5. Reisebericht
Strecke: Palmas - Araguaina - Araguana - Xambioa - Araguatins - Imperatriz - Belem - Salinopolis - Ajuruteua - Sao Luis - Parnaiba - Camocim - Jijoca de Jericoacoara
km 3205
In Palmas finden wir tatsächlich einen Platz der aussieht wie ein Campingplatz. Wir richten uns ein und lassen einen weiteren Regenguss über uns. Das Spezielle ist, dass nach einem Regen, die Temperatur kaum 1°C tiefer ist.
Ab und zu besucht uns ein grosses Reptil, wir taufen es Oskar.
Unser Ziel ist am Rio Araguaia eine Bleibe über Neujahr zu finden. In Araguana und in Xambioa haben wir kein Glück
Allerdings fehlt hier eine Brücke. Ein Floss übernimmt die Ueberfahrt und wir kommen sicher ans andere Ufer.
en Wünschen von unseren Kindern geniessen wir den Abend.
Wir stürzen uns zu den Einheimischen und schauen wie hier gefeiert wird. Da gibt es keine Ansprache, keine Damenriege, kein Jodlerclub. Nein hier herrsch Discomusik auf der Bühne, viel Alkohol und um Mitternacht ein Feuerwerk.
Am anderen Tag ist Neujahr und natürlich keine Werkstatt offen. Also warten wir bis Samstag und finden jemanden, welcher unsere Spurstange gerade biegt. Diesmal konnte
mein Ersatzteillager nicht liefern und wir wurden auf den nächsten Ort mit einer Ford Vertretung vertröstet.
Auch hier kommt der Zufall wieder zum Zuge, wir treffen auf Mauritius, einem Advocat der besorgt ist für unsere Unterkunft. Er hat einen Freund, Antonio Carlos ,mit einem Transportunternehmen. Bei ihm bekommen wir eine Einstellhalle für DALANUMA und ein Zimmer mit Bad, inkl. Frühstück für uns. Das natürlich alles gratis. Da bei Antonio gerade ein Fest im Gange ist, ist das Barbecue und ein paar Bierchen auch gesichert.
Tocantis eingeladen
Nun sie sind vor Ort und befragen uns und filmen uns über eine Stunde. Dabei ist Mauritius, unser Uebersetzer vom Portugisisch ins Englisch.
In Brasilien findet man die Art zum Reisen mit einem Wohnmobil etwas ganz besoderes. Dass man sogar aus Europa mit so einem Fahrzeug hier her kommt, ist für die Brasilianer schon etwas spezielles und eine Reportage wert. Das zwei Leute im "fortgeschrittenen" Alter so etwas unternehmen ist für sie eigentlich undenkbar.
Als Abschluss unseres Aufenthaltes in Imperatriz werden wir von Mauritius zum Lunch eingeladen und mit einem ganz neuen GPS für Brasilien beschenkt. Sache gits !!! Nochmals herzlichen Dank an Maurituis und Bertrand.
Belem
Als letzte Station geniessen wir eine Führung im Teatro da Paz. Das Theater wurde von 1869 - 1874 gebaut. Italienischer Marmor aus Carrara wurde verwendet. Das Theater mit 1100 Sitzplätzen ist eines der grössten in Brasilien.
Bei einer Führung erfahren wir viele Eigenheiten aus der damaligen und jetzigen Zeit des Theaters. Gleichzeitig erfahren wir auch das Theater, Museum, Bus, Bahn etc. für über 60ig Jährige gratis ist.
Salinopolis
Nun haben wir aber genug vom Stadt Leben. Nur noch wenige Kilometer trennen uns vom nördlichsten Punkt unserer Reise. Endlich erreichen wir das langersehnte Meer. Wir treffen in Salinopolis ein und sind vom Strand und Meer entzückt.
Hier hoffen wir endlich einen Campingplatz zu finden. Aber auch hier gibt es dies nicht, da die Brasilianer nicht campieren und Touristen sich selten hierher verirren. Also gehen wir zuerst einkaufen im Supermarkt.
An der Kasse werden wir von einem Mann in französisch
Wilma und Jean Claude verwöhnen uns wo sie nur können. Einmal mehr dürfen wir erfahren was echte Gastfreundschaft ist. Würden wir dies auch machen?
Wir machen unsere Freunde auf das App "iOverland" aufmerksam. Sie sind sofort begeistert und sind bereit Gäste bei sich aufzunehmen. Vorallem junge Leute welche das Kitesurfen lernen möchten sind hier an der richtigen Adresse. Traumhafte Strände, kein Massentourismus, gute Kitesurfe Lehrer, hervorragendes Essen, etc.
Unter: http://bedandbreakfast-salinopolis.e-monsite.com/ findet man viele Angaben von diesem Geheimtipp.
Ungern reisen wir ab in der Hoffnung, bald wieder so ein schönes Plätzchen zu finden.
Unser Stopp ist Ajuruteua. Wir finden ähnliche Strände, aber eben, nicht ganz gleiche, sind wir schon verwöhnt?
Bei Flut sieht natürlich auch alles weniger romantisch aus.
Da sich bei mir ein gesundheitliches Problem bemerkbar macht, beschliessen wir die nächst grössere Stadt aufzusuchen.
Mir wird übel und bekomme Schüttelfrost. Zudem ist mein Fuss und Fussfessel stark geschwollen. Jetzt gilt es möglichst rasch ein Spital zu finden. Eine hilfsbereite Person schickt uns in ein UPA Spital. Was wir natürlich nicht wussten war, dass dies ein Public Spital ist und alles gratis ist. Sie haben uns sogar in das brasilianische Gesundheitssystem aufgenommen.
Nun fing der Leidensweg an. Am Freitag sind wir gegen Mittag angekommen. Da die Diagnose auf wieder Thrombosen lag, wurde ein Ultraschall organisiert. Das Spital hatte kein solches Gerät. Man versprach mir noch am selben Tag in einem anderen Spital dies machen zu können. Nun um 19.00h kam der Bericht, dass wir am Samstag um 07.00h einen neuen Termin haben. (7 Stunden warten für die Katze!). Natürlich sind wir um die festgelegte Zeit da. Nach 2 Stunden warten ,wird uns mitgeteilt, dass wir heute nicht unseren
Zudem ist bei uns immer noch das Problem Wohnmobil. Wo steht dies wenn ich hospitalisiert werde. So sind wir 5 Tage auf der Strasse, neben dem UPA Spital gestanden und bei jedem grösseren Fahrzeug mussten wir befürchten, dass sie uns die Seite aufreissen. Immer wieder haben wir, in jeder Situation, liebe hilfsbereite Menschen kennen gelernt.
Ein grosses Problem für uns ist das wir nicht portugiesisch können. Aber dies ist unser Problem.
Wir bekommen einen Termin um 08.00h im Santo Domingo Hospital, ein Superspital. Um 09.00h wird der Ultraschall gemacht, um 09.30h liegt ein Bericht vor und um 10.00h liege ich m Untersuchungszimmer und werde gründlich untersucht.
Dank unserem Arzt Andreas Lüdin aus der Schweiz, der bereits eine Ferndiagnose von meinem Bein gemacht hat, konnten wir den Aerzten auch nötige Informationen geben. Er hat uns auch immer wieder beraten, was wir diese fragen müssen. Gegen Abend wird dann ein Venenspezialist eingefahren, dieser untersucht nochmals mein Bein und stellt für uns eine erfreuliche Diagnose. Es sind keine neuen Thrombosen aufgetaucht. Die alten permanent Thrombosen sollten keine Schwierigkeiten machen. Die vorhandene Entzündung muss mit Antibiotika behandelt werden. In 3 Tagen habe ich nochmals eine Kontrolle. Kein Spitalaufenthalt!!
Nun, bei der Geschichte haben wir einiges gelernt. Wenn man die Leute in einem zum Teil Armen Land fragt, ich möchte in das beste Spital, so heisst das für diese. das Beste wo es nichts kostet. Ein lieber Kerl hat uns im UPA Spital so gut betreut und hat uns sogar das Essen ins Auto gebracht.
Auch hier haben wir wieder das Parkproblem. Da uns ein Parkplatzangestellter versprochen hat, dass wir auf dem grossen Parkplatz stehen dürfen und Strom bekommen und plötzlich niemand etwas davon wissen wollte, ging ich zur Direktion. Nach einigen Telefonaten und einigem hin und her, kommt ein Ingenieur mit einem Vorarbeiter und einem Elektriker. Sie öffnen eine Dohle und installieren mir einen fachgerechten Elektroanschluss.
Wir reisen Richtung Fortaleze, immer in der Hoffnung einen Campingplatz zu finden.

Zwischendurch muss auch mal ID am Mann/Frau gemacht werden. Wir suchen einen Coiffeur Salon auf. Gleichzeitig werden wir bedient. Elsbeth kann sogar während dem Haareschneiden eine Pedicure geniessen.
Tatsächlich finden wir einen in Jijoca de Jericoacoara und hoffen hier einige Tage das richtige Camperleben geniessen zu können. Wir sind immer noch in der Regenzeit und werden fast jeden Tag mit einem oder mehreren Regengüssen beglückt. Da es aber warm ist machen uns die Regenschauer auch nichts aus.
Ein turbulenter Monat ist hinter uns. Zum Reisen gehören natürlich auch nicht so tolle Erlebnisse. Aber jedesmal haben wir sehr nette Menschen kennen gelernt, was vieles wieder in ein anderes Licht rückt.
Wir hoffen, Ihr habt das "Januarloch" gut überstanden und geniesst den langersehnten Schnee.
Saudações
Pablo e Elsbeth