Chamada Diamantina (Nachtrag) Muguçe - Porto Seguro - Prada - Serro - Diamantina - Belo Horizonte - Curvelo - Sabara - Caraça - Ouro Preto - Congonhas - Tiradentes - Lavars - Pouso Alegre - Campinas - Itu - Curitiba
km 2684
Erinnert ihr Euch noch an den letzten Bericht, den wir nicht ganz fertig schreiben konnten, da dass Brasilianische Internet uns einen Strich durch die Atmosphäre gemacht hat.
Also wir sind in IGATU dem Diamantgräber Dorf über eine abenteuerliche Strasse eingetroffen. Wäre mit unserem Fahrzeug unmöglich gewesen. Ein Guide zeigt uns die Mine, in welcher damals Diamanten gefunden wurden. Die Diamantengräber haben sehr einfach in Höhlen gelebt.
Dabei haben viele auch ihr Leben verloren. In den Minen ist für jeden gestorbenen Diamantsucher eine Erinnerung Skulptur aufgebahrt. Bei jedem Besuch wird eine Kerze angezündet.
Wir sind müde und müssen uns ein wenig erholen, während wir uns das damalige Leben in dieser abgeschiedenen Wildnis vorstellen.
Die Gegenstände und Werkzeug stammen aus der damaligen Zeit und sind zum Teil noch funktionstüchtig. Es ist wichtig, dass die Diamantgräber Epoche nicht vergessen bleibt und solche Einrichtungen helfen natürlich dazu.
Porto Seguro
Wir verlassen den Nationalpark und fahren wieder zurück ans Meer. Die Osterfeiertag verbringen wir in Porto Seguro. Wir sind der Meinung, wenn Porto Seguro für unser Fussball Nati ein geeigneter Ort zum Verweilen war (2014), so sollte dies für uns auch passen.

Viel unternehmen wir nicht, denn faulenzen ist ja schliesslich auch ein Teil unserer Reise. Zudem hat es nur nette Brasilianer hier, welche uns spontan zu einer Assada einladen. Der Grilleur erklärt uns, dass er das Fleisch 7 Stunden gebraten (gekocht) hat, jedenfalls war die Kuh total zart.
Da in Porto Seguro eine Algenkrankheit im Meer auftauchte, was Müdigkeit und rauhen Hals verursachte, verliessen wir rasch möglichst dieses Gebiet.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ort, haben wir die Gelegenheit eine Schmetterling Farm zu besuchen. Das Borboletario Asas Magicas wird von einer privaten Familie geführt.
Eine Führung in Französisch gibt uns Aufschluss über das Leben der Schmetterlinge. Eine wunderschöne Anlage mit vielen Blumen, Pflanzen und natürlich Schmetterlinge können wir bestaunen. Die schönen Bilder sind selbst erklärend.
Nach einer kurzen Wanderung an den dazugehörigen See, verlassen wir dieses Bijou.
Die Weiterfahrt durch das hügelige Gelände mit einer kurvigen, aber schönen Strasse, bringt uns vorbei an Kaffee- Papaya und Bananenplantagen.
Prado
Wir treffen in Prado, einem kleineren Touristenort ein. Touristen hat es zwar wenige, auf dem Campingplatz keine, aber die schönen Restaurants sind offen. Dies ist für uns heute Abend wichtig, feiern wir doch unseren 48. Hochzeitstag.

Wir müssen dem Kellner zwar beibringen, dass wir den Rotwein nicht gekocht haben möchten und das es schön wäre eine Kerze auf den Tisch zu haben. Alle Wünsche erfüllt er uns, inkl. verwackelter Foto.
Wir geniessen den schönen Campingplatz Mar e Sol mit all seinen Annehmlichkeiten. So haben wir ein fast "eigenes" Bad, ein einsamer Strand, 2 fleissige Angestellte, eine Wäscherei, welche für Fr. 7.00 alle unsere Wäsche gewaschen und gebügelt hat.
Wir verlassen den schönen Ort mit einem leicht wehmütigen Gefühl. War das wohl die letzte Praia, welche wir in Brasilien geniessen durften? Wir werden es sehen.
Durch eine schöne Landschaft führt uns die Strasse westwärts Richtung Teofilio Otoni.
In Teofilio Otoni finden wir nur mühsam eine Uebernachtungsmöglichkeit. Eine Mercedes Garage erbarmt sich dann aber dem Ford Fahrer und lässt uns bis um 08.00h auf seinem Areal bleiben.
Serro
Ueber Saldos kommen wir nach Serro. Das kleine Städtchen sei einen Besuch wert hiess es. Wir stehen am Eingang des Ortes und ein freundlicher Herr fährt uns mitten in die Altstadt. Was dieser Herr nicht berücksichtigt hat ist, dass wir ein 4500kg schweres Wohnmobil unter dem A.. Gesäss haben. Er fährt uns auf unmöglichen, engen, steilen und steinigen Strassen vor.
Dalamatina
Jetzt gilt es den einzigen Campingplatz im Ort zu finden. Kein Problem, wir haben eine Koordinate. Immer weiter ins Abseits führt uns diese, bis uns dann ein Taxifahrer behilflich ist und uns ans richtige Ort lotst. Also auf Koordinaten ist auch nicht immer Verlass, vor allem wenn sie falsch angegeben wurden.
Die Freude ist gross, Iris und Stefan sind jünger als wir, ist ja logisch, aber ein tolles Paar und wir schliessen sofort eine Freundschaft, welche hoffentlich noch lange hält.
Apéro und Nachtessen nehmen wir gemeinsam ein und geniessen wieder einmal Schweizerdeutsch reden zu können. Die Beiden sind bereits 1 1/2 Jahre unterwegs und haben gleiche oder ähnliche Stationen wie wir besucht.
Ein Besuch von Diamantina ist für einen Brasilienbesucher ein Muss.
Am Abend findet die Vesparata statt. Eine Musikveranstaltung inmitten des Städtchens. Dies wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als Einleitung musiziert ein Quartett wunderschöne brasilianische und auch uns bekannte Melodien.
Um ca. 21.00h entdecken wir überall uniformierte Musiker. Der monatlich einmal stattfindende Anlass, die Vesperata, wird von 2 Musikkorps bestritten. Die Musiker verteilen sich auf die Balkone an den angrenzenden Häuser und spielen was die Instrumente hergeben. Manchmal schöne Stücke, manchmal mahnt es uns an eine Guggenmusik. Die Musiker sind mit Leib und Seele dabei und unterhalten uns fast bis um 23.00h. Die beiden Dirigenten, welche die Korps leiten wechseln sich im Dirigieren ab und sind sichtlich Stolz auf die gebotenen Show.
Ein schöner Abend geht zu Ende, aber nicht ohne Aufwartung von Chica da Silva und Jaõa Fernandes. Chica da Silva war eine Sklavin in Diamantina und Fernandes war ein reicher, verheirateter Unternehmer und Dorfvorsteher. Chica da Silva wurde zu seiner Geliebten und er machte sie zur Barockfürstin. Die feien Damen aus dem Ort sahen es natürlich gar nicht gerne, dass eine Mulattin zu einer solchen Ehre aufsteigen konnte. Jedenfalls blieb die braune Barockfürstin Chica da Silva in Diamantina und Minas Gerais unvergesslich
Wir nehmen Abschied von unseren neuen Freunden Iris und Stefan mit dem Versprechen, uns bald wieder zu treffen.
Bunte Stände am Strassenrand laden uns ein einheimische Produkte zu kaufen.
Kloster von Carça
Der nächste Höhepunkt unserer Reise ist der Besuch des Santuario do Carça´. Ein Feuer zerstörte einen Teil der Klosteranlage. Ab diesem Zeitpunkt leben nur noch drei Mönche mehr hier, welche die Klosteranlage verwalten.
Der zerstörte Teil wurde wieder aufgebaut und ist heute ein beliebter Besuchsort.
Eine Besichtigung der wunderschönen Gartenanlage, der Bibliotheken, des Museums und der neugotsichen Kirche beschäftigen uns am Nachmittag und schon bald nehmen wir das Nachtessen im grossen Speisesaal ein.
Die Ankunft der Wölfe wurde zwischen 19.00h und 05.00h !!!! angegeben. Ungefähr 20 Leute warten geduldig in der immer kühler werdenden Nacht (1250m). Um 22.30h sind auch wir durchfrohren und begeben uns in unser Klause.
Um 23.00h habe ich keine Ruhe und gehe nochmals hinaus. Ganz alleine mit dem Betreuer stehe ich auf dem Futterplatz und siehe da, der Wolf erscheint und geht zum Futternapf. Zwar sehr scheu, aber die vertaute Stimme des Betreuers beruhigt ihn und er kommt immer wieder die Treppe hoch.
Ich kann tolle Bilder von dem seltenen Tier schiessen und bin natürlich stolz nochmals aus den Federn geschlüpft zu sein.
Die Mähnwölfe sind keine Wölfe sondern werden eher als hochbeinige Füchse angesehen. Sie leben zu zweit und bekommen jedes Jahr 1- 2 Junge, welche aber nach einem halben Jahr die Eltern verlassen müssen und eine eigen Familie gründen.
Ouro Preto
Ouro Preto ist die bedeutendste Barockstadt Brasiliens und hat ca. 710000 Einwohner. Es trägt den UNESCO Titel "Weltkulturerbe der Menschheit" und ist durch grosse Goldfunde reich geworden.
Die Weiterfahrt bringt uns nach Congonhas. Die Besichtigung der Basilica do Senhor Bom Jesus de Matoshinos ist ein Muss. Vorallem die in Speckstein gehauenen 12 biblischen Propheten und die Passionsskulpturen aus Zedernholz haben es ebenfalls zum UNESCO Kulturerbe gebracht.
Tiradentes
Das Städtchen gilt als eine Art Freiluftmuseum und ist eines der schönsten barocken Schmuckstücke des Landes. Der aktivierte Dampfzug ändert auch nicht viel an dem grossen Rummel an diesem Ort.
Uns ist es zu touristisch, wir verziehen uns bald aus diesem Ort. Aber wohin der 21. April ist der Nationalfeiertag von Brasilien und da wird eben dieser Nationalheld Tiradentes verehrt.
Itu
Auch dieser Monat ist rasend schnell vorbei gegangen. Unsere Reise führt uns weiter nach Curitiba und nochmals ans Meer. Blumenau und Umgebung werden wir ebenfalls noch besuchen. Schlussendlich werden wir als Illegale die Grenze passieren müssen. Wie es uns dabei ergeht erfährt ihr im nächsten Bericht.
Nun schicken wir euch ein paar schöne Blumen, in der Hoffnung ,dass bei Euch nun endgültig der Frühling einkehrt.
| Orchideen |
| Kamelie |
Paul und Elsbeth




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