Montag, 25. April 2016

Brasilien 5. Teil Minas Gerais

8. Reisebericht


Chamada Diamantina (Nachtrag) Muguçe - Porto Seguro - Prada - Serro - Diamantina - Belo Horizonte - Curvelo - Sabara - Caraça - Ouro Preto - Congonhas - Tiradentes - Lavars - Pouso Alegre - Campinas - Itu - Curitiba





km  2684







Erinnert ihr Euch noch an den letzten Bericht, den wir nicht ganz fertig schreiben konnten, da dass Brasilianische Internet uns einen Strich durch die Atmosphäre gemacht hat.







Also wir sind in IGATU dem Diamantgräber Dorf über eine abenteuerliche Strasse eingetroffen. Wäre mit unserem Fahrzeug unmöglich gewesen. Ein Guide zeigt uns die Mine, in welcher damals Diamanten gefunden wurden. Die Diamantengräber haben sehr einfach in Höhlen gelebt.


 
Dabei haben viele auch ihr Leben verloren. In den Minen ist für jeden gestorbenen Diamantsucher eine Erinnerung Skulptur aufgebahrt. Bei jedem Besuch wird eine Kerze angezündet. 
 
 
 
 
Wir sind müde und müssen uns ein wenig erholen, während wir uns das damalige Leben in dieser abgeschiedenen Wildnis vorstellen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Irgendwo mussten die Diamanten auch bearbeitet werden. Genau dies wollten wir zum Abschluss von den Chapada Diamantina noch wissen. Deshalb besuchen wir noch den Trilha do Garimpo, ein Museum von den Verarbeitungsstätten der Diamanten.
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Gegenstände und Werkzeug stammen aus der damaligen Zeit und sind zum Teil noch funktionstüchtig.  Es ist wichtig, dass die Diamantgräber Epoche nicht vergessen bleibt und solche Einrichtungen helfen natürlich dazu.
 
 
 
Mit einem baianischen Nachtessen schliessen wir unseren Aufenthalt in Muguçe ab und verabschieden uns von den beiden Gastgeber.
 
 
 
Porto Seguro
 
 
 
 
Wir verlassen den Nationalpark und fahren wieder zurück ans Meer. Die Osterfeiertag verbringen wir in Porto Seguro. Wir sind der Meinung, wenn Porto Seguro für unser Fussball Nati ein geeigneter Ort zum Verweilen war (2014), so sollte dies für uns auch passen.
 
Wir finden einen tollen Campingplatz mit Pool und allen drum und dran, mit Strand.
 
 
 
Viel unternehmen wir nicht, denn faulenzen ist ja schliesslich auch ein Teil unserer Reise. Zudem hat es nur nette Brasilianer hier, welche uns spontan zu einer Assada einladen. Der Grilleur erklärt uns, dass er das Fleisch 7 Stunden gebraten (gekocht) hat, jedenfalls war die Kuh total zart.
 
Mit Strandspaziergängen, Stadtbummel, Aperos und feinen Essen gingen auch diese Tage schnell vorbei. Gegen Schluss meldete sich dann noch ein Haustier bei uns an, welches wir aber vor der Pfanne verschonten.
 
 
 
 
 
 
 
Da in Porto Seguro eine Algenkrankheit im Meer auftauchte, was Müdigkeit und rauhen Hals verursachte, verliessen wir rasch möglichst dieses Gebiet.
 
 
 
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ort, haben wir die Gelegenheit eine Schmetterling Farm zu besuchen. Das Borboletario Asas Magicas  wird von einer privaten Familie geführt.
 
 
Eine Führung in Französisch gibt uns Aufschluss über das Leben der Schmetterlinge. Eine wunderschöne Anlage mit vielen Blumen, Pflanzen und natürlich Schmetterlinge können wir bestaunen.  Die schönen Bilder sind selbst erklärend.
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 

 
 
 
 
 
 
 
Nach einer kurzen Wanderung an den dazugehörigen See, verlassen wir dieses Bijou.
 
 
 
Die Weiterfahrt durch das hügelige Gelände mit einer kurvigen, aber schönen Strasse, bringt uns vorbei an Kaffee- Papaya und Bananenplantagen.
 
 
 
 
 
 
 
Prado
 
 
Wir treffen in Prado, einem kleineren Touristenort ein. Touristen hat es zwar wenige, auf dem Campingplatz keine, aber die schönen Restaurants sind offen. Dies ist für uns heute Abend wichtig, feiern wir doch unseren 48. Hochzeitstag. 
Wir müssen dem Kellner zwar beibringen, dass wir den Rotwein nicht gekocht haben möchten und das es schön wäre eine Kerze auf den Tisch zu haben. Alle Wünsche erfüllt er uns, inkl. verwackelter Foto.
 
 
 

Zurück zu unserem DALANUMA, beschliessen wir unseren unvergesslichen Tag mit einer DANNEMANN Zigarre und einem Glas Wein zu beenden.


Wir geniessen den schönen Campingplatz Mar e Sol mit all seinen Annehmlichkeiten. So haben wir ein fast "eigenes" Bad, ein einsamer Strand, 2 fleissige Angestellte, eine Wäscherei, welche für Fr. 7.00 alle unsere Wäsche gewaschen und gebügelt hat.  
 






Die Umgebung steckt in voller Blüte und entschädigt uns für den verpassenden Frühling in der Schweiz. 


                                                                                                                                                                                       





Fast jeden Abend dürfen wir zusätzlich einen fantastischen Sonnenuntergang geniessen.



Wir verlassen den schönen Ort mit einem leicht wehmütigen Gefühl. War das wohl die letzte Praia, welche wir in Brasilien geniessen durften? Wir werden es sehen.



Durch eine schöne Landschaft führt uns die Strasse westwärts Richtung Teofilio Otoni.


Es ist schon erstaunlich was man so alles beim Vorbeifahren sieht. So wechselt die Gegend plötzlich zu einer Steinhügellandschaft oder es taucht aus dem Nichts ein Flugzeug neben der Strasse auf. Ist es hier gelandet ? Wurde es einfach vergessen? In Brasilien ist vieles
möglich. Die abwechslungsreiche Landschaft bietet mal Steinwüsten, mal riesige Eucaliptuswälder oder sonstige dichte Bewaldungen, aber auch plötzlich wieder Landwirtschaft. Die Strasse führt uns hinauf bis auf 1450m, was auch die Temperaturen sinken lässt.
 

In Teofilio Otoni finden wir nur mühsam eine Uebernachtungsmöglichkeit. Eine Mercedes Garage erbarmt sich dann aber dem Ford Fahrer und lässt uns bis um 08.00h auf seinem Areal bleiben.




Serro


Ueber Saldos kommen wir nach Serro. Das kleine Städtchen sei einen Besuch wert hiess es. Wir stehen am Eingang des Ortes und ein freundlicher Herr fährt uns mitten in die Altstadt. Was dieser Herr nicht berücksichtigt hat ist, dass wir ein 4500kg schweres Wohnmobil unter dem A..  Gesäss haben. Er fährt uns auf unmöglichen, engen, steilen und steinigen Strassen vor.


Irgendwie landen wir dann aber doch im Historischen Zentrum von Serro. Tatsächlich finden wir schöne Kirchen, Gebäude und Anlagen vor, welche sich lohnen zu besuchen.



 
 


Eine wiederum fast kriminelle steile Strasse führt uns aus dem Städtchen raus. Hat diese Prozedur wohl unserem DALANUMA gefallen?  Wir denken ja, denn gesagt hat er nämlich nichts. Zum Dank für die gute Leistung bekommt er einen Oelwechsel mit neuen Filter. Ist doch auch was.


Dalamatina


Wir treffen in Dalmatina City ein. Eine Stadt mit 47.500 Einwohner und liegt in einer Berglandschaft auf 1262m Höhe. Wir werden hier einige Tage verbringen.
Jetzt gilt es den einzigen Campingplatz im Ort zu finden. Kein Problem, wir haben eine Koordinate. Immer weiter ins Abseits führt uns diese, bis uns dann ein Taxifahrer behilflich ist und uns ans richtige Ort lotst. Also auf Koordinaten ist auch nicht immer Verlass, vor allem wenn sie falsch angegeben wurden.

Der Campingplatz Sao Pedro ist in einem grossen Garten. Wieder einmal sind wir ganz alleine und können uns mit viel Platz einrichten. Umgeben von schönen Blumen und vielen Sträucher geniessen wir ein wenig Abseits der Stadt, die Ruhe. Am Abend kühlt es schön ab und wir brauchen seit langem wieder eine Bettdecke.
 
 


Ein Fahrzeug nähert sich dem Campingplatz. Was taucht bei uns auf. Ein Schweizer, ja sogar ein Schwyzer. Das erste mal seit über 7 Monate, treffen wir ein Camper aus der Schweiz.

Die Freude ist gross, Iris und Stefan sind  jünger als wir, ist ja logisch, aber ein tolles Paar und wir schliessen sofort eine Freundschaft, welche hoffentlich noch lange hält.

Apéro und Nachtessen nehmen wir gemeinsam ein und geniessen wieder einmal Schweizerdeutsch reden zu können. Die Beiden sind bereits 1 1/2 Jahre unterwegs und haben gleiche oder ähnliche Stationen wie wir besucht.

 
 
Am nächsten Morgen besuchen wir gemeinsam das Städtchen. Das Städtchen wurde von den Diamantenvorkommnisse reich und entsprechend entstanden auch wunderschöne Häuser 
 
Die farbigen Häuserfassaden, die malerischen Gässchen und die schönen Plätze hinterlassen bei uns einen nachhaltigen Eindruck.
Ein Besuch von Diamantina ist für einen Brasilienbesucher ein Muss.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am Abend findet die Vesparata statt. Eine Musikveranstaltung inmitten des Städtchens. Dies wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.  Als Einleitung musiziert ein Quartett wunderschöne brasilianische und auch uns bekannte Melodien.
 
 
 
Um ca. 21.00h entdecken wir überall uniformierte Musiker. Der monatlich einmal stattfindende Anlass, die Vesperata, wird von 2 Musikkorps bestritten. Die Musiker verteilen sich auf die Balkone an den angrenzenden Häuser und spielen was die Instrumente hergeben. Manchmal schöne Stücke, manchmal mahnt es uns an eine Guggenmusik. Die Musiker sind mit Leib und Seele dabei und unterhalten uns fast bis um 23.00h. Die beiden Dirigenten, welche die Korps leiten wechseln sich im Dirigieren ab und sind sichtlich Stolz auf die gebotenen Show.
 
 


 
 
 
Ein schöner Abend geht zu Ende, aber nicht ohne Aufwartung von Chica da Silva und Jaõa Fernandes. Chica da Silva war eine Sklavin in Diamantina und Fernandes war ein reicher, verheirateter Unternehmer und Dorfvorsteher. Chica da Silva wurde zu seiner Geliebten und er machte sie zur Barockfürstin.  Die feien Damen aus dem Ort sahen es natürlich gar nicht gerne, dass eine Mulattin zu einer solchen Ehre aufsteigen konnte. Jedenfalls blieb die braune Barockfürstin Chica da Silva in Diamantina und Minas Gerais  unvergesslich



Die Chica da Silva sieht man sehr oft an den Fenster ausgestellt und ist in allen Souvenirläden präsent.
 

Wir nehmen Abschied von unseren neuen Freunden Iris und Stefan mit dem Versprechen, uns bald wieder zu treffen.


 
Vorbei an riesigen Eukalyptuswälder, welche als schnell wachsendes Holz sehr beliebt ist, fahren wir Richtung Belo Horizonte.
 
 
Bunte Stände am Strassenrand laden uns ein einheimische Produkte zu kaufen.
 
 
 
 
 
Die Grosstadt Belo Horizonte mit seinen über 2.5 Millionen Einwohner lassen wir aus, wir sind froh nicht in ein grösseres Verkehrschaos zu kommen.
 
 
 
 
 
 
 
 
Kloster von Carça
 
 
Der nächste Höhepunkt unserer Reise ist der Besuch des Santuario do Carça´. Ein Feuer zerstörte einen Teil der Klosteranlage. Ab diesem Zeitpunkt leben nur noch drei Mönche mehr hier, welche die Klosteranlage verwalten.
Der zerstörte Teil wurde wieder aufgebaut und ist heute ein beliebter Besuchsort.
Da wir auf dem Gelände nicht schlafen dürfen, belegen wir für eine Nacht eine Mönchsklause. In den 60cm breiten Betten durfte man sich nicht allzufest drehen, aber von unserem DALANUMA sind wir ja enge Verhältnisse gewohnt.
 
 
Am Nachmittag unternehmen wir eine Wanderung zum Wasserfall Cascatina. Durch den niedrigen Wasserstand ist dieser nicht sehr spektakulär.
Eine Besichtigung der wunderschönen Gartenanlage, der Bibliotheken, des Museums und der neugotsichen Kirche beschäftigen uns am Nachmittag und schon bald nehmen wir das Nachtessen im grossen Speisesaal ein.
 
 
 
 
 

 
 
 
 

 
 

 
 
Als besondere Attraktion ist der nächtliche Besuch von den sehr scheuen Mähnenwölfe (lobo guara) angesagt. Die Mönche haben es fertig gebracht, sie mit Futter allabendlich anzulocken und sie den Besucher zu zeigen. Diese Treppe müssen die Wölfe jeweils überwinden.
Die Ankunft der Wölfe wurde zwischen 19.00h und 05.00h !!!! angegeben. Ungefähr 20 Leute warten geduldig in der immer kühler werdenden Nacht (1250m). Um 22.30h sind auch wir durchfrohren und begeben uns in unser Klause.
Um 23.00h habe ich keine Ruhe und gehe nochmals hinaus. Ganz alleine mit dem Betreuer stehe ich auf dem Futterplatz und siehe da, der Wolf erscheint und geht zum Futternapf. Zwar sehr scheu, aber die vertaute Stimme des Betreuers beruhigt ihn und er kommt immer wieder die Treppe hoch.
Ich kann tolle Bilder von dem seltenen Tier schiessen und bin natürlich stolz nochmals aus den Federn geschlüpft zu sein.
 
 
 
Die Mähnwölfe sind keine Wölfe sondern werden eher als hochbeinige Füchse angesehen. Sie leben zu zweit und bekommen jedes Jahr 1- 2 Junge, welche aber nach einem halben Jahr die Eltern verlassen müssen und eine eigen Familie gründen.
 
 
 
 
Ouro Preto
 
Ouro Preto ist die bedeutendste Barockstadt Brasiliens und hat ca. 710000 Einwohner. Es trägt den UNESCO Titel "Weltkulturerbe der Menschheit" und ist durch grosse Goldfunde reich geworden.
 
 




 
 




 
 
Wir besuchen die bekannteste Goldmine von Ouro Preto die Mina Chico Rei. Ein afrikanischer Sklave hat eine grosses Goldvorkommnis entdeckt. Als Dank wurde er frei gelassen und durfte eine eigen Mine betreiben. Durch den gewonnen Reichtum konnte er viele Sklaven befreien und baute der Stadt unter anderem auch ein Kirche. Obwohl noch Goldvorkommnisse vorhanden sind, darf in der Stadt kein Gold mehr abgegraben werden.
 

 
 
 
Hier haben wir auch wieder unsere Freunde Iris und Stefan getroffen. Gemeinsam sind die Besichtigungen und die Abende natürlich abwechslungsreicher.



 
 
Congonhas

 
 
Die Weiterfahrt bringt uns nach Congonhas. Die Besichtigung der Basilica do Senhor Bom Jesus de Matoshinos ist ein Muss. Vorallem die in Speckstein gehauenen 12 biblischen Propheten und die Passionsskulpturen aus Zedernholz haben es ebenfalls zum UNESCO Kulturerbe gebracht.



















Natürlich dürfen an einem solchen Ort die Souvenierläden und die Hunde nicht fehlen.





 
Unterwegs kommen wir immer wieder an skurrilen Figuren und speziellen Begebenheiten vorbei. So ist es keine Seltenheit eine Reitergruppe oder Fussgänger auf der Autobahn anzutreffen. 



Tiradentes
 
Tiradentes wurde nach dem Führer der Freiheitskämpfer benannt. Tiridantes war im Nebenberuf Zahnarzt, was im den Spitznamen Tiridantes (Zahnzieher) eintrug.
Das Städtchen gilt als eine Art Freiluftmuseum und ist eines der schönsten barocken Schmuckstücke des Landes. Der aktivierte Dampfzug ändert auch nicht viel an dem grossen Rummel an diesem Ort.


 



Uns ist es zu touristisch, wir verziehen uns bald aus diesem Ort. Aber wohin der 21. April ist der Nationalfeiertag von Brasilien und da wird eben dieser Nationalheld Tiradentes verehrt.






 
 
 
Itu
 

Unterwegs nach Curitiba, es ist schon am Eindunkeln, finden wir einen Campingplatz. Am Morgen sehen wir, dass wir an einem sehr schönen Ort am See, mit drei Pools, mit Restaurant, mit guten Sanitärischen Einrichtungen, sind. Wieder sind wir alleine, aber dies hat sich am Nationalfeiertag schlagartig geändert.

 
 
 
 
 
Der Nationalfeiertag 21.April haben wir uns anders vorgestellt. Zwar kommen viele Brasilianer hier her, aber gefeiert wird nicht mehr oder anders als an anderen Wochenende. Vermutliche geniessen sie vor allem das lange Wochenende.







Unsere Nachbarn sind zwei Brasilianer Familien, welche uns einige Hinweise für die Weiterfahrt geben.
 
Wir bleiben 6 Tage in diesem angeblich schönsten Campingplatz von Brasilien. Wir haben alles was es braucht, sogar ein Früchtelieferant bringt uns das Nötige um eigenen Orangensaft zu pressen.







Auch dieser Monat ist rasend schnell vorbei gegangen. Unsere Reise führt uns weiter nach Curitiba und nochmals ans Meer. Blumenau und Umgebung werden wir ebenfalls noch besuchen. Schlussendlich werden wir als Illegale die Grenze passieren müssen. Wie es uns dabei ergeht erfährt ihr im nächsten Bericht.





Nun schicken wir euch ein paar schöne Blumen, in der Hoffnung ,dass bei Euch nun endgültig der Frühling einkehrt.



Orchideen


Kamelie



Paul und Elsbeth




 


 






 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 




 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen