Sonntag, 23. September 2012

Peru - Bolivien - Argentinien




18. Reisebericht

Arequipa - Cruz del Condor - Chivay - Puno -Yunguyo - Grenze Bolivien  - Copacabana - La Paz - Sajama NP - Oruro - Ojo de Inka - Salar de Uyuni - Potosi - Sucre - Potosi - Vitichi - Villazon - Grenze Argentinien - Humahuaca - Purmarca

3290km





Arequipa verlassen wir nicht ungern. Ist es doch eine staubige, lärmige, verkehrsreiche Stadt. Nochmals einen Blick auf den Vulkan Misti und Chachani (6075m).



Eine schöne Strasse bringt uns immer höher bis zum Mirador del Vulcano. Erstmals sehen wir ewiges Eis am Strassenrand.Die Luft ist dünn aber klar, das Atmen geht bei jeder nur kleinsten Anstrengung schwer. Nun der Blick auf den Höhenmesser ergibt 4910m. So hoch waren wir noch nie. Die Rundsicht ist gewaltig.                                                                                                                                                                               Die   Souvenierverkäuferinnen harren stundenlang im Wind und Wetter aus und hoffen für ein paar Soles, ihre, meist aus Alpaca Wollen gestrickten Sachen, zu verkaufen. Uns interessierten mehr die Kopfbedeckungen, welche von Region zu Region wechseln.





Für uns wechselt die Strassenqualität. Eine holperige Staubstrasse führt uns ins Valle del Colca. Für die 33km brauchen wir mehr als 2 1/2 Stunden. Wir fragen uns, ist dies sinnvoll ein solche Strecke zu fahren um ein paar Vögel zu sehen.  Zudem müssen wir die gleiche Strecke zurück. Nun die Antwort ist schnell gegeben, es lohnt sich.

Wir treffen am Abend ein und können gerade noch den Sonnenuntergang und das tiefe Tal bewundern. Das Valle del Colca soll das tiefste Canon der Welt  sein. Mit seinen 3250m an der tiefsten Stelle ist es um vieles tiefer als z.B. das Grand Canon in der USA. Eine imposante Schlucht, die vor uns liegt.



 
Wir verbringen eine ruhige Nacht hoch über demTal. Schon früh sind wir auf den Beinen und sind gespannt was der Morgen uns bringt. Ein strahlender Tag verspricht gute Thermik und somit Flugtag der Kondore. Siehe da sie tauchen auf, ein ganze Familie. Wir sind fasziniert vom Anblick von den majestätischen Vögel.  Obwohl wir schon vereinzelte Kondore gesehen haben ist es hier etwas ganz anderes. Die Bergwelt, die Ruhe, alles stimmt, wir hören die Riesenvögel sogar bei uns vorbei rauschen. Nun wir lasse die Bilder sprechen.
 








Der Riesenvogel hat eine Spannweite von bis 3.20m. Ein ausgewachsenes Männchen wird bis 16kg schwer. Sie ernähren sich hauptsächlich von Aas, sind aber auch in der Lage ein kleineres Schaf zu töten. Stundenlang könnten wir dem Geschehen zuschauen, aber plötzlich ist der Spuk vorbei und die Kondore verschwinde wieder in ihre Nester.

Wir beschließen nochmals eine Nacht am Cruz del Condor zu verbringen und morgen den Specktakel ein zweites mal  zu erleben.
Gegen Abend begrüsst uns plötzlich ein Schweizer mit einem Fahrrad. Nun wir staunen nicht schlecht, Urs ist seit über 2 Jahren mit seinem Drahtesel unterwegs. Er ist von Alaska bis jetzt nach Peru geradelt. Hat viele Abstecher in die hohen Berge gemacht und ist jetzt bei uns gelandet. Natürlich wird er zum Nachtessen (Rindsragout mit Mais), welches Ulla hervorragend zubereitet hat, eingeladen. Er schläft im Zelt in der Nähe und ist am Morgen der Erste auf den Beinen.



 
 


Nochmals geniessen wir das herrliche Schauspiel, der Flugshow. Trotz des weiten Weges hat sich der Abstecher gelohnt.

Wir "rumpeln" die 33km zurück und erfreuen uns nochmals am schönen Valle del Colca, mit seinem Terrassengelände.
Viele blühende Kakteen säumen die Strasse, ab und zu ein Lebewesen in der doch eigentlich kargen Gegend.


In Chivay , am Ende der "Rumpelstrasse"  finden wir rasch einen Stellplatz. Ein kurzer Besuch in dem lebhaften Städtchen beschliesst unseren Tag.
 
 
 
 
Am Morgen geht es wieder über den 4910m hohen Pass. Wir sind fast alleine auf der Strasse und können das schöne Hochplateau richtig geniessen. Wir sind uns einig, dass dies zu den Traumstrassen der Welt gehört.
 
Als wir dann noch an einer Lagune Flamingos entdecken, schlägt unser Herz nochmals höher.
 


Wir treffen in Puno, am Titicaca See ein.  Zuerst sind wir ein wenig enttäuscht von dem See, haben wir uns doch mehr von diesem Riesensee vorgestellt. Er ist mit 8600km2 und 3810müM der höchste schiffbare See der Welt. Man stelle sich vor die Grösse entspricht 1/5 der ganzen Schweiz. Zum Baden ladet er nicht gerade ein, ist doch seine Durchschnittstemperatur nur gerade 13°C.
Nun wir werden noch eine gewisse Zeit an diesem See verbringen.


Zügig geht es am andern Morgen weiter. Wir möchten Heute die Grenze nach Bolivien überqueren. Rasch kommen wir vorwärts, nur wir und ein paar Lastwage und Reisebusse sind unterwegs. Plötzlich stoppt der Verkehr, ein Verkehrsunfall, grosse Steine auf der Strasse,drei verbeulte Fahrzeuge. Nun wir überholen die ganze Kolonne. Was ist jetzt wieder los? Eine Barrikade quer über die Strasse,  viele Leute mit Fahnen. Eine Demo ist seit bereits morgens um 03.00h im Gang. Ein weiterkommen ist nicht möglich.



Wir richten uns auf ein paar Stunden Warten ein. Nun aus den paar Stunden wurden 1 1/2 Tage. Die Demonstranten kämpfen um das Wasser, welches ihnen die Goldminenbesitzer (Amerikaner und Chinesen) für die Goldwäscherei, wegnehmen. Recht haben sie, sich zu wehren, dass sie mit der Demo etwas erreichen bezweifeln wir allerdings.


Für uns ist die ganze Warterei weiter nicht schlimm. Wir haben Zeit und genügend Vorräte bei uns. Wir verbringen die Zeit mit Lesen, Stricken, Sünnelen und dem Geschehen zu schauen.






Am nächsten, späten Nachmittag können wir beide Schweizer Fahrzeuge plötzlich weiter fahren. Wir müssen aber unzählige Straßensperren umfahren und beschliessen bald einmal, nochmals eine Nacht im Streikgelände zu verbringen. Den an allen Streikposten müssen wir um die Weiterfahrt bitten. An diesem Punkt (Foto links)  greift plötzlich die Polizei massiv ein und die Demonstranten, mit vielen mutigen Frauen, ziehen ab.



Nun am Morgen können wir die Fahrt ungehindert fortsetzen. Die Räumequipen beseitigen die letzten Spuren der Demo und bald wird auch diese Sache vergessen sein.

Wir fahren Richtung Bolivianische Grenze, staunen wiedereinmal über die Ladetechnik der  Peruaner. Da kommt uns ein Zeitungsbericht in die Hände, in welchem ein Fahrzeug in der Schweiz mit einer 45%iger Ueberladung an der Weiterfahrt gehindert wurde. Hier dürfte wohl kaum jemand herumfahren, wir eingeschlossen. Unser letzter Besuch in Peru gilt einem Tiermarkt. Elsbeth hat sich zwei wunderschöne Alpakas angesehen.



Wir verlassen Peru, welches wir als landschaftlich und kulturell schönes Land kennen gelernt haben. Nun die Demo am Schluss hat natürlich ein kleiner Tolgen im Reinheft ergeben. Aber trotzdem haben wir eine schöne Zeit mit vielen Highlights erlebt. Die Inkas haben dieses Land geprägt und vieles ist noch vorhanden. Das Land ist von einer fantastischen Schönheit gesegnet. Die Leute sind offen, hilfsbereit und zugänglich. Wir konnten keine Kriminalität feststellen und haben uns immer mega wohl gefühlt. Also auch ein ideales Reiseland.


Bolivien

Datei:Flag of Bolivia.svg        1.098.581km2        9.700.000 Einwohner


In Yunguio überqueren wir die Grenze. Wir sind fast die Einzigen die um die Mittagszeit passieren. Alles geht gemütlich, aber doch effizient vor sich. Die Beamten sind sehr freundlich. Sie wissen nicht sehr viel über die Schweiz. Was sie aber wissen ist dass es zwei Messer Hersteller gibt, nämlich Victor Inox und Wenger. Ich bin sicher, dies weiss nicht mal jeder Schweizer.



Nun sind wir im, für uns unbekannten Bolivien. Das Land ist fast 3mal so gross wie Deutschland und hat "nur" ca. 10 Millionen Einwohner.
Zuerst müssen wir unsere Dieselvorräte auffüllen, dabei werden wir damit konfrontiert, dass wir einen höheren Preis als die Bolivianer bezahlen müssen, nämlich statt Fr. 0.52/lt / Fr. 1.34/lt. Nun immerhin bekommen wir Treibstoff. Reisende haben uns nämlich vorgewarnt, dass man nicht an allen Tankstellen Diesel bekommt. Nun wir werden sehen, schon vieles hat sich nicht bewahrheitet was uns mitgeteilt wurde.

Wir treffen im wunderschönen Ort Copocabana am Titicaca See ein. Ein herrlicher Touristenort, mit einer schönen Kathedrale und einem schönen Placa Central.






Wir erleben ein Novum auf unserer Reise, nämlich eine Segnung von Motorräder und Autos. Die Fahrzeuge werden zuerst aufwendig geschmückt. Fahren dann vor die Kirche und werden dann von einem Prister oder Pristerin (gibt es das überhaupt) gesegnet. Da wird das Aeussere des Fahrzeuges, der Motorraum, Sitze vorne und hinten, Kofferraum und zuletzt der FahrerIn mit Weihwasser bespritzt. Sache git's. Diese Segnung hält für ein Jahr und wird dann wiederholt. Die Fahrzeuge fahren noch lange mit der Dekoration herum.

Unser heutige Stellplatz liegt am See. Wir können den Enten und Schwänen zuschauen. Dabei kommt uns unweigerlich das Lied "es schwamm ein kleines Entelein am Titicaca See, mit dem Schwänzchen in die Höhe, mit dem Schwänzchen in die Höh, wenn ich mein Elsbeth in der Badewanne seh, geht's mir, wie dem Entelein am Titicaca See". !!




Nun am nächsten Tag geht die Fahrt weiter Richtung La Paz. Wir fahren dem See entlang und flippen von der Schönheit dieser Gegend fast aus. Auf der einen Seite der See mit seiner Smaragd grünen Farbe. Im Hintergrund die 6000er Kette. Wieder einmal befinden wir uns auf einer Traumstrasse der Welt.




Die Träumerei nimmt bald eine Ende und zugleich auch die schöne Strasse. Wir stehen in San Pedro und müssen nach San Pablo. Aber da ist keine Strasse, sondern ein paar Flosse, die uns nicht gerade vertrauensselig vorkommen. Nun wir haben ja schon lange keinen Nervenkitzel mehr gehabt. Nichts wie los auf die Bretterflosse. Damit wir nicht gleichzeitig untergehen nehmen wir nicht dasselbe Floss.

Nach ca. 30 Minuten können wir am anderen Ufer auf das sichere Festland fahren. Wieder ein Erlebnis mehr haben wir und unsere Fahrzeuge gut überstanden.

Die letzten Kilometer vor La Paz sind bald erzählt. Der Verkehr nimmt zu und zwar so massiv, dass man Mühe hat einander nicht zu verlieren. Ulla und Kari tanken sich durch den Verkehr, wir schön brav hintenher. Mal ein Rotlicht überfahren, mal ein Fahrbahnwechsel erzwingen, alles halb so wild, wir sind ja Ortsunkundig.










Wir treffen am frühen Nachmittag in La Paz ein und beziehen unseren Stellplatz beim Hotel Oberland.
Der Namen sagt es, dies kann nur einem Schweizer gehören. Wir werden vom Besitzer Walter herzlich empfangen und richten uns für ein paar Tage ein.





Mit dem Taxi fahren wir in den Stadtteil San Franzisco. Dabei stellen wir fest, dass in La Paz kaum ein Meter ebenes Land zu finden ist. Immer wieder geht es bergauf und bergab. Die Strassen sind verstopft und die Abgase breiten sich in der dünnen Luft aus. Ein kurzer Spaziergang beendet unser Besuch und bald sind wir wieder im ruhigeren Teil, bei unseren Fahrzeugen.

Der nächste Tag ist autofrei. Die verantwortlichen wissen wohl, warum man ab und zu einen autofreien Sonntag macht. Die Leute geniessen es auf jeden Fall auf der Strasse mit Fahrräder, Kinderwagen, Rollerblades etc. herumzutummeln.

Wir unternehmen einen Besuch im Valle de la Luna, welches wir zu Fuss erreichen können und auch zu Fuss erkundigen. Das Mondtal besteht aus bizarren Gesteinsformen, welche immer nach der Regenzeit ein anderes Landschaftsbild ergibt. In den tausenden von Jahren ist ein Tal entstanden, welches ein wenig dem Brice Canon in USA ähnelt.




Der Standplatz im Hotel Oberland ist gut, haben wir doch Wasser,Strom,Wifi und ein sauberes WC mit heisser Douche. Bald gesellt sich  Bernadette und Michel aus Frankreich zu uns. Wir verbringen ein paar schöne Tage zusammen. Von den Beiden Franzosen erhalten wir wertvolle Tipps für die Weiterreise. Alle drei Fahrzeuge haben ein Werkstatt Termin bei Ernesto Hug, auch einem Schweizer,welcher schon 30Jahre in La Paz eine Autogarage führt. Mit würgen und ösen finden wir seine Werkstatt in der Innenstadt. Wir treffen auf eine blitzblanke, saubere Werkstatt. Die Mechaniker arbeiten sehr, sehr langsam, sind aber bestrebt kein Oeltröpfchen oder Schmutzteilchen auf den Boden fallen zu lassen. Nun die Wartung an unserem DALANUMA inkl. Bremsen hinten, welche ich grössten Teils gewechselt habe, da der Mechaniker sich in die Mittagspause verabschiedet hat, ist nach 6 Stunden abgeschlossen und wurde mit Fr. 42.00 !! in Rechnung gestellt. (ohne Material und Oel, dies hatte ich bei mir).

Mit einem Fondue Chinoise verabschieden wir uns vom Hotel Oberland und auch von Bernadette und Michel, die eine andere Richtung einschlagen.

Wieder eine schöne Fahrt auf einer tollen Strasse bringt uns fast an die Chilenische Grenze. Schon lange sehen wir unser Tagesziel, der Volcano Sajama im gleichnamigen Nationalpark vor uns. Vorbei an schönen Seen, an vielen Tieren und einer prächtigen Landschaft, erleichtern einem die Fahrerei.


 
Am Fusse des Sajama, umgeben von unzähligen weiteren Vulkanen übernachten wir in der Wildniss. Zwischendurch besuchen uns die neugierigen, aber sehr freundlichen Bewohner dieser Gegend. Wir geniessen wieder einmal die Natur und schätzen uns glücklich, solche Naturschönheiten erleben zu dürfen.





Nach einer kalten Nacht (-9°) nicht ungewöhnlich, den wir sind auf 4150m und dem Aufwärmen an der Sonne nehmen wir den Rückweg unter die Räder. Immer wieder muss ich einen Blick in den Rückspiegel werfen, den der eindrückliche Vulkan lässt mich kaum los.
Die ausgetrockneten Flussläufe geben ein malerisches Bild ab. Man weiss eigentlich nicht, sind sie schöner mit oder ohne Wasser.


 













Wir lassen die staubige Stadt Oruro hinter uns und finden auch schnell die Ausgangsstrasse. Bei der Zahlstelle werden wir informiert, dass in ca. 20km wieder einmal eine Strassenblockade eine Weiterfahrt verhindert. Hatten wir doch schon einmal. Nun wir suchen uns kurz vor dem Stau eine Uebernachtungsstelle und finden diese in der Nähe einer stillgelegten Mine.

Am andern Morgen war die Demo vorbei und wir konnten ungehindert unsere Fahrt fortsetzen. Die Fahrt  bringt uns zu einem schönen See, welcher als Trinkwasserreservoir angelegt wurde.  Dass er  gleichzeitig als Autowaschplatz benutzt wird ist für unsere Begriffe schwer verständlich, aber wir müssen ja nicht alles verstehen.

Nun fahren wir weiter, durch wiederum eine schöne gebirgige Landschaft. Die Farben der Felsen und die mit Lehmziegel gebauten Häuser (Hütten)  geben zum blauen Himmel einen schönen Kontrast.

Ueber eine 3km lange Holperstrasse erreichen wir unser Ziel den Ojo de Inka. Dies ist eine Warmwasser  Lagune auf 3500m. Ein schönes Plätzchen ohne jeglichen Komfort. Zwar hat es WC Anlagen die den Namen nicht verdienen. Nun der Ort ist schön,  wo kann man schon auf dieser Höhe im 30° warmen Wasser baden.                             
 
 
 
Also rein ins Vergnügen, nun die Schwimmerei ist nicht ohne, denn auf dieser Höhe geht einem bald den Schnauf aus. Also machen wir es wie Elsbeth, füttern wir die Enten, dies ist weniger anstrengend.

                   Die Weiterfahrt am nächsten Tag ist nicht möglich, diesmal ist es kein Streik, sondern ein totales Sonntagsfahrverbot. Also verlängern wir unseren Aufenthalt bei den Lagunen, um einen weiteren Tag. Die Berggötter sind uns nicht wohlgesinnt, nur so ist es zu erklären, dass sie uns gegen Abend mit einem kräftigen Gewitter beglücken. Hagel und Regen, Blitz und Donner, alles was dazu gehört können wir erleben. Der abschliessende Regenbogen und die dampfende Lagune lässt uns unsere Stimmung anheben bis ……  das grosse Dachfenster Wasser ins Innere laufen lässt. Nun wir hatten ja schon lange keinen Regen mehr, also wird das eine ausgetrocknete Dichtung sein.

Heute wollen wir die Strecke Potosi – Uyuni bewältigen. Bis vor einem Jahr waren die ca. 200km Wellblech und Staubstrasse mit Bachdurchfahrten für unsere Fahrzeuge eher unzumutbar. Jetzt ist die Strecke durchgehend asphaltiert und traumhaft schön. Bis über 4200m führt die schön geschwungene Strasse, vorbei an bizarren Felsformationen,an blühenden Kakteen, an Lamas und Vicuñas, ein richtiges Vergnügen.

Wir erreichen gegen Abend Uyuni, finden im Hostal Marith einen Stellplatz in mitten dem Städtchen. Der Platz hat alles was man so braucht, ist aber in einem Hinterhof mit vielem Gerümpel, untergebracht. Dass sie am selben Abend noch vor unseren Augen ein Lama schlachteten, macht den Platz nicht unbedingt sympathischer.
Den Morgen verbringen wir mit unseren Gasflaschen füllen und nehmen die 24km Gravel road unter die Räder. Leider hat die Strasseninstandstellung nicht bis Colchani gereicht, so können wir uns vorstellen, wie die gestrige Strecke früher ausgesehen hat.
Nun in einer Stunde haben wir auch diese Rüttelpiste geschafft und stehen vor einem weiteren Naturwunder. Der Salar de Uyuni ist der grösste Salzsee der Welt. Mit seinen 12‘000km2 würde er über ¼ der Schweiz bedecken. Er liegt auf 3650m, an der dicksten Stelle ist die Salzkruste 120m dick und ist mega schön. Wir haben das Glück, dass es nicht kalt ist, dass es sonnig ist und dass es fast windstill ist. Wir fahren hinaus auf die unheimlich weite Salzkruste. Topfeben, ein paar Autospuren weisen uns den Weg, vorbei an Salzgewinnungs Plätzen, an einem Salzhotel (aus Salzquader gebaut) vorbei, mitten in der Salzwüste stellen wir unsere Fahrzeuge hin, richten uns ein und geniessen dieses Naturspektakel.




 


Da man den Eindruck hat auf einem grossen gefrorenen See zu sein, kochen wir ein Käsefondue und geniessen dies in der Abendsonne. Die sternenklare Nacht ist ein weiteres Highlight an diesem schönen Ort. Nun wir haben schon viel gesehen, aber dies zählt zu den allerschönsten Plätze. Die Nacht verbringen wir sehr ruhig und am morgen um 06.15h wecken uns bereits die ersten Sonnenstrahlen. Nochmals bewundern wir die fantastische Umgebung bevor wir uns von dem schönen Ort verabschieden. Nun lassen wir noch einwenig die Bilder sprechen, damit ihr einen kleinen Eindruck von der Naturschönheit bekommt.


 











 
Die Rückfahrt nach Potosi ist nichts Aufregendes. Nochmals die Staubstrasse und dann die tolle Strasse ,die wir gerne nochmals fahren. Wir schaffen die Strecke bis Sucre nicht ganz und machen einen Übernachtungsstopp in Betanzos. Wir stehen mitten im Dorf und werden entsprechen bemustert. Da wir mit unseren Schweizerkreuzen oft als Sanitätsfahrzeugen verwechselt werden, bekommen wir immer wieder Anfragen betr. Medikamenten. Einige hätten vor allem einen Zahnarzt nötig, sind in den Mäulern oft nur 1 bis 3 Zähne zu sehen und diese sind noch braun oder schwarz.

 
Am nächsten Tag müssen wir das letzte Teilstück bis Sucre bewältigen. Es geht fast dauernd abwärts, darüber sind wir nicht unglücklich, haben wir doch die letzten 6 Wochen immer über 3500m verbracht. Wie tiefer wir kommen um so mehr merkt man den Frühling der hier eingekehrt ist. Vieles ist grün, die Bäume blühen und es ist mild. Elsbeth hat heute Geburtstag und wird wohl das einzige mal im Frühling ihr Wiegenfest feiern. Mit Ulla und Kari verbringen wir einen schönen Abend und beschliessen ein paar Tage in Sucre zu bleiben.

Der Zufall will es, dass an diesem Wochenende das Fest der Virgen de Guadalupe gefeiert wird. Wie dies geschieht erleben wir in den nächsten beiden Tagen. Während 12 Stunden ziehen riesige Gruppen auf einer vorgeschriebenen Strecke vorbei. Die Musikkorps die die meisten dabei haben zählen oft über 50 Personen. Sie spielen immer ähnliche Musikstücke und die Frauen, Männer und Kinder tanzen dazu unermüdlich. Da braucht es schon ein gute Kondition während ca. 5 Stunden zu tanzen. Einige Damen konnten am Ziel kaum noch „kniempen“, haben sie doch den ganzen Parcours in 10cm Stöggelischuhen absolviert. Nun die Farbenpracht ist grossartig, die Stimmung ebenfalls. Am Abend wird das ganze mit Feuerwerken untermalt. Das Ganze ist eher der Fasnacht als einer Prozession zuzuordnen. Das Fest dauerte bis in die Morgenstunden und geht bereits um 11.00h wieder weiter.


Die tollen Kostümen, die vielen Beine, die teilweise hübschen Frauen und Männer, die Kinder, die Musik, alles ist natürlich auch schön zum Fotografieren. Deshalb lassen wir wieder einmal die Bilder sprechen.


 


 
 
 
 









 


Der schöne farbenprächtige Umzug endet bei der Kirche der Heiligen Guadalupe. Nach lange sind die Musikkorps zu hören, das Fest geht bis tief in die Nacht hinein.Wir kehren zurück zu unserem Fahrzeug und dem tollen Platz mitten in der Stadt. Dieser Platz ist eine top Adresse. Das Besitzerpaar ist sehr lieb und aufmerksam. Sie machen alles, damit der Aufenthalt uns hier gefällt. Ungern verlassen wir den schönen Ort, denn wir sind ja auf Reisen.
 
Potosi, diese staubige, ja dreckige Stadt passieren wir zum dritten mal. Die Stadt  mit seinen 165'000 Einwohner ist die höchst gelegene Stadt der Welt (4067m). Die UNO hat den Ort zum Weltkulturerbe erklärt, warum, können wir nicht gut nachvollziehen.
 
Vielleicht ist es der Silberberg, der auch als Berg des Teufels genannt wird und durchlöchert ist wie ein Emmentalerkäse. Ueber 100'000  Minenarbeiter haben in diesem Berg den Tod gefunden, selbst 70'000 Esel überlebten oft nicht länger als 7 Tage in den giftigen Dämpfen im Berg.
 
Die vorgesehene Minenbesichtigung lassen wir fallen, da wir die Schinderei, die heute immer noch stattfindet, nicht unterstützen.
 
Auf wieder einer neue angelegten Strasse (höchstens 1 Jahr alt) kommen wir schnell voran. Für die 350km, für die man früher 4 Tage aufwenden musste, schaffen wir in 1 1/2 Tagen mit, nur einer Uebernachtung. Unterwegs besuchen wir das Städtchen Tupiza und sind verblüfft, dass auf fast 3000m Palmen wachsen.
 
Bolivien ist für uns auch schon bald wieder Vergangenheit. Bolivien ein vielfältiges Land, meistens in grosser Höhe gelegen, bietet Abwechslung pur. Immer wieder faszinieren uns die sagenhaften Naturbilder. Da wir auch noch in den Genuss von gelebter Kultur kommen, hinterlässt das Land bei uns einen nachhaltigen Eindruck. Zwar fanden wir kaum offizielle Stellplätze, aber überall waren wir willkommen. Bolivien ist für uns ein sehr kostengünstiges Land. Das Märchen, dass man Schwierigkeiten beim Dieselbeschaffen hat, stimmt nicht, auch die Qualität des Brennstoffes war einiges besser als von vielen Pessimisten beschrieben.
 
 
 
Argentinien.
 

Flagge Argentiniens       2'780'400km2     40'518'425 Einwohner


Wir reisen in Argentinien ein. Natürlich sind wir gespannt auf das Riesenland (8 grösstes Land der Welt). Zuerst werden wir jedoch nur ein kleiner Abstecher im Norden des Landes machen. Aber alles der Reihe nach.
In Villazon, der Grenzstadt von Bolivien suchen wir den Zoll und finden ihn nach Nachfragen auch. Unglaublich wie so ein Grenzübergang organisiert sein kann. Aber bis vor einem Jahr haben sich wohl nur wenige an diesen Ort verirrt.

Das Grenzprozedere ist für uns wie üblich abgelaufen. Anders für Kari und Ulla. Sie konnten am Argentinischen Zoll keine Haftpflichtversicherung vorweisen, was bis jetzt noch nie verlangt wurde. Also ohne Versicherung keinen Grenzübertritt. Normalerweise konnte man dies nach dem Einreisen im neuen Land erledigen. Nun sie mussten diese Versicherung organisieren, was ihnen auch gelang. Allerdings mit einem Tag Verzögerung. Nach den Schlagbaum entdecken wir ein Schild ,dass uns auf Ushuaia hinweist. Nur noch 5120km bis zu unserem eigentlichen angestrebten Ziel. Nun wir werden sehen, ein paar Kilometer werden es wohl noch mehr werden.

Nach der Übernachtung am Grenzort La Quicha auf der Argentinischen Seite fahren wir am Morgen los Richtung Süden.
Auf einer, wiederum sehr schönen Strasse, entlang an farbigen Gebirgszügen, Lamaherden, Vicuñias, schönen Taleinschnitten, geniessen wir die Fahrt in den Süden. Fast die ganze Strecke verläuft auf einem Hochplateau auf ca. 3500m.

Zwischendurch besuchen wir den Ort Humahuaca, einem laut Reiseführer nicht allzu touristischen Ort. Was treffen wir an, mindestens 20 Reisebusse, Touristen so weit das Auge reicht, also machen wir nur einen kurze Visite und weiter zu unserem Uebernachtungsort. In Purmamarca finden wir einen schönen Stellplatz und richten uns ein.









Am nächsten Morgen unternehmen wir eine Wanderung um den berühmten Hügel de los Siete Colores (Hügel der sieben Farben). Tatsächlich weist dieser Berg nicht nur spektakuläre gezackte Formen , er weist auch bemerkenswerte Farben auf.                                                                                                                                                                          Gegen Abend treffen auch unsere Freunde aus Walenstadt ein und wir verbringen einen weiteren gemütlichen Abend zusammen.

Ein Besuch im kleinen Dörfchen Purmamarca rundet unseren Besuch hier ab. Morgen geht es weiter über den 4900m Jama Pass nach Chile, aber davon im nächsten Bericht.

Es ist schon toll bei welchem super schönen Wetter, jeden Tag blauer Himmel, wir diese Reise erleben dürfen. Auch dieser Monat ging ohne die geringsten Probleme vorbei. Wir sind sehr glücklich und dankbar, diese faszinierenden Länder erleben zu dürfen.

Wir wünschen Euch, einen hoffentlich schönen, sonnigen Herbst. Gerne würden wir Euch ein wenig von der strahlenden Sonne hier abgeben.  Es geht uns  gut und hoffen das gleiche von Euch.

Hasta luego

Pablo y Elsbeth

 
 


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