Mittwoch, 25. November 2015

Paraguay Tour

 

3. Reisebericht

Luque - Loma Plata - Filadelfia - Neuland - Belem - Tacura - Luque - PN Ybycui - San Ignacio - Pilar - Ayolas - Miranda - Bella Vista - Santa Rita - NP Tati Yupi - Caaguazu - Luque


2646km



Ungern verlassen wir den schönen Platz bei Carmen und Rainer auf dem "ioverland" Stellplatz. Unser Ziel ist der Chaco im Norden von Paraguay zu erkundigen.







Vorbei am imposanten FIFA Gebäude von Südamerika, Sepp Blatter soll hier wohl bekannt sein, geht es auf die RN9.










Es gibt auf dem Weg in den Norden aber auch andere Gebäude. Viele Paraguayer leben in solchen einfachen Hütten.








Die Landschaft ist subtropisch mit vielen Palmen. Da Regenzeit ist stehen viele Ländereien noch unter Wasser. Um dem Wasserstand entgegen zu wirken sind einige Häuser auf Stelzen.

Wir durchfahren den südlichen Wendekreis und wechseln in die Tropen. Auffallend sind die Köhleröfen, in welchen Holzkohle hergestellt wird. Die Holzkohle von Paraguay gilt als eine der Besten hier.






Für saubere Strassen sorgen die unzähligen Raubvögel, welche immer im aller letzten Moment die Strasse verlassen. Diese entsorgen die vielen Tierkadaver, die überfahren wurden.
Die Caranchos sind die Eifrigsten bei der Entsorgung. 









Die Strasse ist grässlich. Eigentlich sind es Löcher mit Strasse, sie verlangt aller höchste Konzentration um nicht in ein tiefes Loch zu geraten. Ein solches könnte ohne weiteres die Aufhängung wegreissen. Zudem klettert das Thermometer über 42°C.



Wir treffen in Loma Plata bei Susanne und Ricardo im Cortijo La Perla ein. Da wir keine Klimaanlage im Wohnteil haben, erbarmen sich die Beiden und stellen uns ein Cabanas mit Klimaanlage zu Verfügung.

Wir dürfen alle Einrichtungen von Ihnen beanspruchen, vor allem das innen Bad mit angenehmen 25°C kühlem Wasser hat es uns angetan.






Susanne und Ricardo leben seit vielen Jahren in diesem Naturparadis. Sie haben 9 Pferde, 2 Esel, 2 Hunde, viele Hühner und viel Wald und Wiesen. Das Schweizer Ehepaar haben sich ein schönes Haus gebaut und sich voll der Pferdehaltung verschrieben. Es herrscht eine perfekte Ordnung Innen und Aussen. Vorallem der Sattelraum würde jede Militärinspektion überstehen.

Wir unternehmen vieles zusammen. Heute Abend steht ein Ausritt mit den Esel auf dem Programm. Wir durchqueren den Naturwald mit seinen vielen Flaschenbäumen.








 
 








Der Ausflug zu den Fortins Isla Poi, den Lagunen Capitan und Lagunen Salada  stehen auf dem Programm.
Isla Poi war während dem Chacokrieg das Hauptquartier der paraguayischen Armee.                     

An den Lagunen Capitan befindet sich ein Bildungszentrum im Bereich Tierzucht. Die salzhaltige Laguna Salade wird unter anderen Vögel auch von Flamingos besucht.

Heute bekommen wir den alten Ford Picup um selbst auf Entdeckungsreisen zu gehen.







Unser erstes Ziel ist das Fortin Boqueron. An diesem Ort fand 1932 eine wichtige Schlacht im Chacokrieg gegen Bolivien statt.


 
 
 
Auf der Weiterfahrt entdecken wir einen alten Bekannten aus meiner Militärzeit. Ein ungefähr 50jähriger Saurer 2DM aus der Schweizer Armee, erfüllt immer noch seine Dienste hier im Chaco.
 
 
 
 
 
Nun gilt unsere Aufmerksamkeit den Mennoniten Kolonien Fernheim , Filadelfia und Loma Plata. Die Kolonien wurden zwischen 1927 (Loma Plata) und Neuland (1947) von mennonitischen Siedler aus Deutschland, Kanada und Russland gegründet. Die Kolonien sind ein "Staat im Staat" und haben eine eigene Verwaltung. Es sind sehr arbeitswillige Leute und haben es zu einem beachtlichen Wohlstand gebracht. Es wird hier hauptsächlich Deutsch gesprochen.
 
 
 
 
Mit Ricardo besuchen wir mehrere von Mennoniten geführten Gebäuden. Neben guten Schulen, Spitäler etc. für den "Eigengebrauch" betreuen sie auch die hier lebenden Guarani Indianer, die Ayorres und die Lenguas.
Im Heimatmuseum erfahren wir viel aus der Gründerzeit.
 
 
 

 
 
 
 
 




 


Interessant die Herstellung von Pferdesättel. Alles in Handarbeit gefertigt, verlassen täglich ungefähr 16 Sättel den Betrieb in die ganze Welt.
 
 
 
Spitalbesuch
 
 
                                                                         















Schulbesuch
 
 
 
 
 
 
Nach dem Schulbesuch fahren wir zu einem Viehverteiler Zentrum. Die Viehzucht und Viehhaltung ist ein Hauptzweig hier im Chaco.
 
 
 
 
Die nächste interessante Fabrik ist die Fernheim Cooperativa mit der Verarbeitung von Erdnüssen und Sesam. Eine 2 stündige Führung gibt uns Einblick in die aufwendige Produktion dieser beiden Produkte. Neben Wasser und Elektrizität, welche von den Mennoniten selbst organisiert und verwaltet wird, wird auf absolute Sauberkeit wert gelegt.

 
 

 
 
 


 
 
 
Ein weiterer Höhepunkt dürfen wir mit der Nacht der Nächte erfahren. So erleben wir bei Susanne und Ricardo das Blühen von hunderten von Königinnen der Nacht.  Das Spezielle ist, dass diese Kaktusblume nur in der Nacht blüht und nur eine Nacht erblüht. Wir haben unzählige von diesen wunderbaren Blumen fotografiert. Hier einige davon:
 


 



 


 
 
Sorry, wir konnten nicht anders, als diese schönen Blumen so oft zu zeigen.
 
 
 

 


Nun gilt es von Susanne und Ricardo und unserem "Himmelbett" Abschied zu nehmen. Besten Dank für den tollen Aufenthalt bei Euch, mit dem guten Essen und den interessanten Gesprächen.



Eine längere Strecke fahren wir auf der "löcherigen" RN9 zurück. Da es noch zu regnen beginnt macht die Fahrt auch nicht besser. Wir erfreuen uns mehr den schönen Sachen neben der Strasse, so entdecken wir einen Jaribu, der wohl grösste Vogel mit 1.40m und einer Spannweite von über 2.50m.











 
 
Das das Handwerk hier noch goldenen Boden hat zeigen die verschiedenen Werkstätte entlang der Strassen. Eine einfache Schlosserei ermutigt mich zur Besichtigung.









              


Conception ist unsere nächster Halt. Im lebhaften Dorfkern geniessen wir das emsige Treiben. Die viele farbigen Stände versetzen uns in eine andere Welt.

 














Wir treten wieder in den subtropischen Teil von Paraguay ein. Diesmal ist er mit einem Stein markiert.



















Für eine Übernachtung treffen wir in Belen ein, dies ist eine der ältesten Siedlungen und das einzige Örtchen in Paraguay, das im Bereich des südlichen Wendekreis liegt.














Die Weiterfahrt ist gespickt mit interessanten Impressionen auf und neben der Strasse.








 
 
 





 

und immer wieder viele Termitenhügel, welche bei den Landwirten nicht unbedingt beliebt sind.

 

Zum Abschluss der Chacoreise sind wir von Sacha und Emi zu einer Assado eingeladen. Der Auslandschweizer hat sein Haus speziell für uns dekoriert. Wir können uns viel erzählen, der Abend ist schnell vorbei. Besten Dank an die Beiden!
 
 
 
Wir treffen wieder im Quinta Tiffany ein und benutzen ein paar Tage zum erholen.
 
 
Nachdem wir das vorzügliche Lomito, zubereiten von Rainer,  zum 2.mal genossen haben, nehmen wir wieder Abschied von diesem schönen "Stellplatz". Da wir uns vorgenommen haben nach dem nächsten Abschnitt nochmals hierher zu kommen, fällt uns der Abschied nicht so schwer.       
 
 
 Unser Ziel ist diesmal den Süden zu bereisen
 
 
 
                                                                                                                
Wir verlassen Luque über die RN1 und besuchen den Nationalpark Ybycui.
Man erreicht diesen über eine gute Erdstrasse.
 
 
 
Wunderschöne Wasserfälle und eine herrliche Natur begrüssen uns hier.
 
 
La Rosada, die erste Eisengiesserei Paraguays ist ein Besuch wert. Hier wurden von 1850 bis 1869 Eisen produziert. Während der Betriebszeit produzierte man dieses zum Bau von Schiffen und Maschinen, später auch Kriegsmaterial.
 
 
 
 
 
Auf der Fahrt nach San Miguel sehen wir wieder die perfekte Handwerkskunst von diesem Land. Hier wird auf einfachsten Webstühlen gewoben, dort werden hochwertige Fussbälle von Hand zusammen genäht.




San Miguel ist auch bekannt durch seine
am Eingang stehenden Pferdeköpfen aus Stein.
 
 
Durch das sumpfige Tiefland geht die Fahrt Richtung Pilar.
 
 
 
 
Die Kühe stehen tief im Wasser, unglaublich dass diese nicht mehr einsinken.




 
 



In Pilar besichtigen wir die Kirche und lernen dabei eine nette Familie kennen. Diese laden uns zu sich nach Hause ein.

 
 
Spaziergang am Fluss mit einer wunderschönen Landschaft.

  



Vor dem Essen wird noch meine Frisur in Ordnung gebracht.
 
 Ein vorzügliches Assado und wunderschöne para- guayische Musik mit hauseigenem Gesang verschönern uns den Abend. Ein aufgestellter Musiker und ein tolles 
Gastgeber  Ehepaar sind dafür zuständig für das Gelingen. Besten Dank an Zulma, Rodolfo, Musiker und Kinder.
 
 
 
 
 
Ayolas  mit dem Besucherzentrum und der Besuch des Wasserkraftwerkes Yacreta stehen heute auf dem Programm.

 
 
 
 
 

 
Wir wechseln in des Departement Itapua und steuern die Stadt Encarnacion an.

Encarnacion ist drittwichtigste Stadt Paraguays und wird oft die Perle des Südens genannt. Die Verbindungsbrücke "San Rocke de Santa Cruz" führt nach Posadas Argentinien.



 
 
 
Die RN6 führt uns wieder nach Norden. Die Strassen sind vielerorts durch streikende Bauern blockiert. Jeweils 15 bis 30 Minuten werden wir aufgehalten. Bei den streikenden herrscht fast eine Jahrmarktsstimmung. 
 

 
 


Beim Hotel Tirol, einst das beste Hotel in der Gegend, in Wald hinein gebaut, mit drei Schwimmbäder und einem speziellen Baustil, können wir unser Fahrzeug parkieren. Der Besitzer, ein freundlicher Belgier, erfüllt uns alle Wünsche.

 
 
Wir besuchen die Jesuiten Reduktionen von Trinidad  und San Cosme y Damian


 


 

Jesus de Tavarangüe

 

 



 
 

 
 
Nachdem wir nun viele Steine und Mauerwerke gesehen haben, wenden wir uns etwas aktuellerem zu, dem Térére Teegetränke aus den Blätter der Lex Paraguarensis einer Verwandten der Stechpalme. Man trifft wenige, welche nicht eine solche "Einrichtung" bei sich tragen. Aus einer Thermosflasche wird heisses oder kaltes Wasser in einen Becher (Kalebasse) welcher mit den klein geschnittenen Blätter gefüllt ist, ein und nachgefüllt. Mit einem Saugrohr (Bonbilla) wird immer wieder von dem Tee getrunken. Wie die Leute es schaffen, alles mit einer Hand zu halten, dazu noch das Handy und oft auch noch das Auto zu bedienen, ist mir unerklärlich.
 
 
Wir besuchen die PAJARITO Fabrik, welche diesen Tee verarbeitet. Unter kundiger
Führung von Brigitte, erfahren wir einiges über diese aufwendige Herstellung.
 

Es ist deshalb auch verständlich, dass Bella Vista ihr Stadtsymbol einem Térére Becher gewidmet hat.

Die Fahrt nach Santa Rita wird immer wieder von den vielen Streiks unterbrochen. Wir sehen so das ganze Landwirtschaft Inventar auf der Strasse.





 
 


Im Refugio Biologico Tati Yupi, welches vom Itaibu Kraftwerk unterhalten wird, verbringen wir die Nacht. Bei einer Führung mit Traktor und Wagen, lernen wir ein wenig von diesem Refugio kennen. 



 
 
 
 
 
 Wir fahren zurück Richtung Asuncion. Wiederum werden an der Strasse viele Handarbeiten


angeboten. Vor allem herrschen hier Holzarbeiten, aber auch gewobene Sachen vor.













Einen Abstecher zum angeblich saubersten Ort von Paraguay, Ayra, machen wir natürlich auch.
 

 

 
Mit Zwischenverpflegung von Chiperias (Mais Kringel) halten wir auch noch durch die Kathedrale von Caacupé zu besichtigen.








Dieser Dom ist auch eine Wallfahrtskirche und wird am 8.Dezember von vielen Pilgern besucht.
 





 

 
   

 
Wir zünden drei Kerzen für kürzlich Verstorbene Leute an.
 
 
Nach einer kurzen Fahrt sind wir wieder in unserer "Zweiten Heimat" in Luque. Hier werden wir nochmals ein paar Tage bleiben. Bericht schreiben, Wäsche machen, kleine Reparaturen vornehmen, Ausspannen und uns auf Brasilien vorbereiten.

 
Der Ort ist nicht nur schön, er ist auch gemütlich. Haben wir doch Schwimmbad, Therapeut, Kuchen am Nachmittag und auf Wunsch ein feines Nachtessen.
 
 
 
Hier lernen wir auch Anja und Carsten kennen, welche hier Ferien verbringen. Ein tolles Paar mit vielen Ideen.
 
 
 
 
 
 

 
 

Rainer bietet auch Ausflüge an. Heute fahren wir ins Nahgelegene Caacupe. Er will uns ein etwas anderes Paraguay zeigen. Erstmals sehen wir "Berge" und eine Aussichtplattform.


Die Weihnachtsvorbereitungen stehen auch hier vor der Tür. Obwohl es ein wenig komisch ist bei 36°C einen Weihnachtsmarkt zu besuchen, könne wir Elsbeth und Anja nicht abhalten dieses zu tun.


 
 
Auch einen Besuch einer Backsteinfabrik ist in seinem Programm.


 
 
 Natürlich zeigen sie uns auch noch ihre Ländereien bei Caacupé. Ein wunderschöner Platz unterhalb eines "Berges".
 
 
 

 
Der heutige Abend kann man als Abschiedsabend bezeichnen. Nehmen wir doch Abschied von Anja und Carsten. Aber auch von Carmen und Rainer und nicht zuletzt von Quinto Tiffany und Paraguay. Damit der Schmerz weniger gross ist wird uns wiederum ein grossartiges Lomito serviert. 
 
 
                                                                                                                                         Besten Dank an Carmen und Rainer für den tollen Aufenthalt bei Euch im Quinto Tiffany.
 
 

 
Paraguay hat uns sehr gut gefallen. Es wird zwar von Touristen praktisch nicht besucht, doch hat es viele Sehenswürdigkeiten, welche sich nicht verstecken müssen.
Die Paraguyer sind ein freundliches, hilfsbereites Volk. Da an vielen Orten Deutsch gesprochen wird, kann man sich auch in dieser Hinsicht gut durchschlagen. Nach einiger Zeit lernt man sogar mit den unheimlich grossen Geldbeträge (Guarani) umzugehen. Uns hat es gefallen und sind nun gespannt auf unser nächstes Abenteuer --->  Brasilien.

Davon im nächsten Bricht.

Nach dem bei Euch der Winter angeklopft hat, versuchen wir mit den sommerlichen heiss-feuchten Temperaturen zurecht zu kommen. Dies gelingt uns auch und wir fühlen uns "sauwohl".

Liebe Grüsse und ein Pura Vida aus Paraguay

Pablo y Elsbeth

 
 
 

 


1 Kommentar:

  1. Hola Elsbeth y Pablo

    Disfruto el informe y viajo en el pensamiento con ustedes dos.

    Muchos saludos cordiales

    André de Rünenberg

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