Sonntag, 14. April 2013

Uruguay - Argentinien - Schweiz


26. Reisebericht

Piriapolis - Montevideo - Colonia Sacramento - Fray Bentos - Grenze Argentinien - Zarate - Pilar - Zarate - Buenos Aires - Zürich




Ungern verlassen wir Ulla und Kari unsere Freunde aus Walenstadt. Natürlich werden wir uns wieder sehen, nächstes mal in Hamburg, wo unser DALANUMA mit ihnen ankommt.







Von Silvia und Heinz, dem Gastgeber Paar im Paradeiso Suizo erhalten wir Aloa Vera. Setzlinge. Wir hoffen diese heil in die Schweiz zu bringen und dort als Andenken zu pflanzen.

Wir verabschieden uns aber auch von dem ruhigen Ort, dem super Strand, den tollen Wellen, den wunderschönen Sonnenauf- und Untergängen. Alles hat ein Ende.

Diesmal beschliessen wir Montevideo nicht zu umfahren und fahren mitten in die 1.3 Millionen Stadt. Sie gilt als die sicherste Stadt von Südamerika und hat auch einen schönen Strand.


Selbst eine Moschee findet Platz und erst noch auf einer schönen Landzunge.










Weiter geht die Fahrt Richtung Westen. Wir kommen am Abzweiger nach Nueva Helvecia vorbei. Blinker raus und schon sind wir am Eingangstor von diesem Ort. Hier haben sich vor vielen Jahren Schweizer niedergelassen. Die meisten Häuser  tragen ein Kantonswappen. Deutsch kann aber fast niemand mehr und schweizerisch sieht es auch nicht mehr gerade aus.


Schon bald treffen wir in Colonia Sacramento ein. Wir finden das Posada Gondwana auf Anhieb und werden von Isabella und Andy herzlich empfangen.

Da wir Heute unseren Hochzeitstag feiern (45!!) wird nicht gekocht, wir fahren mit Andy und Isabella in ein Restaurant und genehmigen uns einen Fisch und einen edlen Tropfen.

Auch am nächsten Tag wird nicht bei uns gekocht, wir sind zu einem Uruguayanischen Assada eingeladen. Es schmeckt vorzüglich, dazu gibt es einen Rotwein aus Andy's Weinkellerei.



Der Besuch vom Städtchen Colonia Sacramento steht auf dem heutigen Programm. Ein  netter touristischer Ort, mit einigen Kolonialbauten und vielen, schönen Strassenrestaurant. Auch die Strassenmusikanten fehlen nicht.



Zurück zur Posada Gondwana, zum wunderschönen Sonnenuntergang und zu unseren tollen Gastgeber.










Tagsüber spielen wir mit den Hunden Chica und Pitu. Da hat sich doch tatsächlich Elsbeth als Hundenarr herauskristallisiert. Die Hunde begleiten uns auf unseren Spaziergängen und sind immer in der Nähe von unserem Womo.




In der Posada Gondwana treffen auch noch Nele und Herbert ein. Schnell ist auch dieser Kontakt geknüpft und wir können ausgiebig über Gott und die Welt diskutieren. Dabei wirkt der Hamburgerdialekt und natürlich auch der Wiener Schmäh, so wohltuend in unseren Ohren. 
                                                                                Das Kennenlernen von den vielen Reisenden und Einheimischen ist eine der schönen Erscheinungen auf unserer Reise. Mit unzähligen Leuten haben wir immer Kontakt und hoffen auch dies in Zukunft zu haben.


Schon bricht unser letzter Abend an diesem schönen Ort an. Andy und Isabella ziehen nochmals alle Register. Bei einer vorzüglichen Lasagne vom Chefkoch Andy persönlich und dem gemischten Salat und anschliessendem Dessert von Isabella lassen wir den letzten Abend ausklingen.
Besten Dank an die Beiden für ihre grosszügige Gastfreundschaft.







Heute haben wir nochmals eine grosse Strecke zu bewältigen. 400km liegen vor uns, zusätzlich noch einen Grenzübertritt nach Argentinien. Unterwegs treffen wir noch in Uruguay ein so typisches Transportmittel, wie man sie im Landesinnern oft sieht.

Der letzte Grenzübergang mit unserem Fahrzeug war wieder kein Problem, obwohl der Kühlschrank mit Fleisch, Gemüse und Milchprodukten voll war.


Schon ist die Brücke von Zarate in Sicht, somit haben wir unser Tagesziel erreicht. Wir finden einen Campingplatz, was gar nicht so einfach ist, denn die meisten sind schon geschlossen.




Heute fahren wir in das ca. 50km entfernte Pilar zu einer letzten Untersuchung meiner Thrombosen. Dies ist notwendig, da Fliegen mit einer Thrombose nicht  unproblematisch ist.
Bei Dr. Pablo Pratesi haben wir bereits vor 2 Monaten eine Untersuchung durchgeführt und sind nun gespannt auf das Resultat. Lange sucht er mein linkes Bein mit Ultraschall ab. Das Resultat, er findet keine mehr!!!
Ein riesen Stein fällt mir vom Herzen, obwohl ich weiterhin meine Spritzen setzen muss. Auch Dr. Pratesi ist natürlich sehr zufrieden und wir plaudern noch ein wenig miteinander. Dabei erfahren wir von seiner grossen Leidenschaft, dem Jagen. Er kann es natürlich nicht verklemmen uns einige Bilder von seinem letzten Jagdtag zu präsentieren.

Nun liegt für unsere Heimreise nichts mehr im Wege. Den Termin für die Verschiffung haben wir bereits. Wir bekommen für den gleichen Tag auch zwei Flugbillette nach Zürich.





Zurück zum Camping El Faro in Zarate,
bereiten wir uns auf die Heimreise vor. Zuerst wird aber der gute Bericht vom Arzt mit einem feinen Apero gefeiert.












Der Tag wird uns mit einer einmaligen Abendstimmung noch verschönert.










Zudem können wir in der Nacht noch ein tolles Feuerwerk geniessen.














Wir werden die letzten Tage von unserer Reise hier in Zarate verbringen. Von diesem Ort aus wird auch unser DALANUA verschifft. Wir können die Ankunft des Schiffes aus nächster Nähe mitverfolgen. Wir werden neben den täglichen Arbeiten , wie Wasser auffüllen, kochen, etc. sicher noch genügend zum Sonnenbaden kommen, denn wenn man das Wetter von der Schweiz hört, werden wir vermutlich noch ein wenig auf diesen Luxus verzichten müssen.





Wir haben viel Zeit und geniessen die Sonne und das Nichtstun noch ausgiebig. Am Abend erfreut uns die Beleuchtung der gegenüberliegenden Stadt Zarate und die vorbeifahrenden Schiffe. Wir sind mausalleine auf dem grossen Campingplatz.




































Nun gilt es das Fahrzeug und uns auf die Heimreise vorzubereiten. Da wir nicht gleichzeitig mit unserem DALANUMA heimkommen, müssen wir umpacken und umorganisieren. Wir haben aber keine Koffer und keine Taschen. Also müssen wir zuerst solche beschaffen.

Alle Kisten werden rausgenommen und verlesen. Was bleibt, was kommt nach Hause. Für die Verschiffung möchten wir wieder die Wand zwischen Fahrerkabine und Wohnraum montieren. Sicher ist sicher, diese hat uns schon bei der Verschiffung nach Kolumbien gute Dienste erwiesen.


Nun warten wir auf die Ankunft der Grande Costa d'Avorio, dies ist das Schiff welches unser Fahrzeug nach Hamburg bringt und sollte auf unserem jetzigen Standplatz vorbei fahren.

Siehe da, es taucht vor uns auf. Zwei Tage früher als erwartet. Ein Prachtschiff, fast neu.

Nun wir haben noch 3 Tage Zeit .......... meinten wir.

Wir nehmen gemütlich Zmorgen, etwas spät wie immer, gemütlich wie immer. Um 14.00h kommt ein Angestellter und bittet mich zum Chef. Was soll dies, denke ich. Nun er hat ein Telefonat bekommen, dass wir heute um 16.00h am Eingang des Hafens sein müssen, damit wir noch heute unser Fahrzeug abgeben können! Wenn wir zu spät kämen nehmen sie unser Fahrzeug nicht mit. Da nutzt es nicht, dass ich einen Verschiffungstermin         3 Tage später habe.                                                                                                                                               Ich überbringe diese Neuigkeit meiner Esposa. Sie ist gar nicht erfreut über diese Mitteilung, haben wir doch noch genau 3/4 Stunden Zeit zum Packen, Kühlschrank und Tiefkühler leeren und enteisen, WC leeren und reinigen, Wassertank leeren, Absperrwand montieren. Ausser der Wand montieren, schaffen wir das Unmögliche und sind um 15.05h bereit zur Abfahrt zum Hafen. Der Campingbesitzer Juan Carlos lotst uns zum Hafen, wo wir um 15.55h eintreffen. Unser Agent, mit den Papieren sollte um 16.00h hier sein. Um 17.00h erfahren wir, dass er im Stau stecken. Wir erfahren auch, dass wir nur bis 18.00h Zeit haben das Fahrzeug abzugeben. Um 17.45h taucht der Agent auf, um 17.55h haben wir unsere Fahrzeuge abgegeben. Wir sage ich, weil noch ein anderer Schweizer vom gleichen Schicksal beglückt wurde.

Dies hat alles doch noch geklappt. Wir haben abgemacht, dass der Agent uns nach Buenos Aires mit nimmt. Er hat ein Fünf Platzer, er hat eine Angestellt noch bei sich und zwei sperrige Kindersitze. Zudem haben wir 2 grosse Rollcontainer und ein paar Taschen, es musste ja alles so schnell gehen. Irgendwie haben wir auch dies geschafft, alles in das Fahrzeug zu verstauen. Ich hatte einfach auf der ganzen Fahrt einen umgekehrten Kindersitz und eine Tasche obendrauf auf meinem Thrombosen Bein. Die Fahrt dauerte 3 Stunden bis wir in BA sind, konnten aber zum Glück vom Fahrzeug aus ein Hotel reservieren. Gerädert und hundemüde sinken wir bald ins weiche Hotelbett.

Durch den nicht planmässigen Aufenthalt in Buenos Aires können wir noch einige Sachen erledigen. Unter anderem besuchen wir das Grabmal von Eva Peron. Einer ausserordentlichen Persönlichkeit in Argentinien.






Auch lassen wir uns vom Großstadt Treiben von Buenos Aires faszinieren. Tag und Nacht herrscht ein unheimlicher Verkehr. Doch auch dieser hat seinen speziellen Reiz. Die Stadt pulsiert.










Der Heimflug mit der Aerolineas Argentinas  war sehr angenehm. Gute Verpflegung, gute Sitze, gute Betreuung.
Mit dem gleichen Flug ist auch Vreni und Ernst Vogel aus Ruswil mit uns geflogen. Da sie auch leidenschaftliche Jasser sind, haben wir dies ausgenutzt und in der Lounge den Sidibanani und Schieber geklopft. So ist die Wartezeit rasch vorbei gegangen. Wir werden auch diese Beiden wieder in Hamburg beim Abholen des Womo wieder sehen.









Wenn Ihr liebe Leserinnen und Leser diesen letzten Bericht lesen könnt, sind wir bereits wieder zu Hause in der Schweiz.

Viel haben wir erlebt und müssen uns wieder an den Alltag gewöhnen. Können wir das ? Wir werden sehen.

Wenn wir zurückdenken können wir neben den vielen Eindrücken, welche ja die meisten in den Berichten niedergeschrieben und fotografisch festgehalten ist, folgende Zusammenfassung machen.

Die Reise war kein Problem. Wir sind eigentlich nur freundlichen Leuten begegnet. War es an unserer Devise, trete freundlich und anständig deinem Gegenüber auf und akzeptiere seine Kultur. Wir haben gelernt Geduld zu haben und alles zu nehmen wie es kommt.
Wir können kein Land als Favoriten beschreiben, denn alle Länder waren interessant und Landschaftlich schön.

Wir sind über 83'000km gefahren, hatten keine Panne, keinen Reifenschaden, keinen Platten!!!! Dabei haben wir 9765 lt. Diesel verbraucht, was einen Schnitt von 11.98lt/100km inkl. Heizung und Warmwasser Aufbereitung. Der Durchschnittliche Literpreis liegt bei goldigen Fr. 1.11 pro Liter Diesel. Die durchschnittliche Tagestrecke lag bei 115.22km/Tag, geplant hatten wir 100km/Tag.

3 x Haben wir das Motorenöl und die Filter gewechselt. Der Dieselfilter haben wir 5x gewechselt. Einen Reifensatz mussten wir ebenfalls erneuern und zu guter Letzt brauchten wir noch 2 neue Batterien.




Wir haben 30mal eine Grenze überschritten unser Pass ist dementsprechend voll.






                                                                                                                                                                            Der Empfang in Kloten, der Brunch am Morgen und das Fondue am Abend mit unserer Familie war einfach toll. Dass sich im Laufe des Nachmittags viele, zu einem Begrüssungstrunk, eingefunden haben ist natürlich das Tüpfli uf im i. Was haben wir dazu beigetragen ? Wir haben den Daheimgebliebenen den ersten, warmen Frühlingstag beschert!













Nun ist Unsere Reise zu Ende. Vielleicht gibt es einmal eine Fortsetzung. Zuerst möchten wir uns aber wieder dem pensionierten Dasein widmen und die grosse Reise verdauen.

Sollte jemand ein ähnliches Unternehmen im Sinn haben, können wir mit Rat und Tat beigezogen werden.





Paul und Elsbeth