13. Reisebericht
Trujillo – La Ceiba – El Progreso –Lago Yojoa – Tegucigalpa – Valle de Angeles – Danli – Los Manos (Grenze Nicaragua) – Esteli - Leon - Las Penitas - Volcano Masaya N.P. - Granada - (Grenze Costa Rica) - La Cruz -
Playa de Coco - Vida Silvestre Cano Negro N.P. - La Fortuna - Santa Ana - Punta Leona (Jaco)
2455km
Trujillo – La Ceiba – El Progreso –Lago Yojoa – Tegucigalpa – Valle de Angeles – Danli – Los Manos (Grenze Nicaragua) – Esteli - Leon - Las Penitas - Volcano Masaya N.P. - Granada - (Grenze Costa Rica) - La Cruz -
Playa de Coco - Vida Silvestre Cano Negro N.P. - La Fortuna - Santa Ana - Punta Leona (Jaco)
2455km
“Easy to find and hard to leave”, wisst ihr noch der Leitspruch von dem Casa Alemania in Trujillo? Nun wir sind statt 5 Tage tatsächlich 10 Tage geblieben. Warum? Es stimmt einfach alles.
Zutun haben wir genug, da es doch ziemlich warm ist (40°C) installieren wir die Klimaanlage. Um den Kühlschrank zu schonen baue ich einen Zusatzventilator ein um die warme Luft weg zublasen. Dann darf natürlich das tägliche Spanisch Training nicht fehlen, zu guter Letzt planen wir die Weiterreise bis nach Chile. Harald, die gute Seele auf dem Platz gibt uns wertvolle Infos, er und seine Frau Thed haben diese Länder schon mehrfach bereist.
In La Ceiba peilen wir den gleichen Uebernachtungsplatz, nämlich bei der Marina an. Was vor 10 Tage kein Problem war, ist heute Tatsächlich eines. Wir können zwar unser Fahrzeug auf ihrem Areal bewacht stehen lassen, aber wir dürfen nicht darin schlafen, Befehl vom Chefe. Nun kommt wieder unser sprichwörtliches Glück zum Zuge. Nur gerade 20m neben dem Marina Parkplatz ist ein 5 Fußballfelder grosser Umschlagplatz. Zufälligerweise kommt die Besitzerin und erlaubt uns natürlich auf ihrem Areal zu Übernachten. Sie bringt uns sogar noch Getränke und wünscht uns eine gute Nacht.
Bereits zeigt das Thermometer wieder über 40°C, also los im gekühlten Fahrzeug Richtung Danli. Eigentlich wollten wir in dieser Stadt eine Tabakfabrik besichtigen, aber die Semana Santa (heilige Woche) macht uns einen Strich durch unser Vorhaben. In dieser Woche, vor Ostern ist alles geschlossen. Also suchen wir eine Bleibe. Nicht so einfach in einer, nicht für Touro vorgesehen Stadt.
Wir finden einen Stellplatz im Hotel Esperanza, aber nur mit Hotelzimmer. Nun das Zimmer kostet Fr. 15.00, ist sehr einfach, aber sauber. Am Abend gehen wir in die Stadt um etwas zu essen. Ausgerechnet jetzt fällt der Strom aus. Das hatten wir doch auch schon, damals ging es 8 Stunden. Die Stadt ist stockdunkel, etwas unheimlich. Wir rufen eine Taxi und lassen uns zum Hotel zurück bringen. Da haben wir ja eine intakte Infrastruktur in unserem Camper. Wir kochen uns einen wunderbaren Risotto mit Champion und Salat, besser hätte es im Restaurant kaum schmecken können.
Honduras mit dem zentralen Hochland und dem karibischen Tiefland bietet riesengroße Reisemöglichkeiten. Wir haben das Land in einer guten Zeit bereist (März), keinen Regentag, sehr warm (oft um 40°C), sehr freundliche und hilfsbereite Leute, praktische keine Campingplätze, Strassennetz eigentlich nicht schlecht, wenn die verd..... Löcher nicht wären, so gross dass ein VW Käfer verschwinden könnte! Von Kriminalität haben wir gar nichts bemerkt, halten uns aber auch an gewisse Vorsichtsmassnahmen (keine Nachtfahrten, immer alles abschliessen, keine Wertgegenstände im Auto offen liegen lassen etc.).
Nicaragua

Nicaragua ist das gösste Land Mittelamerikas, allerdings ist ein grosser Teil nicht zugänglich. Das Land ist weitgehend vom Tourismus noch nicht entdeckt worden. Es gilt als das sicherste Land von Mittelamerika. Nun wir werden sehen.
Wir fahren los, dass es sehr schmutzige sein soll bestätigt sich in der ersten Phase überhaupt nicht, im Gegenteil. Die Strassen sind sehr gut,fast kein Abfall neben der Strasse, keine Löcher, keine Topedos, wunderbar zum Fahren. Die Strasse Richtung Süden bringt uns vorbei an riesigen Tabakfelder. Wir halten an, machen Fotos, reden mit den Plantagenarbeitern und bekommen 2 Zigarren. Also auch hier sind die Leute zugänglich.
Unser heutiges Ziel ist die Stadt Esteli. Wir müssen wieder einmal unsere Vorräte auffüllen. Die Gasflasche ist ebenfalls leer, das Auffüllen des Gases ist hier etwas komplizierter, aber wo ein Wille ist, ist ein Weg. Es beginnt schon hinzunachten, ein Gewitter ist im Anzug und wir haben unser Nachtquartier noch nicht gefunden. Die Polizei (7 Personen) nimmt sich unserem "Fall" an und bringt uns zu unserem Stellplatz.Diese nehmen sogar eine gehörige Dusche in Kauf, na sowas.
Auf der 2.Klassetrasse fahren wir Richtung Leon. Auch hier sind wir überrascht vom sehr guten Zustand von dieser Strasse. Überrascht werden wir auch von einigen grauslichen Gestalten, die uns anhalten und um einen Obulus betteln. Auf die Frage was die Verkleidung soll, antworten sie, dass dies Tradition am Gründonnerstag sei.
Als Erstes gilt es wieder einen Stellplatz zu suchen. Da es Osterzeit ist und am Gründonnerstag bis Ostern viele Prozessionen stattfinden, hat es 1. viele Leute und 2. sind die möglichen Stellplätze nicht frei. Nun wir fragen im Hotel la Perla nach. Ein Angestellter zeigt uns der grosse Platz, wo wir stehen können, aber bei der Rückfrage an seinen Chef gibt er uns zu verstehen, dass wir hier nicht übernachten können!
So sschnell geben wir uns nicht zu frieden. Wir verlangen den Direktor, machen ihm klar, dass wir von der Schweiz kommen und siehe da, er lenkt ein. Er verlangt uns für den Stellplatz nichts und wir können sogar Wasser, Strom und Wifi benutzen.
Um 04.00h morgens weckt uns Musik. Das muss eine Prozession sein. Alles raus aus den Federn und tatsächlich vor unserer Haustüre zieht eine nächtliche Prozession durch. Immer wieder wird angehalten und an bestimmten Orten ein Gebet gesprochen. Eine schöne Tradition, welche zu diesen Länder passt.
Heute ist Karfreitag, dies ist der wichtigste Tag hier in Leon. Viele Prozessionen in allen Stadtteilen finden statt. Der Hotelier verrät uns, wo die interessanteste Strasse ist. Wir fahren am Nachmittag mit dem Taxi dorthin. Was uns da offenbart wird ist fast unglaublich. Ein Strassenzug ca. 1km lang wird mit farbigen Bilder aus Sägemehl und allen möglichen Hilfsmittel auf die Strasse gezaubert. Kunstwerke, welche 10 Stunden und mehr Aufwand geben.
Am Abend findet dann die Prozession statt. Sicher über 100'000 Leute verfolgen dieses Spektakel. Es gleicht aber eher einem Rummelplatz als einer Prozession. Die getragen Statuen und die Musik gehen in dem Getränge fast unter. Von Besinnlichkeit keine Spur.
Den Leuten aber gefällt es scheinbar so, es ist ihr Feiertag. Alle sind schön angezogen. Die Kinder, vorallem die Mädchen kommen in schönen Röcken daher, sie tragen Schuhe bereits mit Absätzen und können darin kaum "tschiengen". Auf dem Hauptplatz ist einiges los, viele Karussell und Spielgeräte werden rege benutzt.
Es ist sehr warm, auch in der Nacht sinkt die Temperatur nur knapp unter 30°C.
Den Ostsonntag verbringen wir schön ruhig auf diesem Platz. Elsbeth hat, wie immer bei besonderen Anlässen, eine schöne Dekoration bereit gestellt. Ueberall im Camper sind Eier aufgehängt und auf dem Tisch ist ein herziges Osternäschtli.
Diese Nacht verbringen wir im Park. Mausalleine, das pure Gegenteil von gestern. Ein mit einer Knarre ausgerüsteter Wachmann beschützt uns, wir wissen nur nicht gegen was. Nun er hat seine Propina am Morgen redlich verdient, denn er ist gleichzeitig mit uns aufgewacht.
Nun, da der Hörlifilzer so billig war, gönnen wir uns eine Kutschenfahrt durch Granada. Neben den schönen Kirchen und Kolonialgebäuden führt uns unser Kutscher an verschiedene Interessante Sehenswürdigkeiten von diesem Ort und betont, wie froh sie sind, dass seit ca. 5 Jahren der Tourismus in ihrem Land Fuss gefasst hat.
Als Abschluss besuchen wir die Fussgängerzone (auch das gibt es hier), schauen den Leuten zu, geniessen den wunderbar warmen Abend und essen ein typisch Nicaraguanisches Nachtessen.
Nun ziehen wir bereits Bilanz von dem zuvor unbekannten Nicaragua. Ein schönes, interessantes Land, die Leute sind zugänglich und offen. Wir haben Nicaragua als das bisher sauberste Land von Mittelamerika erlebt! Die Strassen sind hervorragen, auch die so genannten Nebenstraßen. Wir würden Nicaragua jederzeit als Reiseland empfehlen.
Costa Rica
Costa Rica

Wir sind am Grenzübergang Nicaragua – Costa Rica. Zuerst müssen wir uns von Nicaragua abmelden inkl. Ausreiseformular ausfüllen. Fahrzeug aus Nicaragua abmelden, 1. Beamter, Stempel, dass wir an der Grenze angekommen sind, 2. Beamter, Stempel dass es das richtige Fahrzeug ist, 3. Beamter, Stempel dass wir aus Nicaragua ausgereist sind. Nun können wir das Land verlassen. Wir fahren ca 300m durchs Niemandsland kommen an eine Desinfizierungsstelle, Fahrzeug wird eingesprüht, wir fahren weiter und kommen an die Ausreiseschranke, aber halt, wir haben die Einreiseprozedur gar noch nicht gemacht. Also zurück zum Einreisebüro von Costa Rica. Unterwegs hält uns ein Beamter auf, wir hätten die Agrargebühr nicht bezahlt, also nochmals zurück in sein Gebäude, 6 USD abladen. Nun müssen wir einreisen, Einreiseformular ausfüllen, Stempel in Pass, Visum für 90 Tage erhalten. Fahrzeug anmelden, wir werden zu einer Versicherung geschickt (300m), Versicherung gemacht, zurück zur Fahrzeugeinfuhr, Formular ausfüllen, abstempeln, zurück zum Posten Versicherung, Kopien anfertigen, zurück zur Fahrzeugeinfuhr, nochmals stempeln und schon können wir an die Zollschranke fahren, das Fahrzeug hat niemand angeschaut. Das ganze Prozetere dauert ca 21/2Std.,bei 38°C, aber was soll’s, wir sind in Costa Rica auch der 10. Grenzübertritt haben wir geschafft.
Von Ulla und Kari, haben wir eine Adresse, dass ca. 12km nach der Grenze eine nette Possado sei. Wir finden die Canas Castilla, eine wunderschöne Anlage am Fluss, geführt vom Schweizerehepaar Agi und Guido Sutter. Natur pur, mit Pflanzen und jeder Menge Tiere. Zu unserer freudigen Überraschung sind die beiden Walenstädter auch noch hier. Wir feiern das Wiedersehen und den Geburtstag von Kari mit einem(igen) guten Glas Wein.
Wir beschliessen wieder einmal etwas länger zu bleiben und die herrliche Natur zu geniessen. Mit Kari zusammen bereiten ich den südlichen Teil von unserer Reise (Bolivien, Chile, Peru und Argentinien) vor. Da wir die gleiche oder ähnliche Strecken befahren, sowie der gleiche Zeithorizont haben werden wir uns hoffentlich noch öfters treffen. Wir können so herrlich miteinander diskutieren. Vorallem bei der Schweizer Politik laufen wir beide auf Hochform auf. Allerdings wird er sich an mir die Zähne ausbeissen, mich zur Abschaffung der Armee zu bekehren.
Ulla und Elsbeth verstehen sich ebenfalls sehr gut. Vor allem die Pflanzenwelt hat es beiden angetan und natürlich alles was Frauen so zu diskutieren haben.
Beim Abendlichen Barbecue lernen wir Myriam und Laura von Luzern kennen. Die beide jungen Frauen bereisen ebenfalls Costa Rica und wir können einige Tipps austauschen. Wir sitzen um einen grossen Tisch, es ist fast wie eine grosse Familie. Nun heisst es wieder einmal Abschied nehmen, für wie lange? wir werden es sehen.
Liberia ist unser nächster Stopp.Ueber die berühmte Panamericana erreichen wir schon bald diesen Ort. Die Vorräte auffüllen, SIM Karte für den iPad anschaffen, für nur Fr. 6.00 können wir die Dienste einen Monat lang brauchen, Swisscom könnte mal in die Tarifstruktur von CR hineinschauen.
Nun fahren wir an die Playa. Am Strand treffen wir viele bekannte Gesichter, welche wir in Mexiko oder anderen Länder das Erste mal gesehen haben. Natürlich ist auch Ulla und Kari hier und schon wieder hocken wir beisammen. Nochmals besprechen wir unsere Routen, diesmal für CR (Costa Rica). Am Morgen trennen sich unsere Wege wieder.
Zurück nach Liberia, wir müssen noch eine Bank aufsuchen. In CR kann man entweder mit US$ oder Colones bezahlen. Wir entschließen uns Dollars abzuheben und können so in der kleineren Währung rechnen. 1000 US$ entsprechen 517‘000 Colones, also 1US$ sind ungefähr 500 Colones.
Alle Arten von Bäumen die es in CR gibt sind hier vorhanden. Brüll- und Spider Affen tummeln sich hier. Wunderschöne, bunte Vögel treffen wir auf dem Rundgang. Selbst einen Ameisenbär können wir auf der Nahrungsuche beobachten. Die Ameisen haben auf dem Grundstück eigene Wege gesäubert, damit sie ihre Ware besser transportieren können. Ein herrliches Anwesen, wir beschliessen den Sonntag hier zu verbringen.
Das Wetter ist wolkig, sehr warm, aber nicht regnerisch. So können wir den ganzen Tag draussen sein. Baden und den schönen Tagesausklang geniessen.
Zwischendurch geht es zurück nach Santa Ana. Wir brauchen für unseren längeren Aufenthalt noch einige Utensilien aus unserem fahrenden Heim. Gleichzeitig bereiten wir den Empfang von unseren Gästen aus der Schweiz vor. Wir freuen uns auf diesen Besuch ganz gewaltig, wieder einmal zünftig jassen, in Deutsch plaudern, ein bisschen plagiieren etc.
Wer unser Besuch ist erfahrt ihr im nächsten Bericht. In diesem werdet ihr die gemeinsame Reise durch Costa Rica erleben.
Allen wünschen wir schönes Frühlingswetter und eine gute Gesundheit.
Hasta Luego
Pablo y Elizabeth