26. Reisebericht
Piriapolis - Montevideo - Colonia Sacramento - Fray Bentos - Grenze Argentinien - Zarate - Pilar - Zarate - Buenos Aires - Zürich
Ungern verlassen wir Ulla und Kari unsere Freunde aus Walenstadt. Natürlich werden wir uns wieder sehen, nächstes mal in Hamburg, wo unser DALANUMA mit ihnen ankommt.
Wir verabschieden uns aber auch von dem ruhigen Ort, dem super Strand, den tollen Wellen, den wunderschönen Sonnenauf- und Untergängen. Alles hat ein Ende.
Diesmal beschliessen wir Montevideo nicht zu umfahren und fahren mitten in die 1.3 Millionen Stadt. Sie gilt als die sicherste Stadt von Südamerika und hat auch einen schönen Strand.
Schon bald treffen wir in Colonia Sacramento ein. Wir finden das Posada Gondwana auf Anhieb und werden von Isabella und Andy herzlich empfangen.
Da wir Heute unseren Hochzeitstag feiern (45!!) wird nicht gekocht, wir fahren mit Andy und Isabella in ein Restaurant und genehmigen uns einen Fisch und einen edlen Tropfen.
In der Posada Gondwana treffen auch noch Nele und Herbert ein. Schnell ist auch dieser Kontakt geknüpft und wir können ausgiebig über Gott und die Welt diskutieren. Dabei wirkt der Hamburgerdialekt und natürlich auch der Wiener Schmäh, so wohltuend in unseren Ohren.
Das Kennenlernen von den vielen Reisenden und Einheimischen ist eine der schönen Erscheinungen auf unserer Reise. Mit unzähligen Leuten haben wir immer Kontakt und hoffen auch dies in Zukunft zu haben.
Besten Dank an die Beiden für ihre grosszügige Gastfreundschaft.
Der letzte Grenzübergang mit unserem Fahrzeug war wieder kein Problem, obwohl der Kühlschrank mit Fleisch, Gemüse und Milchprodukten voll war.
Heute fahren wir in das ca. 50km entfernte Pilar zu einer letzten Untersuchung meiner Thrombosen. Dies ist notwendig, da Fliegen mit einer Thrombose nicht unproblematisch ist.
Bei Dr. Pablo Pratesi haben wir bereits vor 2 Monaten eine Untersuchung durchgeführt und sind nun gespannt auf das Resultat. Lange sucht er mein linkes Bein mit Ultraschall ab. Das Resultat, er findet keine mehr!!!
Ein riesen Stein fällt mir vom Herzen, obwohl ich weiterhin meine Spritzen setzen muss. Auch Dr. Pratesi ist natürlich sehr zufrieden und wir plaudern noch ein wenig miteinander. Dabei erfahren wir von seiner grossen Leidenschaft, dem Jagen. Er kann es natürlich nicht verklemmen uns einige Bilder von seinem letzten Jagdtag zu präsentieren.
Nun liegt für unsere Heimreise nichts mehr im Wege. Den Termin für die Verschiffung haben wir bereits. Wir bekommen für den gleichen Tag auch zwei Flugbillette nach Zürich.
Zurück zum Camping El Faro in Zarate,
Der Tag wird uns mit einer einmaligen Abendstimmung noch verschönert.
Zudem können wir in der Nacht noch ein tolles Feuerwerk geniessen.
Wir werden die letzten Tage von unserer Reise hier in Zarate verbringen. Von diesem Ort aus wird auch unser DALANUA verschifft. Wir können die Ankunft des Schiffes aus nächster Nähe mitverfolgen. Wir werden neben den täglichen Arbeiten , wie Wasser auffüllen, kochen, etc. sicher noch genügend zum Sonnenbaden kommen, denn wenn man das Wetter von der Schweiz hört, werden wir vermutlich noch ein wenig auf diesen Luxus verzichten müssen.
Nun gilt es das Fahrzeug und uns auf die Heimreise vorzubereiten. Da wir nicht gleichzeitig mit unserem DALANUMA heimkommen, müssen wir umpacken und umorganisieren. Wir haben aber keine Koffer und keine Taschen. Also müssen wir zuerst solche beschaffen.
Alle Kisten werden rausgenommen und verlesen. Was bleibt, was kommt nach Hause. Für die Verschiffung möchten wir wieder die Wand zwischen Fahrerkabine und Wohnraum montieren. Sicher ist sicher, diese hat uns schon bei der Verschiffung nach Kolumbien gute Dienste erwiesen.
Siehe da, es taucht vor uns auf. Zwei Tage früher als erwartet. Ein Prachtschiff, fast neu.
Nun wir haben noch 3 Tage Zeit .......... meinten wir.
Wir nehmen gemütlich Zmorgen, etwas spät wie immer, gemütlich wie immer. Um 14.00h kommt ein Angestellter und bittet mich zum Chef. Was soll dies, denke ich. Nun er hat ein Telefonat bekommen, dass wir heute um 16.00h am Eingang des Hafens sein müssen, damit wir noch heute unser Fahrzeug abgeben können! Wenn wir zu spät kämen nehmen sie unser Fahrzeug nicht mit. Da nutzt es nicht, dass ich einen Verschiffungstermin 3 Tage später habe. Ich überbringe diese Neuigkeit meiner Esposa. Sie ist gar nicht erfreut über diese Mitteilung, haben wir doch noch genau 3/4 Stunden Zeit zum Packen, Kühlschrank und Tiefkühler leeren und enteisen, WC leeren und reinigen, Wassertank leeren, Absperrwand montieren. Ausser der Wand montieren, schaffen wir das Unmögliche und sind um 15.05h bereit zur Abfahrt zum Hafen. Der Campingbesitzer Juan Carlos lotst uns zum Hafen, wo wir um 15.55h eintreffen. Unser Agent, mit den Papieren sollte um 16.00h hier sein. Um 17.00h erfahren wir, dass er im Stau stecken. Wir erfahren auch, dass wir nur bis 18.00h Zeit haben das Fahrzeug abzugeben. Um 17.45h taucht der Agent auf, um 17.55h haben wir unsere Fahrzeuge abgegeben. Wir sage ich, weil noch ein anderer Schweizer vom gleichen Schicksal beglückt wurde.
Dies hat alles doch noch geklappt. Wir haben abgemacht, dass der Agent uns nach Buenos Aires mit nimmt. Er hat ein Fünf Platzer, er hat eine Angestellt noch bei sich und zwei sperrige Kindersitze. Zudem haben wir 2 grosse Rollcontainer und ein paar Taschen, es musste ja alles so schnell gehen. Irgendwie haben wir auch dies geschafft, alles in das Fahrzeug zu verstauen. Ich hatte einfach auf der ganzen Fahrt einen umgekehrten Kindersitz und eine Tasche obendrauf auf meinem Thrombosen Bein. Die Fahrt dauerte 3 Stunden bis wir in BA sind, konnten aber zum Glück vom Fahrzeug aus ein Hotel reservieren. Gerädert und hundemüde sinken wir bald ins weiche Hotelbett.
Der Heimflug mit der Aerolineas Argentinas war sehr angenehm. Gute Verpflegung, gute Sitze, gute Betreuung.
Mit dem gleichen Flug ist auch Vreni und Ernst Vogel aus Ruswil mit uns geflogen. Da sie auch leidenschaftliche Jasser sind, haben wir dies ausgenutzt und in der Lounge den Sidibanani und Schieber geklopft. So ist die Wartezeit rasch vorbei gegangen. Wir werden auch diese Beiden wieder in Hamburg beim Abholen des Womo wieder sehen.
Wenn Ihr liebe Leserinnen und Leser diesen letzten Bericht lesen könnt, sind wir bereits wieder zu Hause in der Schweiz.
Viel haben wir erlebt und müssen uns wieder an den Alltag gewöhnen. Können wir das ? Wir werden sehen.
Wenn wir zurückdenken können wir neben den vielen Eindrücken, welche ja die meisten in den Berichten niedergeschrieben und fotografisch festgehalten ist, folgende Zusammenfassung machen.
Die Reise war kein Problem. Wir sind eigentlich nur freundlichen Leuten begegnet. War es an unserer Devise, trete freundlich und anständig deinem Gegenüber auf und akzeptiere seine Kultur. Wir haben gelernt Geduld zu haben und alles zu nehmen wie es kommt.
Wir können kein Land als Favoriten beschreiben, denn alle Länder waren interessant und Landschaftlich schön.
Wir sind über 83'000km gefahren, hatten keine Panne, keinen Reifenschaden, keinen Platten!!!! Dabei haben wir 9765 lt. Diesel verbraucht, was einen Schnitt von 11.98lt/100km inkl. Heizung und Warmwasser Aufbereitung. Der Durchschnittliche Literpreis liegt bei goldigen Fr. 1.11 pro Liter Diesel. Die durchschnittliche Tagestrecke lag bei 115.22km/Tag, geplant hatten wir 100km/Tag.
3 x Haben wir das Motorenöl und die Filter gewechselt. Der Dieselfilter haben wir 5x gewechselt. Einen Reifensatz mussten wir ebenfalls erneuern und zu guter Letzt brauchten wir noch 2 neue Batterien.
Wir haben 30mal eine Grenze überschritten unser Pass ist dementsprechend voll.
Nun ist Unsere Reise zu Ende. Vielleicht gibt es einmal eine Fortsetzung. Zuerst möchten wir uns aber wieder dem pensionierten Dasein widmen und die grosse Reise verdauen.
Sollte jemand ein ähnliches Unternehmen im Sinn haben, können wir mit Rat und Tat beigezogen werden.
Paul und Elsbeth