Montag, 21. Dezember 2015

Brasilien




4. Reisbericht

Strecke:   Luque - Pedro Juan Cabellero - Grenze Brasilien - Ponta Bora - Bonito - Campo Grande - Pantanal - Cuiaba - NP Guimaraes - Barra do Garcas - Jaragua - Goias - Pirenopolis - Brasilia - Barro Alto - Santa Tereza da Goias - Palmas





Der Grenzübertritt stellt für uns alten Hasen keine Probleme dar, dachten wir. Nicht so hier im nördlichen Teil von Paraguay.
Wir fahren an der Paraguyer- und der Brasilianer Fahnen vorbei und erwarten eine Zollstation. Sind wir hier in der EU?  Nach 15km fragen wir wo wir sind, natürlich in Brasilien. Also zurück zu den Fahnen. Wir finden dann sogar das Immigrationsbüro der Paraguayer und können uns abmelden. Nun für das Auto müssen wir an einen anderen Ort. Auch dies können wir erledigen. Wo ist nun das Immigrationsbüro der Brasilianer? Auf dem Internationalen Flughafen. Für eine solche Kleinigkeit hat man ja das GPS. Wir geben ein: "Internationaler Flughafen in der Nähe" , 15km zurück, wir finden ihn, aber nicht den Richtigen. Also nochmals auf Feld1, tatsächlich hat dieses Dorf zwei Flughäfen, nur weiss das obergescheite GPS dies nicht. Wir bekommen den Einreisestempel und den Aufenthalt für 90Tage, möchten aber 180Tage bleiben. Kann man verlängern, wird uns gesagt

Da es mittlerweile dunkel wird beschliessen wir beim China Shopping zu übernachten. Dort werfen sie uns um 21.00h heraus. Wir zügeln zur naheliegenden Tankstelle. Alles gut, aber es ist Freitagabend und viele jungen Leute benützen diesen Ort als Festplatz um unser Auto herum. Wir ziehen eine Strasse weiter und finden unseren Schlaf. Am andern Morgen stellen wir fest, dass wir immer noch in Paraguay sind und zwar mittlerweile illegal!!! 

Nun fahren wir aber definitiv in Brasilien ein, natürlich wieder ohne Kontrolle.
 
 
Flagge Brasiliens    Brasilien

Das grösste Land in Südamerika. Mit 8 514 877 km2 ist es 212 mal grösser als die Schweiz. Hat aber "nur" 25.6 mal mehr Einwohner nämlich 204 860 000 Einwohner.
Brasilien ist eine Republik. Es ist Flächen- und Bevölkerungsmässig der 5. grösste Staat auf der Erde.




4082km






Also nehmen wir diesen Flecken in Angriff. Ueber eine nicht allzu schöne Strasse fahren wir nach Bonito. Ein Feuerwerk von Natur- Erlebnisse erwartet uns hier. Zuerst müssen wir aber hinkommen.                                 






 
 
 

Ein paar Hindernisse sind schon noch zu bewältigen.


Doch schon bald zeigen sich die ersten Aaras und andere Vögel.


 
 





Dann kommen wir in einem Natur Bad an, welches schöner nicht sein kann. Dabei ist auch ein grosszügiger Campingplatz.





 
 
 
 
 
 


Ein Kurzbesuch in Bonito mit einer kleinen Stadtbesichtigung zeigt uns was an diesem Ort und dessen Umgebung alles geboten wird. Alles ist seht touristisch aufgebaut und die Events können nur mit Führer besucht werden. Da wir nicht so Herdentiere sind, lassen wir Tauchen, Schnorcheln, Reiten, Bootstouren, Rafting etc. aus.
Da uns nicht empfohlen wurde die Strecke nach Miranda direkt zu nehmen, entscheiden wir uns über Campo Grande ins Pantanal zu fahren. In Campo Grande haben wir eine Adresse um bei einem Hotel einen Stellplatz zu bekommen. Wie schon oft, niemand will
etwas von den Angaben wissen. Wir verlangen den Hoteldirektor, er lädt uns zu sich nach Hause, an einen viel ruhiger Ort, ein. Wohl auch mit dem Hintergedanken uns eine Tour ins Pantanal zu verkaufen, was wir auch machen.
 
Das Pantanal
 
Das Pantanal ist wohl eines der letzten Natur Paradise der Erden. Es ist mit 210 000km2 riesig gross und ist eine Mischung aus Flüssen, Seen, Grassavannen, Trocken- und Tropenwälder. Das Pantanal liegt hydrografisch in einer Trockenzone und bekommt seine Überschwemmungen von den vielen Flüssen vor allem aus dem Amazonasgebiet. Da es nur 2-3cm Gefälle pro Kilometer hat, kommt es alljährlich zu grossen Ueber-schwemmungen. In Südamerika ist es das Gebiet mit der höchsten Pflanzen- und Tierdichte.
Wir entscheiden uns für Porto Esperanca im Pantanal do Rio Negro. Wir sind gespannt welche Lodge, Gil (der Hotelbesitzer) uns empfohlen hat. Wir haben Glück die Regenzeit ist noch nicht voll angekommen, so können wir bis an die Jungle Lodge heranfahren.
 
 
 
 
Gegen Abend starten wir zur Bootstour auf dem Rio Miranda. Unser Führer, Sandro sieht alles, was sich bewegt und weiss viel über Flora und Fauna zu erzählen.
 
 
 






 
 
 
 
Wir gleiten lautlos über das Wasser, leider wird es zum Fotografieren zu dunkel, so beschränken wir uns auf das Hören, Sehen und Riechen und erfreuen uns am schönen Sonnenuntergang.
 
 


Am nächsten Morgen, punkt 07.00h starten wir zu einer Morgen Safari, wiederum mit unserem Führer Sandro.

 
 
 
Kaimane oder Jacaré gibt es im Pantanal über 35 Millionen. Sie ernähren sich von Fischen, Amphibien, Krebsen, Reptilien, Vögeln und anderen Kleintiere. Gemäss unserem Führer Sandro greifen sie den Menschen nicht an, was ich nicht ausprobieren möchte.
 
 


 
 

 
Wir machen eine 2stündige Wanderung durch den Jungel. Sandro, wie immer barfuss, erklärt uns viele Pflanzen und für welchen Zweck diese gebraucht werden können..





 
 
 
 
























Natürlich sehen wir auch viele Tiere, welche wir aus nächster Nähe beobachten können.
 
 
 















 
 
Den Höhepunkt unserer Wanderung ist aber das Auftauchen des wunderschönen Vogel Aninga.
 
 
 
 

 
Eine schöne Zeit haben wir im Pantanal erlebt. Wir verabschieden uns von der tollen Crew der Jungle Lodge und fahren über den Rio Miranda wieder zurück nach Campo Grande.
 
 
Nochmals präsentiert sich ein stolzer Jaribu ...
 

 
und ein fauler Kaiman ..
 

Wir verabschieden uns von Gil und seiner Familien, besten Dank für Deine Hilfe und den Standplatz bei Dir zu Hause.
 

 
 
 
 
Unsere Reise geht weiter über Cuiaba zum NP Chapada dos Guiamãres. Unterwegs treffen wir auf Straussenfarmen. Die Straussen werden wegen ihrem Federschmuck gezüchtet. Diese werden gefärbt und am Karneval verwendet. 
Wir sind in Guiamãres, einem Touristenort im Nationalpark. Wir finden einen schönen Camping, natürlich alleine und können uns auf den nächsten Abschnitt vorbereiten.
 
 
Es ist wieder mal Waschtag und diverse Reparaturen müssen gemacht werden.




 
 
 
 









 
 
Zwischendurch entdecken wir immer wieder schöne Orchideen, welche sich als Schmarotzer eingenistet haben.

 

 

Unsere Reise geht weiter Richtung Osten. Auf erstaunlich schöner Strasse kommen wir zügig voran. In Pirenopolis können wir bei einem Baugeschäft übernachten. Wieder einmal kämpfen wir mit der Sprache. Das Portugiesisch ist so eine für uns unmögliche Sprache, dass man keine Chance hat etwas zu verstehen. Nun es gibt ja noch Hände und Bleistift, sowie das Spanisch, was teilweise ein wenig verstanden wird.  Jedenfalls haben wir noch immer gefunden oder bekommen was wir gesucht haben.

Wir statten dem wunderschönen Städtchen am Morgen noch einen Besuch ab.

  
 
 
 









 
Auf der Weiterfahrt präsentiert sich uns ein herrlicher Wasserfall Salto Carumba. Um wieder einmal etwas für unsere Fitness zu tun, beschliessen wir die 2 Stündige Wanderung zu diesen zu machen.  Es hat sich gelohnt.






 
Gelohnt hätte sich sicher auch eine Nacht in dem schönen Freizeitgelände zu verbringen,
aber der Fahrer wollte weiter.
















Manchmal sollte man das nehmen was man sicher hat. Denn was wir noch nicht hatten, ist eine Uebernachtungsmöglichkeit. Ein Hinweisschild verspricht uns einen Campingplatz in 5km. Also dies ist nun wirklich keine Weltreise, aber eben Erdpiste, wird das hier genannt. Die ersten 2km sind noch einigermassen akzeptabel. Nun kommen aber die Brücken, wir haben einige Beispiele, wo wir mit unserem 4.5 Tonnen Fahrzeug rüber mussten.

 



 
 

Das es in diesem Stil weitergeht und noch ein paar Steilhänge dazu kommen, kapituliert der Fahrer. Also alles wieder zurück, die Brücken werden wohl nochmals halten. Sie haben es.
Nun das Fazit ist ,wir haben wieder einmal die Stossstange losgerissen und immer noch keine Schlafgelegenheit. Wir haben eine gefunden, den so schwierig ist es ja nicht, da wir unser Bett immer bei uns haben



Unterwegs machen wir eine interessante Entdeckung wie man Altreifen verwerten kann.











Brasilia


Jetzt sind wir gespannt auf unsere nächste Destination. Wir haben vor ziemlich genau 35 Jahren, die selbe Stadt besucht. Es ist dies Brasilia, die Hauptstadt von Brasilien.


Brasilia ist der in Beton gegossene Traum von einer besseren Zukunft. Der Grundriss der Stadt ist die Form eines Flugzeuges. Fussgängerwege waren in dieser Stadt nicht vorgesehen. Die ursprünglich für 500 000 Einwohner geplante Stadt leben heute über         2,6 Millionen Menschen.

Mit einer Stadtrundfahrt sehen wir, dass zwar die markanten Gebäude unverändert sind, aber viele Hochhäuser und Industrieblöcke dazu gekommen sind.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
4 Tage in Brasilia sind genug. Wir haben viel Beton gesehen, viele Abgase eingeatmet und haben unsere Besorgungen gemacht, nun sind wieder bereit, die letzten Tage dieses Jahres zu erleben.
 
Wir sind im Moment ziemlich genau in der Mitte von Brasilien und verschieben uns in den Norden Richtung Belem. Zwischendurch besuchen wir ein Städtchen und suchen einen Uebernachtungsplatz. In Baro Alto finden wir einen, mit intensiver Beschallung.
 
Tatsächlich haben die jungen Leute es fertig gebracht 154 Lautsprecher in einen VW Käfer einzubauen. Das alle angeschlossen sind versteht sich von selbst, was wir auch hören konnten.
 
 
 
Innerhalb von 5 Minuten fegen sie uns vom Platz. Ein Ersatzplatz finden wir bei einer Bar. Es ist Samstagabend, nicht viel los. Wir beschliessen noch einen Ceipi zu trinken. Die Bar hat keine Limonen!!, wir liefern diese. Zuckerrohrschnaps ist auch ausgegangen, er holt ihn in der Bar gegenüber. Da er unsere Trinkfestigkeit nicht kennt, bringt er uns den Schnaps separat.
 
 
 
Am Morgen ist ein emsiges Treiben auf der gegenüberliegenden Strasse. Verschiedene Marktstände laden zum Einkaufen.   

 





 

Wenn man denkt alles läuft zurzeit wie am Schnürchen, kommt oft ein neues Ereignis. Beim Blick unter das Fahrzeug, welcher als Mechaniker eigentlich normal ist, entdecke ich einen Oelverlust an der Hinterachse. Wie lange dieser schon besteht weiss ich nicht, wieviel Oel verloren ist auch nicht. Das kann zwischen wenig und alles sein.
Also ab in eine Werkstatt oder was man hier so sagt.
In 31/2 Stunden habe ich eine neue Dichtung (selbst angefertigt), neues Oel und ein ruhiges Gewissen. Man beachte die SUVA Vorschriften von Brasilien.
 
 
 
Der nächste Hammer kommt am Morgen. Ein Gewitter überschwemmt unseren Vorplatz, was eine grössere Reinigungsaktion auslöst.
 


 
Wenn wir also schreiben alles ist OK, so werden solche "Kleinigkeiten" natürlich nicht erwähnt.
 
Dieser Bericht schliessen wir in der Hoffnung, dass bei Euch in der Schweiz das langersehnte Winterwetter eintrifft. Wir können jedenfalls mit Euch nachfühlen, dass kein allzugrosse Weihnachtsstimmung bei dieser Wärme hochkommt.
 
Damit Ihr seht, liebe Leser und Blogbesucher versuchen wir trotzdem das Möglichste zu machen.
 
 
 
In diesem Sinne wünschen wir Euch allen wunderschöne Festtage. Geniesst dass Zusammensein mit Familie und Freunden. Erfüllt Euch vielleicht auch mal einen aussergewöhnlichen Wunsch.
Zum Jahreswechsel wünschen wir Euch gute Gesundheit, Zufriedenheit und Glück.          
 
Im nächsten Bericht könnt ihr dann sehen, ob zum trockenen Panatone auch noch ein wenig Flüssigkeit dazugekommen ist und wo wir schlussendlich gelandet sind.
 
 
 
 
 Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr   
 
 
Feliz Natal e um Feliz Ano Novo
 
 
Elsbeth und Paul
 


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