahr müssen sie zu Hause in Frankreich sein. Vermutlich werden wir sie jetzt nicht mehr sehen.
Nun ist eigentlich die Weiterfahrt geplant, aber ihr ahnt es schon, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Am Abend steigt die Dieselheizung aus, eigentlich kein Wunder, denn wir befinden uns schon lange auf einer Höhe von über 2500m. Wir wollen nicht klagen, sie hat ihren Dienst bisher einwandfrei getan und dies über ca. 1500 Stunden.

Also ab unter das Auto, Heizung ausbauen, zerlegen und überholen. Das ganze ist schneller gesagt als getan.
Einen ganzen Tag brauche ich bis ich die Heizung wieder austesten kann. Nach anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Diesel ansaugen läuft sie wieder. Zum Glück habe ich alle wichtigen Ersatzteile dieser Heizung bei mir.

Die Wahl dieser Heizung Webasto Duo 100, ist im Nachhinein gesehen, für diese Reise nicht optimal. Ab 2000m können Schwierigkeiten auftreten, da die Luft zu dünn ist.
Das kann ja noch heiter werden, wir werden Höhen bis 5000m erreichen!
Eine Gasheizung ist da sinnvoller, aber wir wollten nicht immer den Gas-
stationen nachspringen. Was soll's, es ist so und wir werden das Beste daraus machen.


Den eigentlichen Funktionstest können wir bereits am nächste Tag machen. Unser nächstes Ziel ist der Parque National Cotopaxi. Der 5897m hohe Vulkan sieht man bereits von Weitem. Ein schneebedeckter, impossanter Vulkan, welcher 1975/76 letztes mal aktiv war. Zwischendurch grummelt er ein bisschen und stösst Rauch aus, als Zeichen, wartet nur einmal werde ich wieder loslassen.


Nun hoffentlich nicht heute, denn wir kurven die Strasse zum Fusse des Cotopaxi hoch. Der Dalanuma klettert höher und höher, seine Reaktionen auf's Gaspedal werden etwas bescheidener. Auf dem Campground holen wir den Höhenmesser hervor 3834m zeigt er an. Kein Wunder hat unser etwas übergewichtige Fahrzeug Mühe, auch wir merken die Höhe.Ein wenig Kopfschmerzen, ein leichter Druck auf der Brust, einwenig Mühe mit schnaufen.   

Schnell ein paar Fotos denn man weis in dieser Höhe nie, wie das Wetter morgen ist. Versteckt hinter den Wolken, können wir den Cotopaxi doch noch ausmachen.
Unser  Nachtlager ist ruhig, keine Menschenseele hat sich noch auf diese Höhe verirrt. Uebrigens die Heizung hat bis auf diese Höhe funktioniert, allerdings nicht sehr lange, dann war auch für sie die Luft zu dünn.

Am Morgen, Nebel, Regen, verhangen, wollen wir warten. Wir beschliessen wieder hinunter zu fahren und uns an den Fotos von gestern Abend zu freuen.



Ueber Quito fahren wir zum nächsten interessanten Höhepunkt, dem Mitad del Mundo  besser bekannt unter dem Namen Äquator. Es ist schon erstaunlich, jetzt stehen wir genau in der Mitte der Erde, wiso hol's der Geier wussten die Leute damals, wo der Strich genau durch geht. Heute ist dies mit GPS kein Problem, aber damals ? Nun es zeigt uns, dass die Menschheit vor vielen Jahren, sehr intelligent war und mit Sonne, Sternen usw. vieles erkennen konnten. Der Äquator verläuft von Ost nach West oder umgekehrt und gibt den Erdumfang von 40.075km an.



Wir besuchen die Aussichtplattform und die Ausstellung über die Indios in den verschiedenen Gebieten. Sehr schön gemacht und alles zu moderaten Eintrittspreisen. Eintritt 1 US$ (Pensionario) und 1.50US$ für das Museum. Nun am Schluss bestaunen wir den Sternenhimmel im Planetarium und kämpfen während der Darbietung gegen das Einschlafen.

Die Fahrt geht weiter, unser Tagesziel, der Crater Pululahua möchten wir noch erreichen. Schon bald stehen wir am Kraterrand. Sollen wir den ca. 450m langen Abstieg mit unserem Fahrzeug wagen?  Kari und auch Felix haben es uns abgeraten. Warum wohl? Nun wir finden eine andere Strasse hinunter, das sollte gehen. 16km Schotter, steil, eng, geht es hinunter. Nach ca. 1 1/2Stunden erreichen wir den Kraterboden. Wir finden bald einen Stellplatz. Viel machen wir nicht mehr, denn wir sind nudelfertig.

So wohl ist es uns bei dieser Sache nicht. Was wenn unser DALANUMA defekt geht? Was wenn irgend ein anderes Fahrzeug entgegen kommt? Nun wir müssen hoch! Bereits um 07.15h fahren wir los, in der Hoffnung, dass kein Fahrzeug so früh hinunter fährt. Anfänglich geht alles gut. So ungefähr in der Mitte, an einer der engsten Stelle, kommt uns ein Lastwagen entgegen. Strassenbreite ca. 4.50m Lastwagenbreite 2.20m, Dalanumabreite 2.28m. Dummerweise sind wir auf der Talseite, also Elsbeth sieht den Abgrund, ich zum Glück nicht. Ich fahre so weit nach aussen wie es nur geht. Ich glaube nicht, dass das äussere Rad noch ganz auf der Strasse war. Nun Spiegel einklappen und fahren. Ich lasse den Lastwagen der ja talwärts will fahren, damit ich nicht die Kupplung verbrenne. So 2cm haben wir Platz und kommen doch tatsächlich aneinander vorbei. Alles wiedereinmal gut gegangen unsere Schutzengel waren aktiv. Danke.
Oben fragten wir uns schon was das eigentlich soll, so ein "Scheissdreck" zu machen. wir beschliessen nie mehr solche Abenteuer zu machen, denn immer geht dies nicht gut.

Zum Entspannen fahren wir nach Mindo. Ein schöner Ort mit vielen touristischen Aktivitäten. Wir machen uns auf die Suche nach ein paar schönen Blumen. Denn Ecuador ist ähnlich wie Costa Rica, viele Blumen sind zu sehen









Die Fahrt nach Westen bringt nichts Neues. Schöne Strassen, wenig Verkehr, ab und zu 1-2 US$ Strassengebühren. Uebernachtung heute bei einem Spital. Die Spitalleiterin erlaubt uns auf "Ihrem" Parkplatz zu übernachten, das hatten wir bis jetzt noch nie.


In Montecristi machen wir einen Stopp. Wir besuchen ein Hutmacher Geschäft. Der legendäre Panamahut wird vorallem in Ecuador hergestellt. Sein Namen hat er bekommen, weil vor Jahren alle Exportsachen über Panama gelaufen sind. Die Amerikaner haben vorallem diese Hüte gekauft und sie Panamahüte genannt, weil sie der Meinung waren.da sie von Panama kommen auch dort hergestellt werden. Dies ist bis heute so geblieben.
Die Herstellung dieser Hüte ist eine Wissenschaft für sich. Alles wird noch von Hand gefertigt. Ein hochwertiges Exemplar kann schon mal über 1000US$ kosten. Interessant ist, dass man diese Hüte einrollen kann, ohne dass sie die Form verlieren. Wir haben festgestellt, dass in Kolumbien viel mehr Leute diese Hüte tragen als in Ecuador, warum weiss ich nicht. Auch ich habe mir ja so ein Exemplar gekauft.

Viel sind wir in letzter Zeit gefahren. Viel haben wir gesehen und erlebt. Es ist Zeit wieder mal auszuspannen. Wir fahren dem Pazifik entlang und finden in Salango bei der Hosteria Islamar einen wunderschönen Stellplatz. Von hier aus können wir Buckelwale beobachten. Wir sind auf einer leichten Anhöhe ca. 50m über dem Meer. Haben alles was es braucht um ein paar Tage auszuspannen.   


Nachdem wir uns etwas erholt haben und alle notwenigen Arbeiten erledigt sind, buchen wir eine ganztägige Waltour. Wir sind gespannt was wir dabei erleben werden.

Ein Taxi holt uns ab, wir fahren nach Puerto Lopez. Wir besteigen das Schiff, welches uns zur Isla de la Plata bringt. Natürlich sind wir wieder mit Abstand die Ältesten, aber was soll's, wir werden jedenfalls vorzüglich behandelt. Bereits nach einer kurzen Fahrzeit tauchen schon die ersten Wale auf. Aber davon noch etwas später.
Wir erfahren so beiläufig, dass es sich nicht nur um eine Walwatching Tour handelt, sondern, dass im Programm auch eine Wanderung vorgesehen ist. Wir haben nicht gerade das richtige Schuhwerk bei uns, nun irgendwie wird  es schon gehen. Unser Gide erklärt  uns die verschiedenen Strecken und was uns so erwarten könnte.
Die Insel ist unbewohnt und ein Naturschutz Gebiet. Viele Kleintiere, aber vorallem Vögel leben hier. Schon bald kommen wir in den Genuss, den Blaufusstölpel zu zuschauen.
Ebenfalls eindrückliche Lebewesen sind die Fregattevogel. Die Männchen machen sich mit ihren roten Ballone am Kehlkopf wichtig. Sie haben eine Flügelspannweite von über 2.40m bei einem Körpergewicht von nur 1600gr. Das sie somit gute Segler sind versteht sich von selbst.  

Aber auch die Fauna kommt nicht zu kurz. So  erfahren wir einiges über den Palisander Baum.

Nun die Hickingtour war interessant und leerreich.
Schon kommt der nächste Höhepunkt. Wir besteigen wieder das Schiff und fahren zu einem kleinen Riff zum Schnorcheln. Das Wasser ist glasklar, aber auch recht kalt. Dafür können wir schöne farbige Fische und auch Korallen beobachten. Nun lange habe ich mich nicht im Wasser aufgehalten und mich rasch in die wärmenden Kleider gestürzt.

Nun fahren wir zurück, in der Hoffnung nochmals Wale zu sehen und ev. schöne Fotos zu machen. Das dies gelungen ist seht ihr an den nächsten Bilder.









Mit diesem schönen Bild schliessen wir den 16. Reisebericht. Wie Ihr sehen könnt, sind unsere Erlebnisse keineswegs zurückgegangen. Im Gegenteil, immer wieder  erleben wir so tolle Sachen. Wir sind froh, dass wir das alles erleben dürfen. Es geht uns gut und wir geniessen die schöne Zeit.

Hasta luego

Pablo y Elsbeth


1 Kommentar:

  1. Hello again Paul and Elsbeth. I have just re-discovered your Blog and have started to catch up on your adventures! I see you are having a wonderful time.

    Croft & Norma (the Canadians you met in Chetumal. MX)

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